Unsere Haut verrät viel über unseren Gemütszustand. Mit der Haut berühren wir die Umwelt direkt, physisch, materiell.

Wir werden blass vor Schreck, erröten aus Scham oder bekommen eine Gänsehaut, wenn wir uns gruseln. Kein Wunder also, wenn sich seelische Störungen auf unser Hautbild auswirken können. Umgekehrt beeinflussen Hautkrankheiten oft auch unsere Seele.

Wer hat schon Lust, in luftiger Sommergarderobe zu flanieren, wenn er sich von einer Schuppenflechte entstellt fühlt? Und wer kennt ihn nicht, diesen verflixten Zufall, dass ausgerechnet jetzt ein fetter Pickel mitten auf der Nase wächst, wo wir doch endlich das wichtige Vorstellungsgespräch ergattert haben oder das ersehnte Date näherrückt?

Es passiert eben nicht zufällig. Stress, Aufregung, ja selbst Vorfreude können sich auf unserer Haut ebenso spiegeln, wie Ärger, Wut und Trauer.

Hautprobleme zeigen starke Gemütsbewegungen und Überempfindlichkeit gegenüber der Umwelt, ein zu großes Engagement mit Emotionen.

Eine groß angelegte europäische Studie zeigt, dass jeder dritte Hautpatient auch ein psychisches Leiden aufwies.

Eine besondere Fachrichtung im hautärztlichen Bereich, die Psychodermatologie, befasst sich mit diesem Zusammenhang. Professor Uwe Gieler lehrt diesen modernen Fachbereich an der Universität Gießen mit beeindruckenden Fallbeispielen.

So berichtet er von einer bislang hautgesunden Frau, die plötzlich eine Nesselsucht entwickelt, gerade als sie erfährt, dass eine Kollegin mit ihrem Exmann anbandelt. Der Professor führt dieses Zusammenspiel von Haut und Psyche darauf zurück, dass unsere Haut und unser Nervensystem aus der gleichen Zellenart entstehen.

Gieler ist daher überzeugt, dass sich die Heilungschancen einer Hauterkrankung wesentlich verbessern, wenn die seelische Befindlichkeit des Patienten Beachtung in der Therapie findet.

Pubertät – Gefühlsprobleme – Akne

Die Haut ist die Projektionsfläche der Niere, die für Gefühlsbereinigung zuständig ist. Bei Überforderung muss die Haut einspringen und helfen, die Reaktion abzuleiten.

Man möchte am liebsten aus der Haut fahren. Man fühlt sich beschmutzt (sexuell), unrein.

Oder ständige Spannungszustände äußern sich als „unterdrücktes Weinen in der Haut“, hier besonders starker Schweiß.

Die Haut hat vielfältige Funktionen:

  • Sie ist unser größtes Kontaktorgan. Wir erfahren unsere Umwelt durch direkte Berührung. Gleichzeitig grenzt uns unsere Haut ab und bietet uns Schutz vor der Umwelt.
  • Sie ist die Projektionsfläche aller inneren Vorgänge.
  • Auf ihr zeichnen sich alle physischen und psychischen Vorgänge ab. Wir atmen auch über die Haut.
  • Die Haut reguliert unseren Wärmehaushalt. Durch Ausdehnen oder Zusammenziehen wird Wärme gespeichert oder verstärkt an die Umwelt abgegeben.
  • Die Haut ist ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Mit dem Schweiß werden Giftstoffe aus dem Körper transportiert (siehe auch Entgiftung).
  • Sie ist Sitz einer Vielzahl sensorischer Rezeptoren, die mit dem Zentralnervensystem in Verbindung stehen.

Wir können nicht aus unserer Haut heraus. Sie zeigt, wie wir wirklich sind:

1. Als Reflexzone aller inneren Organe. Darauf beruhen alle Reflexzonentherapien wie die Fussreflexzonen-, die Handreflexzonen- und die Nasenreflexzonentherapie, aber auch die Akupunktur und die Ohrakupunktur, auch die Behandlung der Headschen Zonen.

Jede Veränderung der Haut hat einen Bezug zur inneren Wirklichkeit, und so ist auch der Ort der Veränderung keineswegs zufällig, sondern ein deutlicher Ausdruck der inneren Wirklichkeit. Das Unsichtbare lässt das Unsichtbare sichtbar werden. Wir können die gesamte Information an jedem Teil ablesen, wenngleich sie an manchen Teilen leichter lesbar ist.

Alle körperlichen Informationen können z.B. im Auge abgelesen werden, wie es bei der Irisdiagnostik geschieht, aber eben so gut an den Füssen, am Ohr, am Rücken, in der Hand, in jedem Blutstropfen, ja in jeder einzelnen Zelle, aber auch im Gesicht und an der Körperform, womit wir wieder bei der Haut wären.

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2. Als Projektionsfläche unserer psychischen Vorgänge und Reaktionen. Durch den Schreck werden wir blass, die Scham treibt uns die Röte ins Gesicht. Vor Angst sträuben sich unsere Haare, vor Entsetzen bekommen wir eine Gänsehaut, und wir schwitzen vor Aufregung oder Unsicherheit. Die Haut kann vor Freude glühen oder durch Panik eiskalt werden.

Weil das so ist, lebt eine ganze Industrie davon, die Haut zu verändern, und die meisten Menschen geben eine Menge Geld dafür aus, sich durch Kosmetik zu “verschönern”.

Doch wenn die Haut ein Ausdruck unserer inneren Wirklichkeit ist, dann ist jeder Versuch, uns nur außen zu verschönern, eine Unehrlichkeit. Er ist eine Täuschung über die innere Wirklichkeit, die zu verändern uns zuviel Mühe war, so dass wir uns mit dem äußeren Schein zufrieden geben. Doch die Haut will uns nur zeigen, was wirklich zu tun ist.

Wenn wir eine sehr empfindliche Haut haben, zeigt dies nur, dass darin auch ein empfindlicher Mensch steckt. Er ist “dünnhäutig”, ihm geht alles “unter die Haut”, er braucht eine “Elefantenhaut” oder ein “dickes Fell”. Wilhelm Reich hat dies auch als den “Körperpanzer” bezeichnet. Das ist gleichzeitig auch die Aufforderung, den Mangel zu beseitigen und ihn nicht nur kosmetisch zu vertuschen.

Die Haut muss es ausbaden, wenn ein inneres Geschehen nach außen drängt, sei es als psychisches Geschehen durch Blässe, Röte, Gänsehaut, gesträubte Haare, Schweiß, Glühen oder Kühle oder als physisches Geschehen wie EntzündungEkzemAbszess oder als äußerer Eingriff wie Verletzung oder Operation. In allen diesen Fällen durchbricht etwas die bisherigen Grenzen, stehen wir vor einer neuen Situation, sind neue Entscheidungen zu treffen.

So sollten wir uns fragen:

  • Was ist es wirklich, was die Grenze durchbricht und zum Vorschein kommen will – zum Ausdruck?
  • Was juckt mich in Wirklichkeit?
  • Wie steht es mit meiner Kontaktfähigkeit? Bin ich zu offen oder habe ich mich zu sehr abgeschlossen?
  • Ist es möglich, dass hinter meiner abweisenden Haltung eher der Wunsch nach Kontakt steht?
  • Suche ich einen Weg aus der Isolation?

Fazit

Eine ausgeglichene, stabile Seelenlage ist die beste Voraussetzung für einen gesunden, strahlenden Teint.

Und ein guter Hautschutz ist daher immer auch Balsam für die Seele.

Beitragsbild: 123rf.com – Evgeny Atamanenko

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.6.2015 aktualisiert.

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