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Stillen: Das natürliche Superheilmittel für Mutter und Kind

Stillen: Aus meiner Sicht eines der besten Naturheilmittel für das Kind.

Generell wissen die meisten Menschen, dass es für ihr Kind von Vorteil ist, wenn es von der Mutter gestillt wird. Dass die Umkehrung ebenfalls richtig ist, wissen dagegen nur die wenigsten:

Auch die Mutter profitiert davon, wenn sie ihr Kind stillt.

Die Vorteile des Stillens für das Kind

Die Muttermilch ist die beste Nahrung, die ein Säugling bekommen kann.

Muttermilch hat im Vergleich zur Milch anderer Säugetiere den höchsten Laktosegehalt. Laktose ist gut verträglich mit den Enzymen des Neugeborenen und stellt daher eine leicht verfügbare Energiequelle dar. Außerdem enthält die Muttermilch große Mengen an Vitamin E, mehr als 700 verschiedene Bakterien, das Verhältnis von Kalzium zu Phosphat beträgt 2:1.

Die Brustmilch enthält Antikörper, die das Kind resistent gegen die Krankheiten machen, welche die Mutter bereits gehabt hat. Aber der Schutz beinhaltet nicht nur die Infektionserreger, welche die Mutter schon bezwingen konnte: Wenn das Neugeborene einem Erreger ausgesetzt wird und erkrankt, steckt es die Mutter während des Stillens an.

Das Immunsystem der Mutter reagiert und entwickelt Antikörper, die den Eindringling attackieren. Über die Muttermilch werden die Antikörper an das Kind weitergegeben und helfen auf diese Weise, die Krankheit des Neugeborenen zu besiegen.

Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und das Kind erhält besonders in den ersten Lebensmonaten Schutz vor Infektionskrankheiten. Durch die Muttermilch wird der pH-Wert der Stühle und der Darmflora vorteilhaft verändert, sodass ein Schutz gegen bakterielle Durchfälle gegeben ist. Des Weiteren werden durch die Muttermilch, insbesondere das Kolostrum, Antikörper von der Mutter zum Kind weitergegeben.

Nachweislich treten alle infektiösen Erkrankungen bei Kindern, die gestillt wurden, weit weniger auf als bei Kindern, die nicht gestillt und mit Flaschennahrung ernährt wurden. Von Experten wird geraten, ein neugeborenes Kind mindestens 6 Monate lang zu stillen. Ich rate auch wenigstens zu 6 Monaten, besser ein Jahr, wobei mit Beginn der Zahnung „zugefüttert“ werden kann.

Muttermilch hat die optimale Nährstoff-Kombination

Neben den Antikörpern werden durch das Stillen auch die notwendigen VitamineMineralien, Proteine und Fette an das Kind weitergegeben, die dieses braucht, um sich zu entwickeln, aber damit enden die Vorteile immer noch nicht.

Mehrere Studien haben mittlerweile gezeigt, dass durch das Stillen auch positive Langzeitwirkungen für das Kind entstehen, die sich insbesondere um Gehirn und Darm des Kindes drehen: Verantwortlich dafür sind die neurothrophinen Faktoren der Muttermilch.

Neurothrophine sind sogenannte „Nervennährstoffe“. Gemeinsam mit den Zytokinen (spezielle Proteine) beeinflussen sie das Wachstum bestimmter Zellen des Immunsystems, die eine Rolle in der zellulären Kommunikation und ihrem Verhalten (wie sie wachsen und sich entwickeln) spielen. (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21809438)

Am Beispiel der Asthma-Erkrankung will ich einmal näher darauf eingehen, wie wirksam Stillen sein kann.

Stillen hilft Asthma verhindern

Beim Asthma handelt es sich um eine chronische Atemwegserkrankung die auf einer Entzündung der Schleimhäute der Atemwege beruht. Bei einem akuten Asthmaanfall kommt es zu einer Verengung der Bronchien, die auf einer Kontraktion der Bronchialmuskulatur beruht und zu einer vermehrten Absonderung von Bronchialsekret (Schleim).

Das Ergebnis ist akute Atemnot bis hin zu einem vollkommenen Verschluss der Atemwege mit Atemstillstand.

Dazu etwas mehr ausführliche Informationen:

Für Kinder ist diese Erkrankung ein besonderes Handicap. Prophylaxe hätte hier einen besonderen Stellenwert, was allerdings in der Schulmedizin fast ausschließlich über die Einnahme von Medikamenten erfolgt, Nebenwirkungen mit inbegriffen.

Eine Arbeit aus dem Jahr 2014 stellt einen anderen Lösungsansatz vor: Breastfeeding and childhood asthma: systematic review and meta-analysis. Leider handelt es sich hier „nur“ um eine Meta-Analyse.

Die Autoren bemerken, dass Asthma bei Kindern zu den häufigeren Erkrankungen im Kindesalter gehören. Stillen auf der anderen Seite bietet eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen für die Säuglinge.

Ob aber das Stillen einen Einfluss auf die Entwicklungsraten von kindlichem Asthma hat, darüber gibt es fast keine Untersuchungen. Daher versuchten die Autoren Arbeiten zu finden, in denen Stillen und /oder Asthma bei Kindern untersucht worden waren und dann miteinander in Verbindung zu setzen.

Insgesamt kombinierten die Autoren Daten von 117 Studien, die über einen Zeitraum von 30 Jahren erstellt worden waren. Insgesamt waren in diesen Studien 250.000 Babys erfasst.

Das Ergebnis des Vergleichs der Daten zeigte, dass regelmäßiges Stillen das Risiko für Asthma bei Kindern unter 3 Jahren um 37 Prozent verringerte. Dieser Effekt zeigte sich, wenn auch abgeschwächt, für Kinder, die 7 Jahre und älter waren. Hier war das Risiko immerhin noch um 17 Prozent geringer als bei Kindern, die als Babys nicht regelmäßig gestillt worden waren.

62 der 117 Studien sagten aus, dass Stillen positiv und hilfreich zu bewerten ist. Bei 43 Arbeiten zeigte sich kein signifikanter Effekt und bei 4 Studien schien Stillen das Risiko für Asthma zu steigern. 8 weitere Studien ermittelten andere Faktoren, die für die Entwicklung von Asthma wichtiger zu sein schienen.

Daher schließen die Autoren der Arbeit, dass das Stillen besonders für Kinder unter 2 Jahren einen signifikanten Schutz gegen die Entwicklung von Asthma darstellt.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Aber nicht nur die Prophylaxe gegen Asthma scheint durch das Stillen günstig beeinflusst zu werden. Prinzipiell scheinen Babys, die nicht gestillt werden, sondern durch Industrienahrung gefüttert werden, ein höheres Risiko für Lungeninfektionen zu haben. Und diese Lungeninfektionen könnten mit an der Entwicklung eines nachhaltigen Asthmas beteiligt sein.

In Großbritannien hatten in den Jahren 2011 und 2012 eins von elf Kindern Asthma. Insgesamt 18 Kinder starben durch die Erkrankung.

Aus meiner Sicht gibt es kaum einen Grund, diese Meta-Analyse allzu kritisch zu betrachten, da hier kein finanzielles Interesse an verkaufbaren Produkten hinter der Studie steht.

Damit aber nicht genug.

Durch das Stillen wird die gesamte Entwicklung des Nervensystems des Babys positiv beeinflusst.

Dies beinhaltet auch das Gehirn, das bekanntlich der Mittelpunkt des zentralen Nervensystems ist und den Darm, dessen zellulärer Aufbau dem Hirn sehr ähnlich ist. Beide sind über mehrere Nervenbahnen miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig:

Durch das Stillen werden beide gestärkt, was langfristig zu einer stabileren Gesundheit des Kindes führt. Eine Langzeitstudie der Universität von Bristol wies zudem einen Zusammenhang zwischen dem Stillen und der Intelligenzentwicklung nach.

Kinder, die gestillt wurden, steigen demnach 41 Prozent häufiger über den Stand ihrer Eltern hinaus auf, als ihre Altersgenossen, die nicht gestillt wurden.

Die Vorteile des Stillens für die Mutter

Durch das Stillen entsteht das Hormon Oxytocin. Dies löst in der Mutter zum einen Glücksgefühle aus, zum anderen bewirkt es aber auch ein Zusammenziehen des Uterus, wodurch der Wochenfluss verstärkt und die Rückbildung der Gebärmutter gefördert wird.

Tatsächlich empfinden Mütter diese Effekte anfangs nicht als positiv, weil sie schmerzen können. Dieser Eindruck verändert sich jedoch rasch. Durch die Ausschüttung des Hormons wird zudem die Bindung zwischen Mutter und Kind gefördert.

Ernährung der Mutter während der Stillphase

Bei ausgewogener Ernährung der Mutter benötigt ein gestilltes Baby keine Nahrungszusätze – vielleicht mit der Ausnahme einer täglichen Vitamin-D-Gabe (vor allem im Winter) in Gegenden mit wenig Sonneneinstrahlung. Lesen Sie hierzu unbedingt auch meinen Beitrag: Böse Sonne, gute Sonne – wichtige Erkenntnisse zum Vitamin D

In vielen Fällen wird zusätzlich noch die Gabe von Fluorid angeraten – was ich allerdings sehr skeptisch sehe (siehe Link).

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Worum sich manche Mütter Sorgen machen:

Ist meine Milch gut genug?

Fast alle Mütter können qualitativ gute Milch produzieren, auch wenn ihre eigene Ernährung unzureichend ist. Muttermilch enthält Omega-3-Fettsäuren, Cholesterin und Taurin, die unabhängig von der Ernährung der Mutter für eine optimale Entwicklung des Gehirns wichtig sind.

Die Ernährung der Mutter sollte ausgewogen sein. Sie sollte so lange Nahrungsmittel meiden, die zu Koliken (siehe auch 3 Monats Koliken) führen können, wie zum Beispiel Knoblauch, Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Kohl, Schokolade und große Mengen an exotischen oder saisonalen Früchten (Melonen, Rhabarber, Pfirsiche), bis sich durch Probieren herausstellt, dass sie vom Kind gut vertragen werden.

Erschöpfung und emotionaler Stress führen aus meiner Sicht aber häufiger als alle anderen Faktoren dazu, dass ein Kind nicht ausreichend gestillt werden kann.

Wenn das Stillen nicht so klappt, wie man es gerne hätte, wird häufig zu Milchprodukten geraten – als vermeintlich „beste Quelle“. Angesichts der „Milchproblematik “, rate ich von Kuh-Milchprodukten aber generell ab. Aber auch bei der beliebten Sojamilch sehe ich Probleme. Mehr zum Sojaproblem in meinem Beitrag: Soja – Warum ich das lieber nicht essen würde.

Was ist mit Schwermetallen in Muttermilch?

Offiziell heißt es in etwa so: Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium können in geringen Mengen in der Muttermilch nachgewiesen werden. Die Konzentrationen dieser Metalle sind jedoch in der Regel so niedrig, dass sie keine gesundheitlichen Risiken für gestillte Säuglinge darstellen.

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist man der Auffassung:
„Weltweit werden heute Rückstände in der Muttermilch gefunden, die über das Milchfett an das Kind weitergegeben werden. Chlorierte Kohlenwasserstoffe haben dabei die größte Bedeutung. Viele dieser Stoffe wurden als Pflanzenschutzmittel oder in der Industrie verwendet, und die Folgen für die Gesundheit und Umwelt wurden erst nach jahrelangem konzentriertem Einsatz erkannt. Durch die Beständigkeit dieser Stoffe in der Umwelt kommen Spuren davon hauptsächlich über die Nahrung in den menschlichen Körper. Hier lagern sie sich überwiegend im Fettgewebe ab und gelangen von dort in die Muttermilch.“ (Abruf via Archive am 31.10.2024)

Wenn die Frau bereits in der Schwangerschaft ist (oder auch am Stillen) rate ich dazu durchaus Chlorella Algen bereits während der Schwangerschaft oder während des Stillens. Die Muttermilch kann dadurch „sauber“ gehalten werden und es kommt auch den Babys zugute. Wie viel Chlorella sollte man dann nehmen? Nun, Dr. Klinghardt (ein Pionier in Sachen Entgiftung), rät zu Gaben von 10 bis 20 Chlorella Presslingen zwei bis drei Mal am Tag. Idealerweise wird so viel Chlorella genommen, dass sich die Brustmilch leicht grün färbt. Natürlich braucht man ein vernünftiges Chlorella Präparat. Dieses darf nicht belastet sein und muss in Glasröhren gezüchtet werden. Wichtig ist auch: Es gibt bestimmte Patienten die kein Chlorella vertragen – hier muss meist eine Darmsanierung (etc.) erfolgen. Man könnte hier auf Braunalgen ausweichen, aber das sind alles Fragen für die man einen Therapeuten braucht, der sich damit auskennt.

Das Stillen

Unabhängig davon, ob es im Kreißsaal gestillt worden ist, kann das Neugeborene während der ersten vier Stunden zur Mutter gebracht werden, um an die Brust gelegt zu werden. Die Mutter sollte dabei ein ruhiges Umfeld aufsuchen und alles bereitstellen, was sie benötigt wie beispielsweise Getränke. Dann nimmt die Mutter eine bequeme, entspannte Stillposition ein.

Sie kann beispielsweise fast ganz flach liegen und sich von einer Seite auf die andere drehen, um die jeweilige Brust anzubieten. Ein solcher Lagewechsel hilft auch dabei, die Brust ganz zu entleeren.

Im Sitzen kann das Baby auf dem Unterarm der Mutter liegen, wobei sie das Köpfchen mit der Hand stützt. Liegt die Mutter, kann sie das Kleine seitlich auf den Bauch der Mutter legen.

Dann sollte sie die Brust mit Daumen und Zeigefinger von oberhalb und mit drei Fingern von unterhalb der Brustwarze unterstützen, um zu gewährleisten, dass die Brustwarze zentral im Mund des Kindes ist. So kann ein Wundsein der Brust vermieden werden.

Die Unterlippe des Kindes sollte in der Mitte mit der Brustwarze stimuliert werden,  es selbstständig mit der Suche nach der Brustwarze beginnt und der Mund geöffnet wird, um Brustwarze und Warzenhof gänzlich zu umschließen.

Wenn das Baby wirkungsvoll saugt, dann schmatzt oder nuckelt es nicht, sondern bewegt den Kiefer auf und ab. Wenn die Mutter keine Brustschmerzen empfindet, ist auch das Stillen völlig in Ordnung.

Bevor das Kind von der Brust genommen wird, sollte der Saugvorgang unterbrochen werden. Dabei sollte der Unterdruck im Mund des Babys vorsichtig durch Tasten mit dem kleinen Finger abgelassen werden.

Beim Füttern sollten, um die Milchproduktion zu erhalten, immer beide Brüste angeboten werden. Am besten für einen Zeitraum von einer Viertelstunde pro Brust. Auf diese Weise bleibt die Milch-Produktion optimal erhalten. Die beste Zeit zum Stillen ist nachts zwischen 2 und 5 Uhr. Dann ist die Milchbildung auf dem Höhepunkt.

Während der Stillzeit verändert sich der Kot des Babys. Das anfängliche grünlich-schwarze „Kindspech“ wird dann zu einem hellgelben „Muttermilchkot“. Der Windelwechsel muss normalerweise 6 bis 8 Mal am Tag erfolgen.

Der Urin darf nicht trübe, sondern sollte transparent sein. Dies sind Anzeichen für ein für Mutter und Kind gut verlaufendes Stillen. An der Menge der Ausscheidungen ist auch erkennbar, ob die Ernährung durch das Stillen in Ordnung ist.

Einige junge Mütter mögen Befürchtungen haben, dass sie beim Stillen Fehler machen. Doch die mütterliche Intuition reicht für den angeborenen Vorgang allemal aus. Deswegen sind Ängste rund ums Stillen unbegründet, wie auch Hebammen immer wieder betonen.

Wunde Brustwarzen und Milchstau sind Probleme, die durch korrektes Anlegen des Babys beim Stillen gemildert werden können. Der Haut-Kontakt zwischen Mutter und Kind ist nicht nur aus psychischen Gründen wichtig, sondern fördert auch die Rückbildungs-Prozesse nach der Schwangerschaft.

Auch interessant: Wunde Brustwarzen – Hausmittel und „Erste Hilfe“.

Voraussetzungen für ein gesundes Stillen

Neben dem Willen zu stillen ist die zweite der drei Hauptvoraussetzungen für ein erfolgreiches Stillen: Ruhe.

In Gegenwart einer stillenden Mutter und eines zu stillenden Kindes sollte auf laute Diskussionen, laufende Fernsehapparate, Radios etc., ständig klingelnde Handys und ähnliches so weit wie möglich verzichtet werden. Noch wichtiger als die „äußere“ Ruhe sehe ich die innere Ruhe (die dritte, aber auch wichtigste Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Stillen).

Als stillende Mutter sollte die Frau eine gewisse Selbstsicherheit mitbringen, dass das mit der Nahrungsaufnahme schon gelingen wird. Nicht umsonst heißt diese Webseite hier ja auch NaturHeilt.

Und so sollten gewisse Vorbereitungen vor dem Stillen getroffen sein: Andere Kinder sollten gut betreut, Haushaltsaufgabe delegiert und das Telefon auf den Anrufbeantworter umgestellt sein.

Nur so kann die Mutter sich voll und ganz auf das Kind konzentrieren und in Ruhe beobachten, wie es die Brustwarze sucht, findet und zu saugen beginnt. Das bedeutet auch, dass sie sich während des Anlegens entspannen kann und nicht nachdenken müssen, wie viel das Kind nun trinken muss.

Denn bei Stillkindern ist nicht die Trinkmenge, sondern die Sättigung des Kindes wichtig; und diese gibt das Kind von ganz allein bekannt, nämlich, indem es das Saugen beendet. Sind kleine Geschwisterkinder vorhanden, ist das mit der Kinderbetreuung nicht ganz einfach. Ich rate dazu die Geschwisterkinder ruhig mit einzubeziehen und nicht kategorisch „wegzuschicken“.

Das Neugeborene kennt bereits seine Geschwister und deren Stimmen aus der Schwangerschaft. Natürlich interessieren sich die Geschwisterkinder für den Stillvorgang – das ist ganz normal.

Ich rate dazu, dann auch ruhig mit den Geschwistern zu sprechen und auch zu erklären, was da vor sich geht. Versuchen Sie, das altersgerecht zu erklären. Für einen 2-Jährigen könnte das zum Beispiel sein: „Neugeborene brauchen Brustmilch. Denn dein Bruder hat ja noch keine Zähne und kann nichts anderes essen. Du bist ja schon viel größer und kannst schon „richtige“ Sachen essen.“

Und noch etwas: Dass Stillen einem Muttermilchersatz vorzuziehen ist, habe ich auch in folgendem Beitrag diskutiert:  Muttermilchersatz – Nein Danke! Für Mütter, die wirklich nicht stillen können, müssen Alternativen überlegt werden.

Klar: Stillen erfordert, gerade zu Beginn von Mutter und Kind viel Geduld und Ausdauer. Bringen beide diese jedoch auf, kann die Stillzeit zu einer der schönsten Zeiten im Leben einer Mutter werden.

Unterstützung beim Stillen

Um die Milchmenge zu fördern bieten sich einige Verfahren der Naturheilkunde an. Als Erstes sei das Weleda-Milchbildungsöl erwähnt. Diese Mischung aus Arnikablüten, Birkenblättern, Ringelblumenblüten, Kümmelöl, Lavendelöl und Rosmarinöl, hat sich gut bewährt. Das Milchbildungsöl wäre leicht in die Brust einzureiben, und zwar bereits ab dem Einschießen der Milch.

Eine weitere sehr elegante Therapie (sowohl bei zu wenig als auch bei zu viel Milcheinschuss), ist die Fußreflexzonentherapie. Lassen Sie sich von der Hebamme eine passende Therapeutin empfehlen, die sich mit dem Verfahren auskennt. Je nach „Problem“ müssen entsprechende Zonen tonisiert oder sediert werden.

Industrielle “Babymilch“ besser meiden!

In einigen, eher seltenen Fällen können Mütter ihr Baby nicht oder nur zu wenig stillen. Dann geht natürlich kein Weg an Alternativen vorbei. Die beste Möglichkeit ist hier sicherlich die Amme, die dem Kind alles bieten kann, was es braucht.

Industrielle Säuglingsnahrung kann das nicht! Deswegen sollte man nicht auf die völlig überzogenen Behauptungen der Hersteller hören und meinen, das Bestmögliche zu tun. In den USA haben einige Wissenschaftler den Machenschaften der Konzerne den Kampf angesagt. Nach Ansicht der Forscher versprechen die Hersteller von Ersatzprodukten für Muttermilch Wirkungen, die wissenschaftlich nicht belegt sind. Dazu gehören Slogans wie:

  • Strukturell identisch mit Muttermilch
  • Fördert die Entwicklung des Gehirns und erhöht den IQ
  • Fördert die Entwicklung des Immunsystems
  • Reduziert Unruhe
  • Optimiert die Verdauung
  • Verlängert den Schlaf

Prof. Daniel Munblit untersuchte mit seinem Team 757 Muttermilchersatz-Produkte, die in 15 Ländern vermarktet werden. Die Wissenschaftler überprüften die Artikel auf Stichhaltigkeit der Werbeversprechungen. Die häufigste Behauptung, das Nährmittel verbessere die Gehirnentwicklung, war auf den Etiketten von 608 Produkten zu lesen. Die am meisten enthaltenen Inhaltsstoffe dieser Kunstmilch waren langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Prä-, Pro- oder Synbiotika und hydrolysiertes Protein.

In lediglich 26 % aller Fälle wurde überhaupt nur versucht, die Slogans durch klinische Studien zu belegen. Ganze 14 % der Produkte waren auf der Grundlage von Studien am Menschen entstanden. Außerdem waren die einzelnen propagierten Wirkungen nicht auf den effektiven Inhaltsstoff bezogen. Insgesamt 90 % aller zitierten Studien waren mit fehlerhaften Daten und nicht haltbaren Schlussfolgerungen behaftet: Health and nutrition claims for infant formula: international cross sectional survey. Ein weiteres Problem der Kunstmilch ist oft ein viel zu hoher Zuckergehalt, der mit Maissirup erzielt wird sowie Linolsäure aus Sojabohnen. Spätere chronische Zivilisationskrankheiten sind so vorprogrammiert.

Bereits in einer Arbeit aus 2020 hatten die Autoren der Studie gefordert, dass die eindeutig falschen Behauptungen der Konzerne gesetzlich verboten werden sollten. Mit Besorgnis sehen die Forscher auch einen gefährlichen Trend zur Monopolisierung auf dem Markt für Säuglingsnahrung. So kontrollieren nur vier Unternehmen 90 % des Marktes für Babynahrung. 43 % der Marktanteile beschickt Abbott. Auch die Methoden, die Lobbyisten auf dem 55-Milliarden-Dollar-Markt anwenden, seien als sehr kritisch zu beurteilen, wie die Wissenschaftler meinen.

Werbung an mehreren „Fronten“

So wollten die Lobbyisten in den USA eine Verlängerung des bezahlten Mutterschaftsurlaubs verhindern. Das war ein Versuch, die Mütter vom Stillen abzuhalten und die Quote der nicht gestillten Säuglinge von 50 % noch zu steigern.

Eine besonders perfide Werbung zielt darauf ab, die Muttermilch schlecht zu machen. So warb das neu gegründete Unternehmen BIOMILQ damit, dass die künstliche Babynahrung frei von den Schadstoffen und Allergenen sei, die Muttermilch heutzutage enthält. Den Großinvestor des Start-Ups störte der Slogan nicht. Er heißt: Bill Gates.

Der Lebensmittelriese Albertsons ist bestrebt, den Lebensmittelmarkt so engmaschig wie möglich zu kontrollieren. Das Unternehmen erschuf eine App, mit der die Konsumenten Einkäufe, Arzttermine einschließlich Impfungen managen können. Natürlich kann der Konzern die Informationen überwachen und für sein Marketing verwenden. Big Food und Big Pharma are watching you!

Die Werbung für Babynahrung hat die WHO bereits 1981 in einem Verhaltenskodex regeln wollen. Doch ganze 25 Nationen schlossen sich dem freiwilligen Regelwerk an. Nestlé betont, Säuglingsnahrung für Babys bis zum Alter von einem halbem Jahr gar nicht mehr „offiziell“ zu bewerben. Brauchen solche Konzerne auch nicht, denn die Marketing-Strategen haben längst die sozialen Medien als Plattform entdeckt. Bezahlte Mitglieder von Facebook und Co senden Posts über die Vorteile der Kunstmilch.

Diese heimtückische Praxis hat die WHO angeprangert. Über die Online-Kanäle mit den gefaketen Empfehlungen erreichen Hersteller nicht nur den Endverbraucher. Auch Menschen aus der Gesundheitsbranche wie Ärzte und Pfleger werden so manipuliert.

Teure Werbung – schlechte Produkte

Wie nachlässig Konzerne mit dem Thema Babynahrung umgehen, zeigt ein Skandal aus dem Jahr 2022. wegen mangelhafter Hygiene in der Produktion tummelten sich in der Babynahrung “Similac“ des Konzerns Bakterien der Arten Cronobacter und Salmonella: FDA Warns Consumers Not to Use Certain Powdered Infant Formula Produced in Abbott Nutrition’s Facility in Sturgis, Michigan. Zwei Babys starben aufgrund der Infektionen mit den Bakterien.

Nestlé geriet schon in den 1970er Jahren wegen bakterieller Infektionen durch Instant-Babymilch in die Kritik. Der Konzern hatte diese Produkte in Entwicklungsländern vermarktet, wo das Pulver mit kontaminiertem Trinkwasser angerührt wurde. Die Studie „The Baby Killer“ wies nach, dass dadurch etliche Tausend Babys an Infektionskrankheiten gestorben waren. Nestlé hatte in zwar aggressiv Werbung, aber nicht mit Warnhinweisen auf die Gefahr aufmerksam gemacht.

Schon das Übersetzen der Studie ins Deutsche durch die Initiative „Dritte Welt Bern“ veranlasste Nestlé zur Zivil-Klage wegen „Ehrverletzung“. Es kam zu einer Verurteilung zu einer – wenn auch geringen – Geldbuße. Der moralische Sieger war Nestlé allerdings nicht! Immerhin wurde die Weltöffentlichkeit auf die Machenschaften aufmerksam.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 31.10.2024 aktualisiert.

Abstillen natürlich unterstützen

Das Wort Säugling kommt von „saugen“ und ein Säugling kann auch nur das: saugen – und zwar die ersten fünf bis sechs Monate. Die Beendigung der Stillzeit wird als Abstillen bezeichnet.

Meistens ist dies kein abrupter Schnitt, bei dem der Nahrungswechsel von heute auf morgen erfolgt, sondern ein fließender Übergang.

Von Entwöhnung spricht man bei Flaschenbabys, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an der Brust saugen dürfen oder können. Dabei bekommen die Säuglinge durchaus auch Muttermilch, die mit einer Milchpumpe abgesaugt und umgefüllt wird.

Wie lange soll ich stillen?

Stillen Sie Ihr Baby so lange wie möglich. Keine industriell hergestellte Babynahrung bringt Ihrem Kind so viel wie die Muttermilch, auch wenn die Werbung etwas anderes sagt.

Aus naturheilkundlicher Sicht empfehle ich immer allen Müttern mindestens 6 Monate zu stillen. Das entspricht auch der Empfehlung der WHO, verbunden mit dem Rat bis zum zweiten Lebensjahr neben der Breikost dem Säugling in geringem Umfang weiterhin Muttermilch anzubieten.

Grundsätzlich gilt: Jeder Tag, den Ihr Baby noch gestillt wird, nutzt seiner Gesundheit. Ich empfehle die Mindeststillzeit auf 10 bis 12 Monate zu verlängern. Freilich sind das Abstillen und auch die Länge der Stillzeit sehr persönliche und intime Angelegenheiten, die nicht standardisiert werden sollten.

In einigen Kulturen gilt eine Stillzeit von bis zu 5 Jahren als angemessen! Deswegen sollte keine Mutter ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie nach 12 Monaten immer noch stillt. Das ist nicht nur für die Entwicklung des Babys gut, sondern auch für die Gesundheit der Mutter. Nachweislich sinkt durch die lange Stillzeit das Risiko für Eierstock- und Brustkrebs sowie Osteoporose.

Das Kind profitiert von der Muttermilch durch eine Stärkung des Immun-Systems, wodurch ein besserer Schutz vor Infektions-Krankheiten und Allergien gewährleistet ist. Trotz all dieser Überlegungen, ergibt sich das Ende der Still-Phase aus den Bedürfnissen von Mutter und Kind und den Erfordernissen der Alltagsbedingungen.

Woran erkenne ich, dass es Zeit fürs Abstillen ist?

Das Baby gibt eindeutige Signale, die die Mutter leicht erkennt. Es saugt immer kürzer und unterbricht das Trinken immer öfter. Dann richtet das Baby seine Aufmerksamkeit zunehmend auf Löffel und Gabeln sowie den Mahlzeiten auf den Tellern anderer Familienmitglieder.

Die Mutter ist bei zunehmender Unlust ihres Babys am Stillen vielleicht ein bisschen traurig, weil sie es intuitiv als Ablehnung interpretiert. Diese Wahrnehmung ist aber nur von kurzer Dauer, denn physiologische Zeichen weisen darauf hin, dass der Vorgang seinen normalen Lauf nimmt.

Oft ist das nämlich der Zeitpunkt, an dem auch die Milch-Produktion nachlässt, sodass Breikost zur ausreichenden Versorgung schlicht notwendig ist. Zudem kann die sich die Mutter etwas mehr Freiraum wünschen, was völlig legitim und “normal“ ist.

Auch der Durchbruch der ersten Zähnchen kann ein Grund fürs Abstillen sein, weil das Stillen für die Mutter zunehmend unangenehm wird. Manchmal drängt der Vater auf die baldige Umstellung auf Breinahrung, doch sollte er hier nur eingeschränktes Mitspracherecht haben. Entscheidend sind die Bedürfnisse von Mutter und Kind.

Wenn das Stillen plötzlich abgebrochen werden muss
Leider können auch äußere Zwänge das Abstillen erfordern. Wenn Sie krank werden, muss das Stillen gegebenenfalls abgebrochen werden.

Es droht die Gefahr, dass das Baby Keime oder Medikamente aufnimmt. Besonders schwierig wird es, wenn Sie als junge Mutter ins Krankenhaus müssen. Eine Mitnahme des Babys ist nicht sinnvoll und eventuell auch gar nicht möglich. Nicht einfach ist es auch, wenn Sie wieder arbeiten gehen.

Die gesetzlich geregelten Stillpausen sind nicht an jedem Arbeitsplatz so ohne Weiteres realisierbar. Milchpumpen bieten hier eine gute Hilfe, mit der das Baby die Muttermilch auch ohne Beisein der Mutter genießen kann.

Wenn Ihr Baby plötzlich nicht mehr gestillt werden will
Es kommt auch nicht selten vor, dass ein Baby plötzlich das Stillen ablehnt. Wenn das nach dem 6. Monat passiert, können Sie die Stillzeit unbedenklich für beendet erklären und mit der alleinigen Fütterung beginnen.

Wenn auch das nicht geht, bieten Sie vorerst das Milchfläschchen an. Sicher sind Sie erst einmal traurig, wenn Ihr Baby die Brust so vehement ablehnt. Das ist völlig verständlich und verdient keine Vorwürfe oder quälende Fragen. Verinnerlichen Sie, das die Beendigung des Stillens die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Baby verändert, aber nicht verschlechtert!

Die enge Bindung wird damit nicht aufgelöst. So wichtig wie das Stillen ist die weiterhin bestehende körperliche Nähe.

Bei Babys unter 6 Monaten sollten Sie das Stillen auf gar keinen Fall abbrechen. Es muss für die Verweigerung der Brust einen Grund geben, den Sie herausfinden müssen. Suchen Sie nach Veränderungen im Wohnumfeld oder nach geänderten Gewohnheiten.

Vielleicht riechen Sie anders, weil Sie ein neues Duschgel oder Parfum benutzen. Oder die Muttermilch schmeckt anders, weil der Geschmack irgendeines Lebensmittels in die Milch übergegangen ist.

Auch während der ersten Periode nach der Geburt schmeckt die Muttermilch plötzlich ungewohnt. Daran muss sich das Baby erst gewöhnen, weil es das nicht kennt. Eine andere Ursache sind geschwollene Nasen- und/oder Rachenschleimhäute Ihres Babys, die das Saugen sehr schwer machen.

Pumpen Sie in dem Falle Ihre Milch ab und geben Sie es Ihrem Baby mit einem kleinen Gläschen zu trinken. Bei anderen, nicht bekannten Ursachen, kann die so gewonnene Muttermilch mit dem Fläschchen angeboten werden. Wenn Sie das Problem nicht lösen können, müssen Sie ärztlichen Rat einholen.

Kleine Schritte zur rechten Zeit

Meistens ist das Abstillen jedoch ein sanfter Übergang. Ersetzen Sie das Stillen in kleinen überlegten Schritten durch andere Nahrung. Breie, die schon zum Teil nach drei Monaten „zugefüttert“ werden, muss der Säugling geradezu hineingespachtelt bekommen, sodass er das „saugen“ kann.

Sie haben aber einen Säugling und keinen „Spachtling“. Wenn Sie daher entscheiden, vor dem 4. Lebensmonat abzustillen oder dies unumgänglich ist, geben Sie Ihrem Baby die Muttermilch mit der Flasche. Die Zufütterung mit Brei von Obst und Gemüse ist erst 4 Monate nach der Geburt ratsam.

Die beste Tageszeit zur Einführung der ersten Breimahlzeit in den Speiseplan ist der späte Nachmittag bis abends. Dann enthält Ihre Brust ohnehin nicht so viel Milch wie Mittags oder gar am frühen Morgen und die Ergänzung mit Brei bietet sich gut an. Dann können sie die Stilldauer unkompliziert verkürzen. Wahrscheinlich passiert das in Anbetracht von “Muttermilchmangel“ irgendwann von selber.

Wie “verführe“ ich mein Baby zum Breiessen?

Für Ihr Baby ist der Brei natürlich ungewohnte Kost, die es erst akzeptieren muss. Das geschieht am besten, wenn ein wenig Muttermilch in den Brei untergerührt wird und dieselbe Temperatur wie diese hat.

Am Anfang reicht es, wenn Ihr Baby ein oder zwei Löffel verzehrt, es wird sich an die neue Nahrung gewöhnen und zunehmend mehr davon verzehren. Die Umstellung erfolgt am besten in Situationen, in denen wenig “Betrieb“ in der Familie herrscht.

Dann kann sich Ihr Baby optimal auf das Neue konzentrieren und den leichten Stress, den die Prozedur ja bedeutet, besser verkraften. Es kann helfen, wenn Sie Ihr Baby beim Breifüttern von einem anderen Familienmitglied halten lassen oder in den Kinderstuhl setzen. Denn das Kleine riecht die Muttermilch und begehrt sie instinktiv.

Fehlt der Stimulus, akzeptiert es den Brei bestimmt leichter.
Auch den Löffel muss Ihr Baby erst akzeptieren. Achten Sie darauf, wann es einen besonders offenen und neugierigen Eindruck macht.

Oder helfen Sie nach, indem Sie mit dem Löffelchen herumspielen und es dem Baby zum Spielen geben. Es kann sein, dass Sie zu Beginn nicht gerade den Lieblingsbrei Ihres Babys gewählt haben.

Wenn das Füttern dann nicht funktioniert, versuchen Sie es mit einer anderen Sorte. Oft möchte ein Baby den Mund nicht öffnen, wenn sich der “seltsame“ Löffel nähert.

Dann versuchen Sie ihm den Brei schmackhaft zu machen, indem Sie die Lippen Ihres Babys ein wenig damit benetzen. In anderen Fällen greift das Baby von selber nach dem Löffelchen, dann können Sie ruhig versuchen, ob das Kleine mit Unterstützung auch schon “selber“ essen kann.

Der Brei sollte – gerade zu Beginn – auf keinen Fall Salz, Gewürze oder Zucker enthalten. Für ein Baby schmeckt so etwas unangenehm, weil die Muttermilch auch nicht übersüßt oder “versalzen“ ist.

Brei ist auch keine Flüssigkeit, was die Angelegenheit am Anfang ebenfalls ungewohnt macht. Bieten Sie deswegen beim Breifüttern zwischendurch warmes Wasser zum Trinken an.

Einfacher geht es auch, wenn Ihr Baby die Familie vor dem Abstillen beim Essen beobachten konnte. Das Kleine ist neugierig und wird so Interesse für das Essen entwickeln. Hindern Sie Ihr Baby auch nicht, nach Lebensmitteln auf dem Tisch zu greifen, lassen Sie es ruhig damit Herumspielen.

Wenn Ihr Baby nicht abgestillt werden will

Wenn das Baby sich dem Abstillen heftig verweigert, sollten Sie die Stillgewohnheiten ändern. Variieren Sie die Stillzeiten und die beim Stillen eingenommen Positionen (Liegen, Sitzen).

Bildquelle: fotolia.com – artranq

Auch die Abwandlung anderer Gewohnheiten kann helfen. Verschieben Sie die Schlafenszeiten und die Phasen der Aktivität. Zudem können Sie versuchen, auch den Vater oder andere Familienmitglieder an der Gestaltung der Tages-Struktur mehr zu beteiligen.

Wenn sich so viel ändert, ist auch eine neue Ernährung nicht mehr so schwer zu akzeptieren. Stellt sich das alles als zwecklos heraus, können Sie es auch mit einem harten Schnitt versuchen.

Verlassen Sie für ein paar Tage das Haus und gehen Sie etwa zu Ihren Eltern oder Schwiegereltern. So können Sie auch schnell zur Stelle sein, wenn auch dadurch das Füttern nicht funktioniert. Dann ist die Zeit fürs Abstillen einfach noch nicht gekommen. Akzeptieren Sie das und fahren Sie – wenn möglich – mit dem Stillen fort.

Besonders schwierig: das Abstillen zur Nacht

Am meisten Schwierigkeiten macht oft die Beendigung des nächtlichen Stillens. Als Ersatz können Sie einen Schnuller anbieten und Ihr Baby in ein separates Bettchen legen.

So fehlt die Brust als Stimulus und das Baby wird das Stillen nach ein paar Tagen nicht mehr vermissen. Sie können ihre Muttermilch auch am Abend mit der Milchflasche geben.

Besser noch bieten Sie Wasser zum Trinken an, Sie können es ja zunächst mit Muttermilch verdünnen, damit die Umstellung leichter fällt. Möglicherweise vermisst das Kleine auch weniger das Stillen als das Anlegen an den Körper. Das kann zur Entwöhnung von der Mutterbrust auch der Vater übernehmen.

Mit dem Kleinen auf dem Arm Auf- und Abgehen und ein bisschen Schaukeln wirkt auch beruhigend und lenkt ab.

Meistens vollzieht sich das Abstillen über einen Zeitraum von einigen Wochen. Dabei gibt es Fort- und Rückschritte, beispielsweise wenn statt Frucht- und Gemüsebrei passiertes Fleisch angeboten wird.

Auf alles Ungewohnte ist Ihr Baby zwar neugierig, allerdings muss nicht jede Kost auf Anhieb schmecken – und manche eben auch nie. Daher ist das Abstillen ein ständiges Experimentieren. Schließlich muss sich der kleine Verdauungstrakt auch erst an neue Lebensmittel anpassen.

Der Schulmediziner verschreibt zur Hemmung der Milchbildung oft Prolactin-Sekretions-Hemmer. Die Dopamin-Antagonisten (Bromocriptin, Cabergolin) greifen in den Nerven-Stoffwechsel ein und unterdrücken die Ausschüttung des Milchbildungs-Hormons Prolactin. Wegen erheblicher Nebenwirkungen sollten diese Medikamente allerdings nur in sehr schweren Fällen eingesetzt werden.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die zum Abstillen in Frage kommen.

Ernährung

Beginnen Sie mit einer Mahlzeit (Brei), wenn Ihr Baby sowieso nicht so viel getrunken hat. Lassen Sie Ihr Baby vom Löffel essen oder aus der Nuckelflasche trinken. Geben Sie ihm erst danach die Brust.

Um eine Mahlzeit abzustillen brauchen Sie ungefähr eine Woche. So ersetzen Sie eine Mahlzeit nach der anderen. Auf diesem Weg bildet sich auch die Milch zurück.

Heilpflanzen

Trinken Sie keinen Milchbildungstee mehr! Salbei-Tee hilft beim Abstillen, weil er die Prolactin-Produktion hemmt

Homöopathie

Spannung in den Brüsten:
Phytolacca D4 und Bryonia D3 im Wechsel

Sonstiges

Tragen Sie einen engeren BH als sonst, damit die Durchblutung reduziert und die Milchbildung gehemmt wird. Auch ein um die Brust gewickeltes Handtuch kann diesen Effekt erzielen. Wenn Ihre Brüste etwas schmerzen sollten, können Sie einen Quarkwickel anlegen. Streichen Sie zimmerwarmen Magerquark auf eine Mullwindel oder besser Zellstofftücher und legen Sie diese auf die Brüste. Bedecken Sie sich mit einem Handtuch und legen Sie sich eine Stunde hin (mind. eine halbe Stunde). Danach waschen Sie den Quark ab.

Kühlen Sie Ihre Brust mit speziellen, in der Apotheke und in Drogerien erhältlichen Kompressen. Auch das mindert die Milch-Produktion.

Brust-Massagen verhindern einen Milchstau und entlasten das gespannte Gewebe. Wenn Sie den Druck nicht mehr aushalten, können Sie auch etwas Milch abpumpen, allerdings nicht die gesamte Menge. Sonst signalisieren Sie dem Körper, dass Milch neu gebildet werden muss.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 7.11.2017 aktualisiert.