Die Haut weist in ihren Schichten unterschiedliche Zellstrukturen auf, wie z.B. Gefäße, Nerven, Drüsen (z.B. Talg) und Haarwurzeln.

Für das Erscheinungsbild unserem Umfeld gegenüber ist besonders die Oberhaut verantwortlich. Diese ist permanent äußeren Einflüssen (z.B. der Sonnenstrahlung, Heizungsluft) ausgesetzt.

Daneben beeinflussen das Alter (der Alterungsprozess beginnt von Geburt an), die Konstitution, die psychische und physische Belastung, die Ernährung, die Flüssigkeitsaufnahme sowie verschiedene Krankheiten den Hautzustand und das Aussehen.

Wie die Haut beschaffen ist lässt sich vor allem im Gesicht erkennen. Während der übrige Körper meist von Kleidung bedeckt ist, gilt das Gesicht als Spiegel der Befindlichkeit, welcher dem Umfeld präsentiert wird und kaum zu verbergen ist.

Die kosmetische und die medizinische Industrie bieten eine Fülle von Präparaten an, die der Hautpflege dienen und vor allem der Hautalterung entgegenwirken sollen. Diese sind zum Teil den unterschiedlichen Bedürfnissen, dem jeweiligen Hauttyp sowie den verschiedenen Körperpartien angepasst oder dienen der Behandlung von Hautkrankheiten.

Hauttypen

Bei gesunden Menschen lassen sich fünf verschiedene Hauttypen differenzieren:

  1. Die als normal gekennzeichnete Haut weist einen ausgeglichenen Fett- und Feuchtigkeitshaushalt auf, ist geschmeidig und glatt, gut durchblutet und rosig in der Farbe.
  2. Bei einer trockenen Haut ist meist die Talgproduktion der Drüsen herabgesetzt. Das Fettgewebe ist nur gering ausgeprägt, die gespeicherte Feuchtigkeit wird rasch entzogen und führt zu einem spröden, rissigen und zum Teil schuppigen Hautbild. Die Färbung variiert zwischen einem blassen oder fahlen Ton, Falten bilden sich schneller. Vor allem Gelenkflächen (Ellenbogen, Knie) oder auch Hände und Füße (besonders stark beanspruchte Areale) neigen bei unzureichender Pflege zur Trockenheit.
  3. Liegt eine Überproduktion der Talgdrüsen vor, erscheint die Haut glänzend bzw. fettig oder ölig. Die Ablagerungen auf der Haut führen rasch zu einem Verstopfen der Hautporen, wodurch diese im Verlauf größer und unebener werden. Die Haut neigt hierdurch zu Unreinheiten und Rötungen (durch entzündliche Prozesse), es bilden sich kleine Erhebungen oder Mitesser.
  4. Die empfindliche Haut ist besonders anfällig gegenüber Einflüssen von außen (meist auch von innen, z.B. durch den Genuss scharfer Speisen). Jede Form von Veränderung, z.B. Wechsel der Waschlotion, führt zu Reizungen, Rötungen oder auch wunden Hautarealen. Die empfindliche Haut lässt sich vielfach nicht von allergischen Reaktionen abgrenzen.
  5. Die zuvor beschriebenen Hauttypen liegen nicht immer in Reinform vor, sondern können auch in Kombination auftreten. Die Mischhaut ist meist gekennzeichnet durch Hautareale, die eher zur Trockenheit (z.B. die Wangen oder Unterschenkel) neigen sowie Flächen, die ölig oder fettig sind (z.B. die Stirn, das Kinn oder das Dekolleté).

Ziel einer “Hautpflege”

Eine gute Hautpflege dient zur Unterstützung der Regulation (Zellerneuerung, Regeneration) und stärkt den Hautmantel.

Bereits im Kleinkindalter (auch Säuglinge) wird auf Cremes und Lotionen zurückgegriffen, die dem Schutz vor Wunden und Reizungen dienen. Das Tragen von Windeln stellt einen meist luftdicht verschlossenen Raum dar, der einen guten Nährboden für Keime bietet und durch Körperausscheidungen gefördert wird.

Hautpflege ist in jedem Alter wichtig. Zum Teil lassen sich Alterungsprozesse verlangsamen (im Alter nimmt unter anderem die Elastizität der Kollagenfasern ab), das Hautbild klären und glätten, Reizungen mildern oder trockene Hautpartien beseitigen. Und auch die zur Überproduktion von Talg neigende Haut bedarf, ganz im Gegensatz zur allgemein verbreiteten Meinung, der Pflege.

Das Hautbild kann auch durch (sowohl innere als auch die Haut selbst betreffende) Erkrankungen verändert sein. Hier bedarf es der medizinischen Abklärung, um gezielt behandeln und pflegen zu können. Vielfach wird dabei auf medikamentenhaltige Präparate (z.B. Cortison) zurückgegriffen.

Allergische Reaktionen der Haut sind weltweit zunehmend, ebenso die verschiedenen Hautveränderungen, die unter dem Sammelbegriff Neurodermitis zusammengefasst werden.

Eine Bettlägerigkeit oder Immobilität fördert das Wundliegen (Decubitalgeschwür). Besonders betroffen ist die Haut an prominenten Knochenvorsprüngen (sehr dünner Hautmantel), am Gesäß und auch an den Ohren. Durch den permanent ausgeübten Druck auf das betroffene Hautareal wird die Durchblutung beeinflusst, die Haut somit minderversorgt. Es bilden sich Geschwüre, die zum Teil zu einem Verlust des betroffenen Hautanteils (oder auch des darunter liegenden Gewebes) führen. Neben dem regelmäßigen Umlagern der betroffenen Person können die Durchblutung fördernde und den Hautmantel geschmeidig haltende Präparate angewandt werden.

Aufpassen sollte man auch bei nicht verheilenden Wunden. Diese vermehrt am Unterschenkel entstehenden Störungen verhalten sich meist resistent gegen Cremes und Lotionen auf Heilbasis und können z.B. Anzeichen einer weitgreifenden Durchblutungsstörung oder auch eines Diabetes mellitus sein.
Und auch Hauterkrankungen wie z.B. Pilzinfektionen, Ekzeme oder die Schuppenflechte (Psoriasis) sollten nicht ohne medizinische Abklärung behandelt werden.

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Tipps und Hausmittel aus der Naturheilkunde

Bei Hautpflege denkt man zunächst immer an Cremes und Salben. Bevor man sich für eine Creme entscheidet empfehle ich einige Kriterien zu beachten.

Die kosmetische Industrie verspricht bei ihren beworbenen Produkten eine Vielzahl an Wirkungen, die nicht immer zum gewünschten Ergebnis führen und zum Teil das Hautbild sogar negativ beeinflussen können, weshalb eine gute Beratung wichtig ist. (Das war jetzt sehr diplomatisch ausgedrückt.)

Zunächst variieren die Präparate in der Konsistenz: Cremes sind besonders fest und streichfähig, Lotionen oder auch die Körpermilch dagegen eher flüssig. Daneben werden Gele, Lotionen, Öle, Emulsionen (Mischung aus Wasser und Öl) oder auch Balsame angeboten.

Im Winter bewährt sich eine Pflege, die vermehrt Fette beinhaltet, wässrige Substanzen können durch Kälteeinfluss die Haut zusätzlich austrocknen. Generell gelten Hautpflegeprodukte mit einem hohen Fettanteil (auf natürlicher Basis) als besonders wirkungsvoll. Zusätze wie z.B. Hyaluronsäure oder Milchsäure dienen der Feuchtigkeitsregulierung, unterstützend sind unter anderem auch Vitamin A, C und D sowie z.B. Harnstoff.

Körperöle auf pflanzlicher Basis sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Hautpflege, bedingt durch ihren fettlöslichen Charakter. Zusätze wie ätherische Extrakte oder Vitamine unterstützen den positiven Effekt.

Zur Hautpflege gehört auch die Versorgung der Haut mit Nährstoffen. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist die Grundlage, auf der man auch hier weiterarbeiten kann. Gemüse und Obst versorgen uns zudem mit allerhand sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken, die DNA schützen und damit auch gestresste Haut regenerieren können. Denken Sie z. B. daran, was ein Sonnenbrand anrichten kann und wie lange die Heilung dauert. Dabei können oral aufgenommene Wirkstoffe helfen, ohne vor der UV-Strahlung der Sonne abzuschirmen.

Eine gute Ernährung liefert mit pflanzlichen Ölen auch entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren und Lebensmittel vom Wassergetier enthält eines der effektivsten Radikalfänger, die es gibt: das Carotinoid Astaxanthin.

Die hässlichen Seiten der Hautpflege-Produkte

Hautpflegemittel sollten frei von Konservierungsstoffen sein (wodurch sie nur begrenzt haltbar sind). Formaldehyd z.B. steht im Verdacht, krebsauslösend zu sein, daneben scheinen vor allem Allergien gefördert zu werden.

Im Idealfall sind keine Duftstoffe enthalten, der pH-Wert bleibt unverändert und das Produkt weist eine ausreichende Testung auf. Wissenswerte und aktuelle Informationen hierzu werden regelmäßig in den verschiedenen Medien veröffentlicht, z.B. dem Magazin “Öko-Test”.

Anmerkung: Diese Tests der Firma “Öko-Test” machen Sinn. Andere Testberichte die Ökotest abliefert, wie zum Beispiel Vitamin D Produkte oder gar Schüssler Salze sind aus meiner Sicht einfach nur schlecht.

Aber bei den “vernünftigen” Tests zeigt sich regelmäßig unter anderem, dass nicht immer die teuersten Hautpflegeprodukte auch die Besten sind. Und die beste Hautpflege betreibt immer noch die Natur. Ich habe auch verschiedene Beiträge dazu verfasst, wie zum Beispiel:

Wer übertrieben reinlich ist, dessen Haut schuppt nur noch stärker, infiziert sich schneller. Deswegen sollte Haut nur nach Bedarf gepflegt werden. Ich weiß, dass das für Betroffene oftmals nicht leicht ist, aber es lohnt sich.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Neben den Cremes, Salben und Lotionen kommen noch andere Varianten in Frage. Auf einige davon gehe ich in folgender Tabelle kurz ein:

Ernährung

Es klingt vermutlich banal, aber Sie kennen sicher das Sprichwort: “Wahre Schönheit kommt von innen.”

Nun, in Bezug auf die Haut und die Hautpflege stimmt dies mit Sicherheit. Versuchen Sie Ihre Ernährung insgesamt auf eine gesunde Ernährung umzustellen: Essen Sie zum Beispiel täglich zwei Esslöffel Braunhirse (z.B. im Müsli, Saft). Hier ist sehr mineralstoffreich, sollte aber im Rohzustand gegessen werden. Es ist somit wertvoll für Gelenke, Knochen, Bänder, Haut, Haare und Nägel.

Die Basis der wertvollen Ernährung bilden Gemüse und Obst. Neben Vitaminen und Mineralien beinhalten diese Lebensmittel eine Vielzahl an Polyphenolen. Die Antioxidantien (Radikalfänger) unterstützen die Haut, besonders wenn sie unter Stress steht (Sonnenbrand, Chemikalien, Kälte). Essen Sie Bio-Produkte, die bieten Ihnen den höchsten Gehalt an Vitalstoffen. Wegen ihres hohen Polyphenol-Gehalts besonders zu empfehlen sind:

Kakao, Grüner Tee, dunkle Schokolade, Gewürznelken, Selleriesamen, Sternanis, Leinsamen, Schwarze Kapern, Oliven, Schwarzer Holunder, Blaubeeren, Schwarze Johannisbeeren, Haselnüsse und Esskastanien sowie Pekannüsse. Weintrauben sind besonders anzuraten, weil sie das Polyphenol Resveratrol sowie Proanthocyanidine in großen Mengen enthalten.

Polyphenole sind fettlöslich und werden besonders gut resorbiert, wenn Fett im Speisebrei vorhanden ist. Sinnvoll sind hier pflanzliche Öle mit Omega-3-Fettsäuren, die in den Auspressungen von Hanf, Oliven und Walnüssen vertreten sind. Wenn Sie gerade einen Sonnenbrand auskurieren, sollten Sie dagegen auf diese Öle verzichten, weil sie Omega-6-Fettsäuren enthalten, die den Heilungsprozess verlangsamen können.

Omega-3-Fettsäuren können Sie sich auch mit diesen Lebensmitteln zuführen: Heringe, Makrelen, Forelle, Wildlachs, Sardellen, Sardinen und Krustentiere (Krill und Krillöl). In diesen Nahrungsmitteln steckt auch viel Astaxanthin. Das Carotinoid hat ausgesprochen gute, hautschützende Eigenschaften, es hemmt die Faltenentstehung, macht die Haut elastisch und verhindert die Austrocknung.

Und nun noch einige Tabus: Meiden Sie entzündungsfördernde Lebensmittel wie Zucker, Weißmehl und Schweinefleisch. Alkohol und Kaffee in Maßen können auch der Haut nicht schaden. Nikotin lassen Sie besser ganz weg.

Heilpflanzen

Gute Erfahrungen liegen mit folgenden Pflanzenölen (die in einer entsprechenden Creme verarbeitet werden können) vor:

  • Arganöl: gut für trockene, greizte Haut.
  • Sonnenblumenöl: geeignet für alle Hauttypen
  • Walnussöl: für fettige Haut und Mischhaut
  • Weizenkeimöl: für die “alternde” Haut und gegen Falten
  • Sesamöl: für normale und Mischhaut
  • “Süßes” Mandelöl: kann auch gut als reines Öl verwendet werden. Wirkt feuchtigkeitsspendend bei sehr trockener Haut und bei empfindlicher Haut.
  • JoJobaöl: “nährend” und für alle Hauttypen geeignet.
  • Geraniumöl: lindert aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften Akne und wirkt zudem auch wundheilend, was wiederum die Narbenbildung mindert.

Heilpflanzen unterstützen die Haut auch als orale Präparationen. Infrage kommen hier:

Ringelblumenblüten, Wallnussblätter, Borretschöl, Myrrhe, Eichenrinde, Haferstroh, Hamamelisblätter, Hamamelisrinde, KamillenblütenJohanniskraut, Arnikablüten, Odermennigkraut, Spitzwegerichkraut, Indigowurzel, Bockshornsamen, Rosskastanienblätter, Stiefmütterchenkraut, Thymian, Minze, Salbei, Rosmarin
und Oregano.

Aus Ginster, Klee und Sojabohnen wird Genistein gewonnen. Das Isoflavon stärkt die Haut ebenfalls, genau wie der Extrakt aus der Mariendistel, den Sie unter der Bezeichnung Silymarin im Handel finden.

Darmsanierung

Auch die Darmgesundheit und eine gesunde Darmflora haben einen direkten Einfluss auf den Hautzustand. Sinnvoll ist daher eine Darmsanierung mit anschließender Erneuerung des intestinalen Mikrobioms durch Präbiotika und Probiotika.

Medizinische Massagen

Massagen unterstützen Blutzirkulation, Stoffwechsel und Lymphfluss und sind in diesem Sinne auch eine Hautpflege.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler Salze

Aus dem Bereich der Schüssler Salze gibt einige Mittel die ratsam sind. Ich möchte hier vor allem eines hervorheben, bei Empfindlichkeit gegen Sonne: Calcium phosphoricum D6

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 02.01.2023 aktualisiert und ergänzt.

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