Die transkutane elektrische Nervenstimulation ist eine Behandlungsmethode, die inzwischen auf eine fast 50-jährige Geschichte zurückblicken kann.

Ihr Haupteinsatzgebiet sind (laut Wikipedia): „Chronische Schmerzsyndrome, die kausal nicht zu beeinflussen sind, z. B. chronische Kopfschmerzsyndrome, Radikulärsyndrome, Pseudoradikulärsyndrome, Arthralgien, Neuralgien, Stumpfschmerzen und postoperative Schmerzsyndrome.“

Haben wir es hier somit mit einer ernstzunehmenden Konkurrenz für die medikamentöse Behandlung von Schmerzen zu tun? Wenn man den Angeboten, die Anzahl stetig zunehmen, für diese Geräte im Internet glauben darf, dann liegt der Verdacht nahe, dass hier eine sichere und wirksame Alternative gegeben ist.

Die schulmedizinische Alternative der medikamentösen Therapie wird zwar gerne als das Nonplusultra zur Behandlung von Schmerzen ausgegeben. Was man aber in schulmedizinischen Kreisen gerne verschweigt, das ist dies hier einmal zusammengetragen:

In einem weiteren Beitrag habe ich mehr zu Akuten und chronischen Schmerzen – Wirksame Therapien geschrieben. Und diese reflektieren nicht unbedingt die schulmedizinischen Ansätze.

TENS im Einsatz

TENS ist also ein „Schmerzmittel“, das nicht ganz in das traditionelle schulmedizinische Behandlungsschema passt. Entwickelt und patentiert wurde das erste Gerät im Jahr 1974 in den USA.

Ursprünglich war das Gerät konzipiert, um Toleranzentwicklungen bei Elektrostimulation zu beobachten. Eine Reihe von Teilnehmern bei diesen Tests berichteten während und nach den Tests, dass die Anwendung von TENS einen positiven Einfluss auf vorhandene Schmerzen ausübte. Daraufhin wurde zielgerichtet eine Reihe von TENS-Apparaten entwickelt und patentiert.

Drugs.com gibt einen guten Überblick über den Einsatz der TENS-Geräte und deren Handhabung (How To Use A Tens Unit – What You Need to Know).

Andere Seiten, wie die von WebMD (Back Pain TENS Treatment: TENS Belt Benefits) empfehlen einen Einsatz unter der Aufsicht von einem Arzt oder Physiotherapeuten. Denn neben den Kontraindikationen gibt es beim Einsatz der Elektroden einiges, was unbedingt beachtet werden muss.

Als Kontraindikationen gelten Herzschrittmacher, Schwangerschaft, Epilepsie und möglicherweise eine Reihe von neurologischen Störungen.

Bestimmte anatomische Gebiete sind für die TENS-Elektroden nicht geeignet. Dazu zählen das Gebiet über und um die Augen, direkt über der Wirbelsäule, wunde und/oder entzündete Hautstellen, die Vorderseite des Halses, über oder in der Nähe von Tumoren (da Elektrizität das Zellwachstum fördern kann) etc. Man sollte auch während des Autofahrens auf den Einsatz des Geräts verzichten.

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Wirksamkeit von TENS

Bei einem Konkurrenzprodukt zur schulmedizinischen medikamentösen Therapie von Schmerzen liegt der Verdacht nahe, dass man in der Schulmedizin nicht besonders vorteilhaft von dieser Konkurrenz spricht. Ein langer Artikel von „Medscape“ beginnt bereits in seiner Einleitung mit der Bemerkung, dass die Studienlage wenig Grund zu der Annahme gibt, dass TENS wirksamer als Placebo sei.

Die deutsche Ausgabe von Wikipedia beeilt sich wieder einmal, diesem Standpunkt beizupflichten. Eigenartigerweise zitiert die englische Ausgabe von Wikipedia zu TENS eine Reihe von positiven Studien und verzichtet vollkommen auf den gebetsmühlenartigen Hinweis, dass es keine Studien gibt und darum TENS nicht wirksam sein kann.

Im Jahr 2008 erschien diese Übersichtsarbeit, die die Effektivität von TENS bei der Behandlung von Schmerzen und Hyperalgesie (übermäßige Schmerzempfindlichkeit) unter die Lupe nahm (Effectiveness of Transcutaneous Electrical Nerve Stimulation for Treatment of Hyperalgesia and Pain).

Die Autoren kommen hier zu dem Schluss, dass es wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass es Mechanismen im peripheren und zentralen Nervensystem gibt, die auf die schmerzlindernde Aktivität von TENS reagieren. Was zu beachten ist, das ist die Tatsache, dass es hier offensichtlich eine Toleranzentwicklung gibt beziehungsweise geben kann, die durch bestimmte Anwendungsstrategien verhindert werden kann.

Die Autoren glauben, dass die Intensität der Stimulation der kritische Faktor für die Wirksamkeit von TENS ist. Sie zitieren eine Metaanalyse, laut der positive Behandlungsergebnisse durch TENS bei chronischen Muskelschmerzen erzielt worden sind. Weiter zitieren sie randomisierte, kontrollierte Studien, die auf konsistenter Basis zeigen, dass TENS effektiv ist bei akuten, beginnenden und postoperativen Schmerzen.

Sie geben aber auch zu bedenken, dass TENS bei bestimmten individuellen Schmerzzuständen, wie Hexenschuss, noch keine so deutlichen Ergebnisse hat produzieren können. Grund dafür ist eine weniger gut durchgeführte Studienlage und/oder Studien mit sehr geringer Teilnehmerzahl.

Das Cochrane Institut liest es sich nicht nehmen, gleich zwei Veröffentlichungen, beides Metaanalysen, zu diesem Thema beizusteuern. Die erste Arbeit stammt aus dem Jahr 2008. Die letzte Veröffentlichung stammt aus dem Jahr 2017.

Transcutaneous electrical nerve stimulation (TENS) for chronic pain. – PubMed – NCBI

Diese Arbeit wurde im Jahr 2014 zurückgezogen. Grund dafür war, dass im Jahr 2014 die Datenlage eine vollkommen andere war und somit der Beitrag von 2008 obsolet wurde (Transcutaneous electrical nerve stimulation (TENS) for chronic pain – Nnoaham – 2014 – The Cochrane Library – Wiley Online Library):

Die Autoren hatten bei der Diskussion ihrer Daten die Schlussfolgerung gemacht, dass die Studienlage ungünstig ausfällt, da die zur Verfügung stehenden Studien methodische Fehler aufweisen und es zudem keine großen klinischen Studien zu TENS gibt.

Transcutaneous electrical nerve stimulation (TENS) for neuropathic pain in adults. – PubMed – NCBI

In dieser Ausgabe wurden TENS-Behandlung mit Schein-TENS-Behandlungen (als Placebo) verglichen und bewertet. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Qualität der gefundenen Studien sehr zu wünschen übrig lässt und von daher eine zuverlässige Beurteilung unmöglich macht.

Die Autoren schließen allerdings nicht daraus, dass TENS unwirksam ist. Vielmehr wünschen sie sich eine Verbesserung bei der Durchführung von Studien in diesem Bereich.

Im Jahr 2005 erschien diese Arbeit aus der Universität Aachen: Peripheral nerve stimulation inhibits nociceptive processing: an electrophysiological study in healthy volunteers. – PubMed – NCBI

Die Autoren untersuchten die Stimulation des peripheren Nervensystems und dessen Einfluss auf die Behandlung von Operationsschmerzen. Sie stellten dabei fest, dass die Stimulation die Schmerzschwelle der Teilnehmer erhöht und somit zu einem geringeren Schmerzempfinden beiträgt.

Diese Arbeit aus dem Jahr 2010 wurde mit Patienten mit Karpaltunnelsyndrom in einem doppelblinden und mit Placebo kontrollierten Design durchgeführt: Quantification of the effects of transcutaneous electrical nerve stimulation with functional magnetic resonance imaging: a double-blind randomized … – PubMed – NCBI

Die Zahl der teilnehmenden Patienten (genauer gesagt Patientinnen, da es keine männlichen Teilnehmer gab) betrug nur 20, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Zehn Patienten erhielten TENS und die anderen zehn erhielten eine TENS-Scheinbehandlung.

Es zeigte sich, dass unter TENS die schmerzbezogene Aktivierung der entsprechenden Areale im Gehirn signifikant abnahm im Vergleich zur Scheinbehandlung.

Die nächste Arbeit aus dem Jahr 2012 ist eine weitere doppelblinde, placebokontrollierte Studie: Functional magnetic resonance imaging of the effects of low-frequency transcutaneous electrical nerve stimulation on central pain modulation: a dou… – PubMed – NCBI

Die Studie untersuchte die Modulation der zentralen Schmerzempfindung durch TENS mit niedrigen Frequenzen.
Auch hier gab es nur 20 Teilnehmer, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden und entweder eine TENS-Behandlung oder eine entsprechende Scheinbehandlung erhielten.

Mithilfe von MRI (wie in der vorhergehenden Studie auch) wurden die entsprechenden Areale im Gehirn vermessen und auf Veränderungen untersucht.

Die Autoren stellten fest, dass TENS einen schmerzstillenden Effekt durch die Modulation der Schmerzempfindung im Gehirn bewirkt.

Die folgende Arbeit aus dem Jahr 2013 fällt ein wenig aus dem Rahmen, da hier TENS nicht zur Schmerzbehandlung, sondern zur Schmerz-Prophylaxe bei Migräne zum Einsatz kam: Migraine prevention with a supraorbital transcutaneous stimulator: a randomized controlled trial. – PubMed – NCBI

Es handelt sich erfreulicherweise um eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie, die an fünf verschiedenen Fachkliniken für Schmerzen in Belgien durchgeführt worden ist. Die Teilnehmerzahl betrug 67.

Als Ergebnis stellte sich heraus, dass die Migräneattacken pro Monat und die Zahl der Tage mit Migräne pro Monat in der Verumgruppe signifikant reduziert wurden im Vergleich zur Placebogruppe. Nebenwirkungen gab es bei keiner der beiden Gruppen.

Die Autoren folgern aus ihren Beobachtungen, dass eine Behandlung mit TENS eine effektive und sichere Prävention gegen Migräne darstellt.

Fazit

Die Schmerzbehandlung mit TENS-Apparaten scheint nicht nur effektiv zu sein, sondern scheint auch bei der Prophylaxe von bestimmten Schmerzzuständen, zum Beispiel Migräne, zu wirken. Das Durcheinander in der Studienlage führe ich darauf zurück, dass, wie bei anderen alternativen Behandlungsmethoden und Naturheilmitteln auch, finanzielle Gründe groß angelegte, gut durchgeführte Studien erschweren oder verhindern.

Die weniger gut durchgeführten beziehungsweise aufgestellten Studien mit begrenzten Teilnehmerzahlen zeigen jedenfalls einen Trend zu einer positiven Wirkung. Studien mit negativem Ergebnis können auch das Resultat von Resistenzentwicklungen sein, denen eine TENS-Behandlung unterliegen kann.

Übrigens: Bei definierten Schmerzzuständen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Miete eines TENS-Geräts. In Ausnahmefällen wird sogar der Kauf von der Kasse erstattet. Man sollte aber das Ganze vorher mit seiner Krankenkasse abklären.

Geräte und Gerätschaften

Die Zahl der TENS-Geräte wird langsam unüberschaubar. Ein Vergleich der Preise der verschiedenen Geräte zeigt ebenfalls eine fast „unüberschaubare“ Divergenz. Es gibt Geräte für zehn Euro bis hin zu Geräten von über 330 EUR. Der Kunde hat hier also die Qual der Wahl.

Testberichte.de hat 40 TENS-Geräte beurteilt und miteinander verglichen: TENS-Geräte ▷ Das sagen die Tests | Testberichte.de

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Beitragsbild: 123rff.com – ralwel

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.6.2018 aktualisiert.

Arthrose ist der Verschleiß der Knorpelschichten, die die Knochen in den Gelenken schützend umgeben. Gründe für den Verschleiß sind mannigfaltig.

Mehr zu diesem Thema in folgenden Beiträgen:

Eine noch nicht so populäre Behandlungsmethode, die jedoch in den letzten Jahren etwas mehr ins Rampenlicht gerückt worden ist, ist die PRP-Behandlung.

PRP steht für „plättchenreiches Plasma“. Diese Plasma-Therapie ist im weitestgehenden Sinne eine Variante der „Eigenblut-Therapie“. Denn das Plasma wird in der Regel aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen.

PRP wurde in den 1970er Jahren entwickelt und erstmals 1987 in Italien bei einer Operation am offenen Herzen eingesetzt. Die Therapie gewann dann in der Mitte der 1990er Jahre zunehmend an Popularität. Aber diese Popularität blieb nicht auf Operationen beschränkt.

Die PRP-Therapie wird inzwischen in einer Reihe von medizinischen Fachgebieten eingesetzt, wie die kosmetische Chirurgie, Zahnheilkunde, Sportmedizin und Schmerztherapie. Seit dem Jahr 2007 hat auch die Zahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema rapide zugenommen.

Herstellung

Zur Gewinnung von plättchenreichem Plasma wird dem Patienten Blut entnommen. Dieses Blut wird zentrifugiert, wobei sich die leichten Bestandteile im Blut von den schweren trennen.

Das Plasma, in dem sich die Plättchen (Thrombozyten) befinden, „schwimmt“ oben auf dem Zentrifugat und wird ihm entnommen. Ein nochmaliges Zentrifugieren des Plasmas bewirkt eine Konzentrierung der Plättchen um den Faktor 3 bis 4.

Der nicht verwendete Teil des Bluts kann bedenkenlos dem Patienten wieder zugeführt werden, so dass kein nennenswerter Blutverlust entsteht. Das PRP-Konzentrat kann dann bei seiner vorgesehenen Indikation eingesetzt werden.

Wirkmechanismen und klinischer Einsatz

Thrombozyten haben einen hohen Gehalt an verschiedenen Wirkstoffen, besonders Wachstumsfaktoren und Zytokinen (PDGF, TGF-ß, IGF, EGF, FGF, PDEGF, PDAF etc.). Mit der Injektion des Konzentrats in Bereiche, wo die organischen Schäden vorliegen, verabreicht der Therapeut lokal hohe Dosen von wirksamen Substraten, die der Körper unter physiologischen Bedingungen erst aufbauen und zum Ort des Geschehens leiten muss.

Dieser Transport von Wachstumsfaktoren zum Beispiel in Bereiche von Wunden kann sogar durch eine gestörte Mikrozirkulation so eingeschränkt sein, dass die notwendigen Substanzen überhaupt nicht am Wirkort eintreffen können. Resultat ist eine nachhaltig gestörte Wundheilung, die mit dieser Methode ausgeschaltet werden kann.

Der Einsatz von PRP induziert eine Reihe von physiologischen Vorgängen. Mit ihm wird die Proliferation und Differenzierung von einer Reihe von Zelltypen, wie Stammzellen, Chondroblasten, Epidermiszellen und so weiter, angeregt und beschleunigt.

Es kommt zu einer erhöhten Produktion an Kollagen und Proteoglykanen. Die Angiogenese wird angeregt, was zu einer verbesserten Durchblutung des betroffenen Gewebes führt.

Und, vielleicht die wichtigste Wirkung von PRP, die Zytokin-Balance (Die Th1 – Th2 Immunbalance – als Grundlage für die Therapie) verändert ihr Gewicht zugunsten der entzündungshemmenden Seite, so dass die PRP-Therapie Entzündungsprozesse bekämpfen hilft.

Im Wesentlichen gibt es drei Indikationsgebiete, wo die PRP-Therapie sich inzwischen bewährt zu haben scheint. Bei Operationen führt sie zu einem deutlich besseren Heilungsverlauf von OP-Wunden. Durch die weniger stark ausgeprägten Blutungen sind oft weniger Bluttransfusionen erforderlich.

Bluttransfusionen – dies ist ebenfalls ein Thema, bei dem es einiges zu beachten gibt. Diese Form von medizinischem Eingriff ist nicht so komplikationslos wie man sich das gemeinhin vorstellt: „Böses Blut“ – Bluttransfusionen mit Risiken?

Die PRP-Therapie bewirkt weiterhin eine Verminderung von postoperativen Schwellungen, Schmerzen und ein weniger ausgeprägtes Infektionsrisiko.

Überlastungsschäden sind fast immer mit Entzündungsprozessen im Bewegungsapparat verbunden, was auch für das Ausmaß an Schmerzen verantwortlich ist. Bekannte Anwendungsgebiete sind hier Tennisarm, Achillessehnenentzündung, Patellasehnenentzündung, Probleme im Schultergelenkbereich und so weiter.

Sehr oft ermöglicht die PRP-Therapie eine Vermeidung von Kortisonspritzen, über deren fragwürdigen Einsatz, vor allem bei Arthrose, ich hier berichtet hatte: Die Leiden mit der Kortisonspritze oder: „killing me softly“.

Damit ist das eigentliche Stichwort gefallen: Die Arthrose. Eine PRP-Therapie alleine ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der richtige Weg in der Behandlung einer Arthrose.

Wie in meinen oben aufgeführten Beiträgen deutlich wird ist es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die zu einem Therapieerfolg führen. Und die PRP-Therapie scheint ein wichtiges Teilchen im Therapie-Puzzle geworden zu sein.

Nicht zuletzt die entzündungshemmende Wirkung ist hier von Bedeutung. Dies führt zu einer besseren Durchblutung der Gelenke und damit verbunden zu einer besseren Beweglichkeit. Mit betroffen von den positiven Effekten der PRP-Therapie sind Knorpel, Knochen, Sehnen, Muskulatur, Gelenkkapsel, Schleimhäute und Nerven in den behandelten Gebieten.

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Was sagt die Wissenschaft?

Überraschend ist, dass es auffallend viel „frische“ Veröffentlichungen zu diesem Thema gibt. Alle Arbeiten sind aus dem Jahr 2017.

Stellenwert bei Arthrose

Platelet-rich plasma for osteoarthritis treatment.

Diese Arbeit ist eine Metaanalyse, bei der eine Reihe von Datenbanken recherchiert wurden auf die Frage, welchen Stellenwert die PRP-Therapie bei Arthrose hat. Die Auswahl des Zeitraums, in den wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema veröffentlicht worden sind, ist mit Mai 2012 bis Oktober 2013 relativ eng gewählt.

Die Autoren fanden 23 Veröffentlichungen, wovon 9 klinische Studien waren, von denen wiederum 7 randomisierte Studien mit insgesamt 725 Patienten waren.

Hier zeigte sich in der Teilnehmergruppe, die eine PRP-Therapie erhielt, eine Verbesserung bei Schmerzen und Gelenkfunktionen im Vergleich zu Placebo und Hyaluronsäure. Die Wirkung der Therapie hielt über 2 Jahre an. Sie war effektiver bei eher milderen Formen von Arthrose.

Allerdings bemängelten die Autoren, dass es bis heute keine Standardisierung der Therapie gibt. Gleiches gilt auch für die Herstellung von PRP. Auch die Beschreibung der Patienten in den verschiedenen Arbeiten ließ nach Meinung der Autoren zu wünschen übrig. Von daher warnen sie vor einer nicht vorsichtigen Interpretation der Studiendaten.

Mein Fazit: Diese Metaanalyse hat zumindest deutlich gezeigt, dass sie in der Lage ist, die Qualität von bereits durchgeführten Studien relativ zuverlässig zu beurteilen. In diesem Fall scheint die Qualität noch einiges zu wünschen übrig zu lassen.

Beschleunigte Heilung von Weichteilgewebe

Platelet-Rich Plasma (PRP) in Orthopedic Sports Medicine.

Die Autoren besprechen hier die PRP-Therapie als „relativ sicher“ und dass sie in der Lage ist, den Heilungsprozess von Wunden in Weichteilgewebe zu beschleunigen.

PRP-Therapie in Kombination mit Hyaluronsäure-Injektionen

Clinical effectiveness in severe knee osteoarthritis after intra-articular platelet-rich plasma therapy in association with hyaluronic acid injection: three case reports.

Diese Arbeit ist ein Fallbericht, in dem 3 Fälle diskutiert werden. Bei allen drei Fällen handelte es sich um Patienten, die an einer Arthrose der Kniegelenke litten und dementsprechend eingeschränkt in ihrer Fortbewegung waren. Die Patienten erhielten eine PRP-Therapie in Kombination mit Hyaluronsäure-Injektionen in die Kniegelenke.

In allen Fällen zeigte sich eine Abnahme der Schmerzen und Zunahme der Beweglichkeit des behandelten Knies. Röntgenaufnahmen während der Nachbehandlungsphase bestätigten die Verbesserung des Zustandes der Kniegelenke. Es zeigten sich Hinweise auf eine Regeneration der Gelenkknorpel.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass diese drei Fälle klinische und röntgenologische Fakten für eine neue Therapie einer fortgeschrittenen Knie-Arthrose geliefert hatten. Somit wurde gleichzeitig eine sonst übliche Operation vermieden.

Diese Therapie ist auch eine wichtige Option für alle die Patienten, für die eine Operation nicht indiziert, da möglicherweise riskant ist. Die Autoren vermuteten auch, dass die Behandlung mit PRP und Hyaluronsäure den Einsatz eines künstlichen Gelenks verhindern kann.

Athrozentese und PRP

Is arthrocentesis plus platelet-rich plasma superior to arthrocentesis plus hyaluronic acid for the treatment of temporomandibular joint osteoarthritis: a randomized clinical trial.

In dieser Arbeit handelt es sich um Patienten mit einer Arthrose des Kiefergelenks. An der randomisierten, doppelblinden, Placebo kontrollierten Studie nahmen 31 Patienten teil, die 49 erkrankte Kiefergelenke aufwiesen. Also jeder zweite Patient hatte beidseitige Probleme.

Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Gruppe A wurde einer Arthrozentese unterzogen (Arthrozentese ist die Punktion eines Gelenks) und erhielt eine PRP-Injektion und danach vier aufeinander folgende PRP-Injektionen. Gruppe B musste eine Arthrozentese über sich ergehen lassen und erhielt eine Hyaluronsäure-Injektion.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die unterschiedlichen Beobachtungsparameter, eine visuelle Beurteilung der Kiefergelenke aufgrund einer Skala und die Messung des Gelenkspalts, keine signifikanten Unterschiede zwischen PRP-Therapie und Hyaluronsäure-Injektion zeigten. Daher schlossen sie, dass Arthrozentese plus Hyaluronsäure-Injektion einer Therapie mit PRP vorzuziehen sei.

Mein Fazit hier: Ob bei Arthrose eine Arthrozentese Mittel der Wahl ist, könnte man auch hinterfragen. Denn dieser Vorgang ist eine rein diagnostische Maßnahme, bei der Gelenkflüssigkeit entnommen und dann im Labor untersucht wird.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass PRP und Hyaluronsäure gleich gut (oder schlecht?) wirken. Von daher kann ich den Folgeschluss, Hyaluronsäure zu bevorzugen, nicht ganz nachvollziehen. Auch die Kriterien für die Effektivität der Behandlungsformen, visuelle Beurteilung und Größe des Gelenkspalts, halte ich nicht für die maßgeblichen Kriterien.

Denn Entzündungsprozesse sind hier die Vorgänge, die für Gewebeabbau, Schmerzen und Funktionsverlust sorgen. Die in dieser Arbeit erörterten Kriterien sind selbst nur Symptome der Erkrankung.

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Gesamt-Fazit

Die PRP-Therapie scheint eine relativ breite Akzeptanz in der Schulmedizin gefunden zu haben, auch wenn es immer noch Arbeiten zu geben scheint, die mit fragwürdigen Testkriterien und Studiendesigns zu versuchen scheinen, andere, ältere Therapieformen zu pushen.

Zudem ist diese Variante der „Eigenbluttherapie“ so gut wie nebenwirkungsfrei, da her das Blut des Patienten das „Medikament“ ist. Probleme, falls sie auftreten sollten, könnten bei der Injektion entstehen.

Fazit vom Fazit: Die PRP-Therapie ist scheint eine gute therapeutische Bereicherung, nicht aber die absolute einzige und einzigartige Therapie von Arthrosen zu sein.

Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.7.2017 aktualisiert.

Heute können Diagnosen können durch immer mehr Forschungsergebnisse schneller und treffender gestellt werden und die Behandlung einzelner Symptome nimmt einen immer größeren Stellenwert ein.

Eine der neuen Methoden, um die Krankheitssymptome in den Griff zu bekommen, ist die NPSO – die Neue punktuelle Schmerz- und Organtherapie, die von Rudolf Siener aus der punktuellen Neuraltherapie entwickelt wurde.

Es handelt sich um eine Methode um Schmerzen bzw. Funktionsstörungen des Organismus effektiv und schnell zu beseitigen. Nach einer Messung des Hautwiderstandes werden die maximalen Energiepunkte, die den Schmerzzentren zugeordnet sind, ermittelt und können dann direkt behandelt werden.

Wenn die Energiepunkte geortet worden sind, werden sie heute meist mit monochromatischen (rein einfarbigem) Kaltlicht behandelt.

Im Vergleich zu früheren Behandlungen, als die Maximal Energetischen Punkte (MEP) mit Procain (ein Betäubungsmittel) angespritzt wurden, ist die Behandlung mit dem Laserlicht natürlich wesentlich angenehmer und schonender.

Nur in Einzelfällen muss die Behandlung der MEP heute noch mit Nadeln oder Spritzen erfolgen. Eine NPSO-Behandlung ist für fast alle Krankheiten bzw. deren Symptome hilfreich; besondere Erfolge wurden erzielt in der Behandlung von Störungen des gesamten Bewegungsapparates, der Atemwege, aber auch bei Schilddrüsenerkrankungen oder Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Es geht dabei nicht darum, einfach nur das Symptom zu unterdrücken oder den Schmerz zu betäuben. Die Behandlung der maximalen Energiepunkte sorgt für eine regulierende Wirkung, so dass die NPSO eine ursächliche Therapie ist und nicht einfach nur die Symptome beseitigt.

Art und Auftreten von Schmerzen sind für den Behandelnden eine Art Wegweiser zu der Ursache der Schmerzen und zu der benötigten Therapie. Den meisten Funktionsstörungen liegt eine ursächliche Blockade zugrunde. Das Ziel der NPSO ist es, diese Blockaden aufzuspüren und zu lösen.

Bei vielen Patienten kann man die maximalen Energiepunkte, die behandlungsbedürftig sind, schon direkt fühlen, da sie teilweise regelrecht angeschwollen sind, oder recht druckempfindlich. Eine Sitzung mit Laserbestrahlung oder auch Akupunkturnadeln bringt je nach Symptomstärke direkt einen dauerhaften Erfolg, es kann aber auch sein, dass mehrere Sitzungen nötig sind.

Beitragsbild: fotolia.com – alexander-raths

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2012 aktualisiert.

Bei der sogenannten Neuraltherapie handelt es sich um eine Methode zur Schmerzbehandlung aus dem Bereich der alternativen Medizin. Sie setzt dort an, wo die Schulmedizin oft schon aufgegeben hat.

Das Ziel der Neuraltherapie ist es, Störungen des Organismus zu beseitigen und durch „Impulsunterbrechungen“ zu reharmonisieren; denn Störungen im vegetativen Regulationsmechanismus sind, nach Schiffter, eine mögliche Ursache für zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen.

Zu diesen sogenannten „Störfelderkrankungen“ zählen, neben Durchblutungsstörungen, Migräne und Allergie, auch Tinnitus, Bronchialasthma, Herzrythmusstörungen, chronische Darmentzündungen und Hautkrankheiten.

Durch die Verwendung des Lokalanästhektikums Procain wird das vegetative Nervensystem in gewisser Weise „blockiert“. Dadurch können Störung ausgeglichen werden und das System kann seiner biologischen Aufgabe folgen, welche darin besteht, die momentanen IST-Werte der Organfunktionen auf die biologisch vorprogrammierten SOLL-Werte anzugleichen.

Entwickelt wurde das Konzept von den Ärzte- Brüdern Huneke in den Jahren 1925 bis 1960. Ausgangspunkt war die Entdeckung sogenannter Störfelder(oftmals chronische Entzündungsstellen), oft am Kopf oder an Narben, die den gesamten Organismus energetisch schwächen und dadurch Beschwerden, wie etwa Migräne und Gelenkbeschwerden, hervorrufen können. Aus dieser Theorie entwickelten sie die sogenannte Störfeldtherapie.

Dazu muss das Störfeld durch ausführliche Untersuchung und Befragung erst einmal lokalisiert werden. Im nächsten Schritt wird das Lokalanästhetikum“infiltriert“ (in das betroffene oder damit assoziierte Gewebe) verabreicht, um die Störwirkung zu unterbrechen und zu beseitigen.

Wo eine Injektion verabreicht wird, hängt unter anderem auch von der Reaktion des Organismus des Patienten auf die letzte Spritze ab. Istein Störfeld gefunden, so kann das sog. „Sekundenphänomen“ auftreten: Die Beschwerden lassen innerhalb weniger Sekunden für eine Dauer von etwa 20 Stunden nach.

Eine andere Methode der Neutraltherapie, die Segmenttherapie, wird chronologisch vor der Störfeldtherapie angewandt. Schlägt sie fehl, so beginnt man mit der Suche nach den Störfeldern.

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Bei der Segmenttherapie wird das Lokalanästhektikum direkt in die Head´schen Zonen (bestimmte Hautareale, die bestimmten inneren Organen zugeordnet sind) injiziert. Oftmals wird dabei direkt am Schmerzort das Verfahren der Quaddelung angewendet:

Das Procain wird unter die Haut gespritzt, denn es ist bekannt, das Krankheiten der inneren Organe Wechselwirkungen mit den darüber befindlichen Hautoberflächen erzeugen können. Dadurch soll eine Beschwerdeminderung erreicht werden.

In der Internationalen Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke e.V. wurden zahlreiche Studien zu diesem Thema veröffentlicht, so über den Einsatz in der medizinischen Grundbetreuung, die Behandlung tiefen Kreuzschmerzes und von Migräne bei Frauen und über die Anwendung der Neuraltherapie bei Entzündungen des Kiefers.

Diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten verdankt die Neuraltherapie der Möglichkeit der Beeinflussung aller Regelkreise des Organismus und daher könnte sie ein alternatives Heilmittel für viele chronische Erkrankungen darstellen.

Eine weitere (nicht ganz klassische Variante) der Neuraltherapie ist die lokale Infiltration in sog. Triggerpunkte oder Myogelosen. Dadurch kann eine sehr schnelle und auch dauerhafte Schmerzausschaltung erfolgen, was natürlich keine Ursachenbehandlung ist.

Manifeste Triggerpunkte, die schon sehr lange bestehen, sollten aber für eine effektive Schmerztherapie beseitigt werden. Dies kann unter anderem auch durch Akupunktur oder durch klassische Massage erfolgen.

Akupunktur dauert aber länger, ebenso wie die Massage, die zudem relativ schmerzhaft sein kann. Chronische Schmerzpatienten tolerieren zudem meist keine Massage mehr, weil diese die Beschwerden zumeist verstärkt.

Dies trifft vor allem auf Patienten mit Weichteilrheuma oder sog. Muskelrheuma (Fibromyalgie) und für Patienten mit Migräne zu. Hier kann die Neuraltherapie eine elegante Zwischenlösung sein.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor-Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.3.2014 aktualisiert.