In meiner langjährigen Praxis als Naturheilkundler begegne ich immer wieder einem weit verbreiteten Leiden: dem Fersensporn. Fast jeder Zehnte ist davon betroffen, besonders häufig in der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, wie wir diesen schmerzhaften Zustand verstehen und behandeln können. Meine Erfahrungen zeigen, dass eine Kombination aus Hausmitteln, Faszientherapie, Homöopathie und Schüssler Salzen oft den besten Weg zur Linderung und Heilung darstellt.

Legen wir los!

Der Fersensporn – Was ist das eigentlich genau?

Nahezu 10 Prozent der Bevölkerung leiden am sog. Fersensporn (auch Kalkaneussporn genannt). Dabei zeigt sich dieser gehäuft bei Frauen und vermehrt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr mit ansteigender Tendenz im Alter.

Es handelt es sich hierbei um dornförmige Auswüchse (auch Exostosen genannt) an disponierten Stellen (an Sehnenplatten = Ansatzbereich von Muskelfasern) im Bereich der Ferse. Der plantare Fersensporn entsteht an der Unterseite des Fersenbeins, im Bereich der Achillessehne zeigt sich der obere Fersensporn (= Haglund-Exostose).

Die Exostosen können zu schmerzhaften Entzündungen im umliegenden Gewebe führen. Umgekehrt führen auch Entzündungen im Fußbereich zu den Spornen. Die Haglund-Exostose ist ein angeborener Fersensporn, der u.U. symptomlos bleibt.

Erst das häufige Tragen von falschem Schuhwerk sowie eine dauerhafte Fehlbelastung können zu Reizungen führen. Die Überbelastung des Fußes gilt als Hauptauslöser eines Fersensporns.

Neben Übergewicht kann dies eine Folge von den Fuß belastenden Sportarten sowie einem mangelhaften Aufwärmen vor Sportbeginn sein. Daneben gelten stehende Tätigkeiten, falsches Schuhwerk und Personen mit Fußfehlstellungen (z.B. Knick-Spreiz-Fuß) als begünstigende Faktoren. Das zunehmende Alter spielt ebenfalls eine Rolle, da im Laufe des Lebens die schützende Fettschicht im Fußbereich degeneriert (dünner wird).

Neben einer symptomlosen Form kommt es hauptsächlich zu Schmerzen im Bereich der Sehnenansätze. Beim plantaren Fersensporn sind diese v.a. durch stechende, belastungsabhängige Schmerzen im Sohlenbereich gekennzeichnet.

Bei der oberen Exostose schmerzt vermehrt die Ferse. In einigen Fällen zeigt sich die Entzündung durch ein gerötetes Hautareal, z.B. am Achillessehnenrand. Sehr ausgeprägte Exostosen zeichnen sich durch die Haut ab bzw. sind bei Abtasten des Fußes leicht spürbar.

Typisch für einen Fersensporn sind das Nachlassen des Schmerzes bei Entlastung (z.B. im Liegen), der vermehrte Schmerz nach dem Aufstehen sowie die Schmerzzunahme bei Gehen oder Stehen auf hartem Untergrund.

Die Diagnostik der Schulmedizin nutzt v.a. Röntgenaufnahmen. Zum Ausschluss anderer, gelenkbeeinträchtigender Erkrankungen (z.B. Rheuma, Gicht) werden auch Laborparameter hinzugezogen. Nach gesicherter Diagnose erfolgt die Therapie.

Sprache der Symptome

Bei Beschwerden an Beinen oder Füssen (auch bei Fersenschmerzen) muss man sich auch immer die Frage stellen: „Habe ich irgend eine Angst vor der Zukunft?“ Jedes Symptom macht uns auf ein Problem aufmerksam. Habe ich Angst, in die Zukunft zu schreiten, mache ich mir ein Problem an den Beinen oder Füssen, dann muss ich nicht dahin gehen.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie Hilfe und Hausmittel aus der Naturheilkunde und der Alternativmedizin, die bei einem Fersensporn in Frage kommen.

Bänder und Wickel

Fußbäder regen die Durchblutung an. Zum Beispiel: Kernseifenbad 20 Minuten, oder Zinnkrauttee. Äußerlich nach den Bädern: Wickel mit Retterspitz.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine Rolle – auch beim Fersensporn. Diese ist zwar wichtig, aber nicht der “Hauptbringer” um rasche Entlastung zu bringen. Ein Schwerpunkt der Ernährung sollte auf Gemüse, ausreichend Eiweiß (zum Beispiel aus Nüssen und Hülsenfrüchten) und qualitativ hochwertigen pflanzlichen Ölen wie Lein- und Weizenkeimöl liegen. Auch Obstsorten mit niedrigem Zuckergehalt sind empfehlenswert.

Weitere Dinge zu denen ich rate:

  1. Vermeiden Sie entzündungsfördernde Lebensmittel. Ein Problem ist die Arachidonsäure (in tierischen Fetten und bestimmten Pflanzenölen wie Distel- und Sonnenblumenöl). Vor allem Schweinefleisch ist ein Problem! Ausführlich zur Arachidonsäure: Arachidonsäure – Hier wissenschaftlich fundiert: Fakten, Studien & Bewertung (vitalstoffmedizin.com)
    Vermeiden Sie zudem Zucker, Snacks und Fertigprodukte, da diese ebenfalls Entzündungen begünstigen können.
  2. Setzen Sie auf entzündungshemmende Nahrungsmittel! In die Ernährung sollten vermehrt Vitamin C (beispielsweise aus Paprika, Kohl, Zitrusfrüchten), Vitamin E (aus Pflanzenölen, Nüssen) und Antioxidantien (aus frischem Obst, Gemüse, Kräutern) integriert werden. Auch grüner Tee, schwarzer Kaffee sowie Gewürze wie Kurkuma und schwarzer Pfeffer sind durchaus zu empfehlen – aber übertreiben Sie es mit dem Kaffee und Tee nicht. Zwei Tassen pro Tag sind genug.
  3. Reduzieren Sie Übergewicht: Eine Reduzierung des Körpergewichts ist wichtig, um zum einen den Druck auf die Ferse zu verringern und zum anderen, weil das Bauchfett entzündungsfördernde Botenstoffe produziert, die Schmerzen verstärken können. Mehr dazu in meinem Beitrag: Wann Hüftspeck und Bauchfett weg müssen… (gesund-heilfasten.de)

Heilpflanzen

Bei Schmerzen: Teufelskralle, Zinkrauttee (innerlich);

Nach Maria Treben: Beinwell (auch Beinwurz genannt). Anwendung als Auflage / Wickel mit fein gemahlener Beinwellwurzel. Der Brei sollte “dick” aufgetragen werden.

Homöopathie

Aus dem Bereich der Homöopthie wird gerne das Hekla lava in D3 als symptomatisches Mittel genannt, was ich bestätigen kann.

Weniger bekannt sind die sogenannten “homöopathischen Fersensporntropfen”, eine Mischung folgender homöopathischer Mittel:

  • Calcium Carbonicum D10
  • Graphites D10
  • Pulsatilla D6
  • Rhododendron D6
  • Valeriana D6

Diese Mittel (in Tropfenform) werden zusammen gemischt. Drei mal täglich 10 Tropfen.

Eine weitere homöopathische Mischung ist z.B. das Heclaoss, welches

  • Hecla lava D2
  • Calcium sulfuricum D2
  • Calcium fluoratum D3
  • Hepar sulfuricum D4

enthält. Anhand der Zusammensetzung der Mittel sehen Sie bereits, wie “komplex” Homöopathie sein kann. Beide Mischungen können sehr gut helfen. Ich rate generell dazu, homöopathische Mittel von einem Homöopathen bestimmen zu lassen.

Weitere “Komlexhomoöpathika” sind u.a. das Osteoheel der Firma Heel.

Manuelle Medizin – Faszientherapie – Osteopathie

Manuell kann bei einem Therapeuten einiges getan werden. Schmerzhafte Punkte des Fußes werden behandelt, aber auch des Unterschenkels. Nach Dr. M. Graulich haben wir es beim Fersensporn mit einer Sonderform der Ischialgie zu tun. Daher seine Empfehlung: Kreuz-Darmbein-Blockade + untere Lendenwirbelsäule lösen und mobilisieren.

Ich sehe das nicht zwangsläufig so und setze erst einmal an der betroffenen Muskulatur an. Ich halte es für wichtig, die betroffenen Muskeln der Fußes entsprechend zu dehnen und zu bewegen.

Hierzu einige Ideen… Welche Übung für welchen Patienten am besten ist, wähle ich in der Praxis anhand des Alters, der Beschwerden, usw. aus:

  1. Wadendehnung: Stellen Sie sich vor eine Wand, strecken Sie das betroffene Bein nach hinten und senken Sie die Ferse ab. Halten Sie diese Position für mindestens 60 Sekunden. Übenr Sie jeden Tag. Innerhalb von 3 Wochen muss sich eine Verbesserung zeigen.
  2. Dehnung in myofaszialen Ketten: Im Vierfüßlerstand, Zehen aufstellen, Knie anheben und den Körper zu einem Dreieck formen. Position halten, bis maximale Dehnung spürbar ist.
  3. Faszientraining: Rollen Sie im Sitzen oder Stehen einen kleinen Ball oder eine kleine “Faszienrolle” unter dem Fuß. Bei starken Schmerzen, zuerst Vor- und Mittelfuß massieren. Wadenrollen im Langsitz, mit leicht gebeugten Knien und gestreckten Füßen. Triggerband-Technik entlang der Wade anwenden. Mehr zu den Faszien in meinem Beitrag: Geschädigte Faszien und was Sie dagegen tun können (der-fitnessberater.de)
  4. Exzentrische Wadenkräftigung: Auf eine Stufe stellen, sich auf die Zehen drücken und langsam die Fersen absenken. Wiederholen, bis Ermüdung eintritt.

Ein Wort noch zum Joggen. Leider erhöht auch das Joggen aufgrund der “monotonen Belastung” das Risiko für Plantarfasziitis. Dies unterstützt die Annahme, dass die Erkrankung eher durch wiederholte kleine Verletzungen (Mikrotraumata) und erhöhten biomechanischen Stress verursacht wird, als durch eine akute Entzündung. Ich sehe das ebenso, allerdings sehe ich das Problem in den Faszien. Die meisten Jogger haben steinharte Waden mit entsprechend verklebten Faszien.

Orthomolekulare Medizin (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenlemente, usw.)

Zur Unterstützung denke ich immer auch an bestimmte Vitalstoffe. Hier einige Ideen:

  1. Vitamin D: Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist wichtig für die Knochengesundheit. Ein Mangel kann die Heilung von Knochenproblemen wie einem Fersensporn beeinträchtigen. Dieses Thema ist ein “Dauerthema”. Ohne vernünftige Vitamin D Spiegel machen sich Entzündungen breit. Mehr dazu in meinem Grundsatzbeitrag: Vitamin D – Formen, Vorkommen und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)
  2. Magnesium: Magnesium kann helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren, die oft mit Fersensporn-Schmerzen einhergehen. Mehr zum Magnesium: Magnesiumpräparate – Welches Magnesium ist das Beste? (vitalstoffmedizin.com)
  3. Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren, die in Fischöl und einigen pflanzlichen Ölen vorkommen, haben entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Reduzierung von Schmerzen und Entzündungen helfen können. Mehr dazu: Für was ist Omega 3 gut? Wirkung, Nutzen und Anwendung (vitalstoffmedizin.com)
  4. Vitamin C: Dieses Vitamin ist entscheidend für die Kollagenbildung, ein wichtiger Bestandteil der Knochen und des Bindegewebes. Es wirkt auch bei Entzündungen: Vitamin C – Vorkommen, Wirkung und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)

Weitere Ideen finden Sie im Beitrag zu Entzündungen (allgemein): Entzündungen im Körper – Naturheilmittel – Hausmittel – Altes Heilwissen (naturheilt.com)

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler Salze

Die wesentlichen Mittel und was zu beachten ist, beschreibe ich im Beitrag: Schüssler Salze bei Fersensporn (gesund-heilfasten.de)

Die wesentlichen Schüßler Salze in der Behandlung sind Calcium fluoratum Nr. 1 und das Calcium phosphoricum Nr. 2

Sonstiges

Weiche Einlagen in Schuhen wirken druckentlastend, sind aber keine Dauerlösung. Ich rate eher zu sog. sensomotorischen Einlagen, die die Fußstatik positiv beeinflussen.

Die Extrakorporale Stoßwellentherapie (kurz: ESWT) ist auch einen Versuch Wert. Die Preise dafür sind allerdings relativ hoch, je nach Verfahren ob die radiale oder fokussierte Stoßwelle zum Einsatz kommt.

Ein operatives Verfahren mit Abtragung der Exostosen wird immer erst dann gewählt, wenn sich durch konservative Therapieansätze kein Erfolg erzielen lässt.

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Bildquelle: pixaybay.com – Victoria_Watercolor

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.1.2024 aktualisiert.

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