Borreliose-Symptome 2025: Stadien, Anzeichen und Krankheitsverlauf

Illustration von Borrelien: Spirochäten, Rundkörper und Biofilm als Überlebensformen

Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Krankheiten/Beschwerden

Die Borreliose ist eine Infektionskrankheit, ausgelöst durch Spirochäten der Borrelia-burgdorferi-Gruppe. Sie wird meist durch Zecken übertragen – doch Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass auch andere Insekten wie Mücken, Bremsen oder sogar Spinnen Überträger sein können. Auffällig ist: Viele Erkrankte erinnern sich gar nicht an einen Zeckenstich. Das liegt daran, dass nicht die großen Zeckenweibchen, sondern winzige Nymphen und Larven die Hauptüberträger sind.

Borreliose gilt deshalb längst als „Krankheit der 1000 Gesichter“. Sie kann Symptome auslösen, die an Multiple Sklerose, rheumatoide Arthritis, Lupus, Parkinson, ALS, Alzheimer, Fibromyalgie oder chronisches Fatigue-Syndrom erinnern. Dieses Chamäleonhafte macht die Erkrankung so schwer zu erkennen – und erklärt die vielen Fehldiagnosen.

Das klassische 3-Stadien-Modell – und seine Grenzen

Die Medizin teilt den Verlauf traditionell in drei Stadien ein. Das kann helfen, ist aber in der Praxis zu schematisch: Viele Patienten durchlaufen die Stadien nicht in dieser Reihenfolge oder entwickeln ganz andere Muster. Symptome können gleichzeitig auftreten, Jahre später erscheinen oder völlig atypisch verlaufen.

Stadium I – Frühe Phase

Wenige Tage bis Wochen nach dem Stich zeigt sich bei rund 40 % der Patienten das Erythema migrans: eine wachsende Rötung an der Einstichstelle, oft mit hellerem Zentrum („Wanderröte“). Manchmal bleibt das Zentrum dunkel, oder die Rötung sieht fleckig aus. In der Medizin sprechen wir dann von einem atypischen Erythema migrans.

Begleitend können grippeähnliche Symptome auftreten: Müdigkeit, Kopf– und Gliederschmerzen, Fieber bis Schüttelfrost. Doch mehr als die Hälfte der Infizierten entwickelt keine Wanderröte. Genau das macht die Früherkennung schwierig. Mehr dazu hier: Borreliose-Symptome 2025: Stadien, Anzeichen und Krankheitsverlauf.

Hinweis aus der Praxis: Sollten Patienten gestochen worden sein, so will ich diese so rasch wie möglich sehen. Ich nehme dann mehrmals Blut ab und untersuche dieses im Dunkelfeldmikroskop. Die Borrelien sind recht groß und leicht im Blut zu erkennen – wenn man weiß was man suchen muss. Das wäre der direkt Beweis der Infektion.

Stadium II – Ausbreitung

In dieser Phase haben sich die Borrelien bereits im Körper verteilt. Sie können Haut, Nerven oder Herz befallen. Typische Formen sind:

  • Neuroborreliose: Nervenschmerzen, Missempfindungen, Taubheit oder Lähmungen. Besonders gefürchtet: die Gesichtslähmung (Facialisparese) oder das Bannwarth-Syndrom mit massiven Nervenschmerzen. Bei Kindern treten akute Lähmungen häufiger auf.
  • Herzbeteiligung: Herzmuskelentzündung, Herzbeutelentzündung, gefährliche Rhythmusstörungen bis zum AV-Block.
  • Borrelien-Lymphozytom: rötlich-bläuliche Knötchen an Ohrläppchen oder Brustwarzen, vor allem bei Frauen und Jugendlichen.

Stadium III – Chronische und späte Manifestationen

Monate bis Jahre nach der Infektion können schwere Schäden auftreten. Manche Symptome zeigen sich erst nach zehn Jahren. Typisch sind:

  • Lyme-Arthritis: schubweise oder chronische Gelenkentzündungen, vor allem Knie, Finger, Sprung- und Kiefergelenke. Unbehandelt drohen Knorpelschäden und Versteifungen.
  • Acrodermatitis chronica atrophicans: chronische Hautentzündung an den Extremitäten, später dünn und überempfindlich, vor allem bei älteren Frauen.
  • Chronische Neuroborreliose: Störungen von Gehen, Gleichgewicht, Sprache, Hören; Inkontinenz; epileptische Anfälle. Dazu schwere neuropsychiatrische Symptome: Depressionen, Angst– und Zwangsstörungen, Psychosen, Demenz-ähnliche Zustände.

Warum Borreliose so schwer zu fassen ist

Borrelien sind Meister im Tarnen und Täuschen. Sie passen ihre Gestalt an – mal bewegen sie sich als spiralige Bakterien, mal legen sie sich in eine runde „Schutzhülle“ oder bilden ganze Schleimschichten (Biofilme), in denen sie wie in einer Festung sitzen.

Außerdem verstecken sie sich dort, wo das Immunsystem schlecht hinkommt: in Bindegewebe, Gelenken, Nerven oder sogar in der Haut. Manche ruhen so lange, dass Medikamente sie kaum erreichen.

Man kann sich das so vorstellen: Während Antibiotika gegen die „aktiven“ Bakterien wirken, ziehen sich andere in sichere Verstecke zurück – und tauchen Monate später wieder auf. Genau deshalb können Symptome so bunt gemischt sein und die Erkrankung auch nach mehreren Antibiotika-Kuren weiterbestehen.

Fazit

Die Borreliose lässt sich nicht in ein einfaches Schema pressen. Das 3-Stadien-Modell beschreibt den Verlauf grob, aber die Realität ist komplexer. Viele Patienten entwickeln atypische Symptome, die erst Jahre später auftreten und an andere Krankheiten erinnern.

Die entscheidende Botschaft: Borreliose ist keine einfache Infektion mit linearem Verlauf, sondern eine vielschichtige Systemerkrankung. Wer sie ernst nimmt, muss Symptome im Zusammenhang sehen – und darf sich nicht allein auf starre Modelle verlassen.

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Dieser Beitrag wurde im Jahr 2019 erstellt und am 6.9.2025 erneuert und komplett überarbeitet.

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