Blutdruck zu niedrig? Ursachen, Symptome und Therapie der Hypotonie
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber

Um den menschlichen Organismus mit ausreichend Blut versorgen zu können, ist ein bestimmter Druck notwendig. Das
Herz pumpt durch seine Schläge (ca. 70 pro Minute) das Blut in die Gefäße (v.a. Aorta), der dabei entstehende Druck
hängt vom Gesundheitszustand des Herzens sowie der Gefäße ab.
Unter physiologischen Bedingungen werden dabei während der Systole (Blutauswurf aus dem Herzen) Druckwerte von
ca. 120 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) und während der Diastole (Füllung des Herzens mit Blut während der
Erschlaffungsphase) von ca. 80 mmHg erreicht. Bei Werten oberhalb dieser Bereiche spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie), Werte unterhalb werden mit Hypotonie (erniedrigter Blutdruck)
gekennzeichnet.
Die Hypotonie ist eigentlich nur ein Symptom, keine Erkrankung. Im Normalfall kommt es zu keiner dauerhaften
Schädigung von Gefäßen und Organen.
Der menschliche Körper ist in der Lage, das gesamte Leben lang einen erniedrigten Blutdruck zu tolerieren. Ein
gesenkter Blutdruck kann zudem Schutzfunktion besitzen, denn er bewahrt den Organismus z.B. vor Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) oder peripheren Gefäßverschlüssen. Deshalb sagt man Patienten mit
niedrigem Blutdruck auch nach, dass diese eine hohe Lebenswerwartung hätten.
Häufig weist die Literatur eine Grenze unterhalb 100 mmHg für den systolischen Wert und unterhalb 60 mmHg für
die Diastole (auch geschlechtsabhängig, Werte von Männern liegen meist etwas höher) aus. Ursachen für den gesenkten
Blutdruck können primärer oder sekundärer Genese sein.
Die primäre Hypotonie (auch essentielle Hypotonie) ist die häufigste Form eines
gesenkten Blutdrucks. Essentiell bedeutet in der Medizin immer: "Ich weiß auch nicht genau woran das liegt". Die
primäre Hypotonie wird vermehrt bei jungen, schlanken Frauen beobachtet. Eine familiäre Disposition wird
diskutiert.
Die sekundäre Hypotonie entsteht als Folge einer Erkrankung (z.B. Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Erkrankungen der Nebennierenrinde,
Hypothyreose), als Wirkung auf ein Medikament (z.B. Psychopharmaka, Diuretika, Mittel zur
Gefäßerweiterung) oder durch starken Flüssigkeitsmangel (Hypovolämie).
Ein Blutdruckabfall kann akut, ohne ersichtlichen Grund, auftreten. Dies zeigt sich v.a. beim plötzlichen
Aufstehen nach langem Liegen oder Sitzen sowie während langem Stehen auf einer Stelle, ohne Möglichkeit zur
Bewegung (z.B. bei einem Konzert). Es kommt zu Schindel, Kribbelgefühl in den Lippen oder Fingern (Zehen),
allgemeinen Kreislaufproblemen bis hin zur kurzen Ohnmacht. Man spricht hier von der orthostatischen
Dysregulation (das Blut versackt rasch in die Beine und steht der Hirndurchblutung nicht zur Verfügung),
einer Unterform der sekundären Hypotonie, die u.a. auch durch Alkoholabusus (Alkoholmissbrauch), Diabetes mellitus
(Zuckerkrankheit) oder Krampfadern (Varikosis) ausgelöst
werden kann.
Die schlechte Durchblutung bei einer Hypotonie führt v.a. zu einer Beeinträchtigung der Gehirnfunktion. Dies
erklärt die typischen Symptome wie z.B. plötzlich einsetzende Sehstörungen (Schwarzwerden), Kopfschmerzen, Müdigkeit, Lustlosigkeit, rasche Erschöpfung, Antriebsschwäche, blasse Haut, kalte Hände oder Füße,
Bewusstseinsbeeinträchtigungen mit Kreislaufproblemen (Schwindel) bis hin zur
Ohnmacht.
Auch bei sich im letzten Drittel der Schwangerschaft befindenden Frauen
wird vermehrt eine Hypotonie beobachtet. Grund dafür ist das Ungeborene, welches durch seine Lage auf ein Gefäß
(untere Hohlvene) drückt und so die Zirkulation beeinflusst.
Meist reichen einfache Hausmittel, um den Kreislauf in Schwung zu bringen (z.B. kalt-warme Wechselduschen,
regelmäßiger Sport, Stützstrümpfe gegen Thrombose, ausreichende Flüssigkeitszufuhr). Daneben lässt sich der
Blutdruck auch medikamentös regulieren, ein Therapieverfahren, welches sich bei extremer Ausprägung (z.B. bei
häufigen Ohnmachtsanfällen = Gefahr der Verletzung durch Sturz) anbietet.
Wie der Blutdruck genau geregelt wird finden Sie im Beitrag Blutdruckregulation.
Sprache der Symptome
Menschen mit zu niedrigem Blutdruck gehen den Konflikten des
Lebens aus dem Weg. Menschen mit zu niederem Blutdruck fallen ab und zu in Ohnmacht. Und genau diese Ohnmacht
ist es, was sie zum Ausdruck bringen. Man stellt sich den Herausforderungen nicht, man kann nicht „gerade
stehen“. Der Hypotoniker muss lernen, sich den Problemen zu stellen, aktiv zu ändern, was geändert werden
muss.
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Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Hypothonie in Frage
kommen.
AKUPUNKT-MASSAGE
nach Penzel |
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert
auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.
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Aromatherapie |
In einer Duftlampe bieten sich folgende Aromen an: Kampfer, Rosmarin, Salbei,
Pfefferminze, Thymian oder auch Ysop.
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Ayurveda |
Honig-Zimt-Bad: zwei Esslöffel Honig mit 15 Tropfen Zimtöl mischen und in warmes
Badewasser geben.
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Bachblüten |
Bachblüten lösen keine Probleme, aber sie helfen, anders damit umzugehen und bringen
sie möglicherweise einer Lösung näher. Lassen Sie sich von einem/r Therapeuten/In eine Mischung
zusammen stellen.
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Ernährung |
Früher empfahlen Ärzte ein Gläschen Sekt zum Frühstück - aber das ist keine
empfehlenswerte Therapie wenn der Blutdruck zu niedrig ist. Auch Kaffee und scharfe
Gewürze helfen zwar kurzfristig, sind aber langfristig keine gute Lösung. Aus Sicht der
Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wäre dies sogar eher schädlich.
Besser: Regelmäßig Essen und keine Zwischenmahlzeiten (Naschi etc.) Süßigkeiten sind bei
Patienten mit niedrigem Blutdruck erst Recht zu meiden! Gut wären warme (gekochte, gedünstete)
Mahlzeiten.
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Klassische Homöopathie |
Die klassisch homöopathische Therapie bei zu niedrigem Blutdruck erfordert Kenntnisse:
bei eher blassen Menschen kommen in Frage: Veratrum Album D4, Tabacum D12, Arsenicum Album C30,
Kalium Carbonicum D6, Magnesium Carbonicum D6, Carbo vegetabilis C30
bei nicht blassen Menschen: Aconitum C30, Gelsemium D6 oder Ammonium Carbonicum D6
wenn der Blutdruck mal zu tief und mal zu hoch ist: Crataegus Urtinktur, Lachesis D12 oder Ammi
visnaga D4
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Kneipptherapie |
Wechselgüsse, Tautreten oder auch Wechselduschen sind geeignet um den
Blutdruck auf Trab zu bringen. Die letzte Anwendung ist aber immer eine "Kaltanwendung".
Auch sehr empfehlenswert: Trockenbürsten morgens nach dem Aufstehen.
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Medizinische
Massagen |
Zur Unterstützung kann eine Massage sehr gut tun. Sie fördert die Blutzirkulation.
Die chinesische Tuina Massage kann regulierend wirken, wenn diese nach Lehre der TCM eingesetzt
wird.
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Pflanzenheilkunde |
Für das Besenginsterkraut und den Campher liegen sehr gute Studienergebnisse vor. Gut ist auch
Rosmarin, bzw. Rosmarinöl.
Als Fertigpräparat unschlagbar: die Korodin Herz-Kreislauf-Tropfen (Apotheke).
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Schüssler Salze |
Schüssler Salze kann man versuchen, sind m.E. aber nicht der
"Bringer": Kalium phosphoricum Nr. 5, Magnesium phosphoricum Nr. 7
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Störfelder |
Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen
erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.
Wenn Sie unter besonderen Beschwerden bei Wetterwechsel leiden, finden Sie weitere
Informationen in meinem Beitrag Wetterfühligkeit.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.1.2017 aktualisiert.
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