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Was ist Anthroposophische Medizin?

Die anthroposophische Medizin (AM) verbreitet sich seit rund 80 Jahren auf der ganzen Welt und entwickelt sich seither ständig weiter.

Ähnlich wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist die AM eine Ausrichtung der ganzheitlichen Heilkunde. Sie Dieser Ansatz berücksichtigt den Zusammenhang zwischen Körper, Geist, Bewusstsein und Seele. Die Ausrichtung am Wesen des Menschen und seinen seelischen und geistigen Bedürfnissen macht diese Medizin patientenzentriert und menschenfreundlich.

Alle Maßnahmen werden an den individuellen Bedürfnissen des Kranken orientiert. Das diagnostische und therapeutische Konzept wird immer am konkreten Einzelfall entwickelt.

Es wird großer Wert daraufgelegt, den Patienten in umfassender Weise über seinen Zustand zu informieren und ihn aktiv am Gesundungsprozess zu beteiligen. Ebenso wird auf eine möglichst bewusste Lebensführung und Krankheitsvorsorge (Prävention) geachtet.

Die AM wird ausschließlich von schulmedizinisch ausgebildeten Ärzten und Krankenschwestern ausgeübt. Zur Tätigkeit in dieser besonderen Therapie-Richtung ist in allen Heilberufen eine qualifizierte Zusatzausbildung erforderlich. Therapeuten durchlaufen eine langjährige Schulung und sind sowohl ambulant wie auch stationär in speziell dafür eingerichteten Kliniken und Spitälern tätig.

Die anthroposophische Medizin versteht sich als eine Erweiterung der naturwissenschaftlichen Medizin durch geisteswissenschaftliche Forschungsansätze. Obwohl die AM vielfach Alternativen anbietet, werden die Methoden der Schulmedizin, ihre Diagnose-Verfahren und Therapien von der AM nicht komplett und grundsätzlich abgelehnt.

1. Der Stoffleib

Die vorsichtige Anlehnung an die Schulmedizin findet ihren Niederschlag in der Betrachtung des Stoffleibes. Dieser Begriff entstammt dem theoretischen System der AM.

Hier finden sich deutliche Anklänge an Paracelsus und der Seelenlehre von Aristoteles mit der viergestaltigen Vorstellung des menschlichen Körpers (Cees Leijenhorst: Anthroposophy. In: Wouter J. Hanegraaff [Hrsg.]: Dictionary of Gnosis and Western Esotericism. Brill, Leiden/Boston 2005, S. 82–89). Der Stoffleib (auch „physischer Leib“ genannt) ist unsere rein materielle Körperlichkeit, die mit naturwissenschaftlichen Methoden beschrieben werden kann.

Erfassbar ist dieser Teil des Organismus mit den Techniken der Chemie und Physik, die mit Labor-Werten und bildgebenden Verfahren zur Diagnose-Erstellung unabdingbar sind.

2. Der Lebesleib

In der AM ist der zweite Anteil unserer Existenz der Lebensleib (Ätherleib). Auch dieser ist physikalischer Natur, aber durchdrungen von einer Kraft, die nur dem Lebendigen innewohnt.

Beides, der materielle Organismus und diese Lebenskraft sind ohne einander nicht denkbar und wirken gegenseitig aufeinander. Dieser „Vitalismus“ geht zurück auf den Vater der Makrobiotik, Christoph Wilhelm Hufeland.

Die Lebenskraft zeigt sich in den individuellen psychologischen, biologischen und medizinischen Eigenheiten eines jeden Menschen. Der Lebensleib wird damit zum Subjekt, das eine persönliche Wahrnehmung seiner Beschaffenheit hat und das Gefühl von Wohlbefinden oder Krankheit und Schmerz, Glück, Unglück oder Gelassenheit erzeugt.

Hier kommt die erweiterte Sichtweise der AM auf den Menschen zur allgemeinen medizinischen Auffassung hinzu: Standardisierte Therapien erfahren eine individuelle Komponente mit Blick auf die seelische Konstitution, wie sie sich im aktuellen Krankheitsgeschehen äußert.

Dies ist heute nicht nur typisch für die AM, sondern war auch der Ursprung der psychosomatischen Medizin. Hier hat die AM bereits ihren Eingang in die Schulmedizin gefunden.

3. Der Seelenleib

Der dritte Teil des Körpers ist der Seelenleib (Astralleib). Diese, zunächst mystisch anmutende Konstruktion, äußert sich in biologischen Prozessen, die durch Wirkstoffe gesteuert werden, die in kleinsten Konzentrationen vorliegen.

Dazu gehören die Immun-Globuline, die als spezifische Antikörper gefährliche Erreger bekämpfen. Auch Hormone sind solche Wirk-Substanzen, die in geringsten Mengen enorme Bedeutung haben.

Die Botenstoffe steuern neben den Nerven-Impulsen den ganzen Stoffwechsel. Sogar unsere Stimmung ist von einigen Hormonen mit abhängig, wodurch sie in der AM als Ausdruck des Seelenleibes gesehen werden.

Die Wirkung kleinster Konzentrationen lieferte die Inspiration zur Homöopathie.

4. Der Ich-Leib

Der vierte Teil des menschlichen Organismus ist der Ich-Leib. Dessen hervorragendes Kennzeichen ist das Bewusstsein, mit dem wir uns selbst und die Welt erkennen. Der Ich-Leib ist die höchste Instanz der Vierteiligkeit, dort ist die „Leitzentrale“ des Organismus. Als messbares, äußeres Zeichen des Ich-Leibes gilt in der AM die Körperwärme.

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Die Selbstheilung steht im Vordergrund

Die Annahme, dass der Stoffleib durch Bewusstsein, Geist und Seele durchdrungen ist, ist der Eckpfeiler der AM. Die höchstpersönlichen, individuellen und technisch nicht erfassbaren psychischen Kräfte verleihen uns die Fähigkeit zur Selbstheilung.

Sie zu unterstützen ist der grundlegende Ansatzpunkt der AM. Die Selbstheilungskräfte sind eine Eigenschaft des ganzen Organismus und sie sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich und müssen daher für jeden Patienten differenziert behandelt werden.

Die Homöopathie ist eine tragende Säule in der Pharmazie der AM. Übernommen wurde die Zubereitung hochpotenzierter (verdünnter) Pharmazeutika von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann.

In der AM gilt, dass mineralische Drogen (Erden und Metalle) eine Wirkung auf den Ich-Leib entfalten und Drogen vom Tier auf den Lebensleib. Der Seelenleib ist das Zielgebiet pflanzlicher Drogen.

Als ganzheitlicher Ansatz sind die Therapien der AM immer erweitert durch nicht-pharmazeutische Behandlungen. Die Heil-Eurythmie ist eine Form dieser Techniken, die dem entsprechenden Genre der darstellenden Kunst entlehnt ist.

Daneben ist die AM nicht denkbar ohne physikalische und psychotherapeutische Behandlungen. Wesentlich ist bei letzteren, dass hier die Eigenverantwortung und Mitarbeit des Patienten gefordert ist.

Indikationen für Anthroposophische Medizin

Da die Anthroposophische Medizin den Anspruch erhebt eine Ganzheitsmedizin zu sein, kommt diese im Prinzip auch bei allen Beschwerden und Krankheiten in Frage.

Insbesondere ist die Anthroposophische Medizin eine Hoffnung für Patienten die an folgenden Krankheiten leiden:

Die bei den einzelnen Beschwerden und Krankheiten aufgeführten Präparate sind nach den Prinzipien der anthroposophischen Medizin hergestellt. Die Ausgangssubstanzen entstammen der Mineral-, der Pflanzen- und der Tierwelt.

Die in den aufgeführten Präparate sind alle von der Firma WALA oder WELEDA.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.7.2016 aktualisiert.

Die Osteopraktik nach Dr. Wolfgang Bauermeister

Die Osteopraktik ist ein in den USA von Dr. Wolfgang Bauermeister entwickeltes Therapiekonzept, welches Patienten mit akuten oder chronischen, auf Muskelveränderungen zurückzuführenden, Beschwerden, behandelt.

Teil dieses neuen Behandlungskonzeptes sind Elemente bereits bekannter und etablierter Behandlungsmethoden, wie z.B. der Akupunktur, Chiropraktik, Osteophatie oder myofaszialer Weichteiltherapie.

Anders als bei der herkömmlichen Orthopädie und Physiotherapie, die sich mit der Behandlung von Symptomen beschäftigen, liegt das Hauptaugenmerk der Osteopraktik, auf der intensiven Behandlung des ursächlichen Schmerzes. Hierfür wird gezielt nach den sogenannten Triggerpunkten (Trigger, engl. Auslöser) gesucht.

Triggerpunkte sind tastbare und dauerhaft verkürzte schmerzhafte Muskelfaserverdickungen, auch unter dem Begriff der Myogelose oder Muskelhärte bekannt.

Oftmals werden diese hervorgerufen durch einseitige Belastung beim Sport oder anderen Tätigkeiten, Überbelastungen der Muskulatur, Stress oder Übersäuerung des Muskels.

Als Folge kommt es zu schmerzhaften Verspannungen über Fehlstellungen von Gelenken zu Wirbelsäulendeformationen (Skoliosen) und Bandscheibenvorfällen.

Ausschlaggebend ist hier allerdings, dass der Ort des wahrgenommenen Schmerzes nicht zwangsläufig mit der Lokalisierung des Triggers übereinstimmen muss.

So kann z.B. ein Trigger im Oberschenkel Knieschmerzen, oder ein Trigger im im Schulterbereich Kopfschmerzen verursachen. Als Indikation für eine Osteopraktik-Behandlung kommen unterschiedlichste akute und chronische Muskel- und Sehnenprobleme wie auch Schmerzsydrome in Frage, so beispielsweise Rückenschmerzen, Weichteil- und Gelenk-Rheumatismus, aber auch funktionelle Magenbeschwerden oder Darmbeschwerden, sowie Menstruationsbeschwerden und Migräne.

Osteopraktik hat sich bisher besonders bei Beschwerden im Nacken- und Schulterbereich, Hüftschmerzen und Kniebeschwerden, aber auch bei Rückenschmerzen oder Ischiasproblemen bewährt. Je nach Art und Ursache der Beschwerden können häufig Operationen, die auf Muskelverhärtungen zurückzuführen sind, verhindert werden.

Vorsicht ist jedoch geboten bei Entzündungen, Tumorschmerzen und sogenannten Phantomschmerzen. Hier sollte von einer Behandlung abgesehen werden.

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Wie sieht eine Osteopraktik-Therapie aus?

Zu den praktischen Behandlungsmethoden der Osteopraktik, zählen eine intensive Behandlung der Triggerpunkte unter anderem durch sanfte Chiropraktik, Dehnungsübungen der betroffenen Muskelgruppen oder Wirbelsäule, sowie Massage und Akupunktur.

Die Behandlung, führt (gar nicht so selten) zueinem Muskelkater, ähnlichen den Behandlungsschmerzen. Speziell bei Frauen mit schwachem Bindegewebe kann es zu Blutergüssen (blaue Flecke) im Behandlungsbereich kommen. Diese vergehen aber wieder.

Die Therapiedauer ist je nach Intensität und Dauer der Beschwerden zu wählen, sollte jedoch nach 3 bis maximal 6 Sitzungen zu deutlichen Verbesserungen geführt haben, ansonten müsste die Behandlung überdacht werden. Insgesamt stellt die Osteopraktik eine effektive Ergänzung zur gängigen schulmedizinischen Behandlung dar.


Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2012 aktualisiert.