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Muskelschmerzen behandeln: Hausmittel und Naturmedizin

Abbildung von 9 Grafiken mit Schmerzarealen bei einem Menschen.

Aus der Naturheilpraxis von René Gräber / Kategorie: Gelenkbeschwerden, Schmerzen

Muskelschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt – mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind irgendwann davon betroffen. Und trotzdem laufen die meisten immer noch denselben Weg: Tablette rein, Schmerz wegdrücken, weitermachen. Das funktioniert vielleicht kurzfristig, doch auf Dauer zahlen die Muskeln und Gelenke den Preis.

Seit über zwei Jahrzehnten sehe ich in meiner Praxis, dass es anders geht. Schmerzen sind kein Zufall, sie haben Ursachen: Fehlhaltungen, Übersäuerung, Vitalstoffmängel, manchmal auch Störfelder wie kranke Zähne. Genau hier setzt die Naturheilkunde an. Verfahren wie Akupunktur, manuelle Therapien, Heilpflanzen, Schüßler-Salze oder auch das Fasten können den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen – ohne die Nebenwirkungen, die viele Schmerzmittel mit sich bringen.

In diesem Beitrag möchte ich zeigen, welche Auslöser hinter Muskelschmerzen stecken können und welche Verfahren sich in der Praxis wirklich bewährt haben.

Abb. 1: Muskleschmerzen – hier im Nacken. Ein sehr häufiges Problem, aber aus meiner Sicht, muss NIEMAND damit leben… . Bildquelle: fotolia.com – artstudio pro.

Wissenswertes

Muskelzellen verfügen über Rezeptoren, die Unstimmigkeiten durch Signale wie z.B. den Schmerz weiterleiten können. Besonders Rücken– und Nackenschmerzen zeigen sich bei über 75 Prozent der Bevölkerung.

Bei der Entstehung der Muskelschmerzen wirken viele Faktoren zusammen. Grundursache ist oft die ungleichmäßige Ausprägung von Streckern und Beugern durch Fehlhaltungen und einseitige Belastung.

Dabei kommt es zur Überbelastung einzelner Muskeln, denen unterforderte Muskel-Partien gegenüberstehen. Häufig der Fall ist dies bei sitzenden oder stehenden Tätigkeiten ohne Möglichkeit der Bewegung (Ihr Körper hat einen Bewegungsapparat und keinen Sitzapparat! Das sage ich auch meinen Patienten immer wieder.)

Diese Fehlverhalten resultieren größtenteils aus Arbeits- und auch aus Freizeitstress. Doch dies trifft auf viele Menschen zu, aber nicht jeder leidet unter den Myopathien. Also müssen noch andere Faktoren hinzukommen, wenn sich die Beschwerden chronifizieren.

Dazu gehören die Schulterbeschwerden, die durch fehlerhafte Lagerung während der Nacht gefördert werden. Der Schulterschmerz kann zu Bewegungseinschränkungen und sogar bis zur Einsteifung des Gelenkes führen.

Oft sind kleinste Verletzungen, die ein unbelasteter Körper verkraftet, dann der Anstoß für die Etablierung der Symptome. Auch die Ernährung hat einen Einfluss auf die schwer arbeitende Muskulatur.

Menschen, die zu wenig Vitalstoffe aufnehmen, weil sie überwiegend Instant- und Fastfood essen, schädigen ihren Körper auf vielfältige Weise, sodass auch der Bewegungs-Apparat beeinträchtigt wird.

Schließlich wirkt sich auch Kälte ungünstig auf die Muskeln aus, das betrifft auch die Mahlzeiten, die nicht überwiegend aus kalten Speisen bestehen sollten. Gravierender ist freilich Zugluft, wie sie beim Autofahren bei heruntergekurbeltem Fenster auftritt.

Folgen sind typischerweise die bekannten Nackenschmerzen sowie Beschwerden im Bereich der Schulter und der Hüfte. Die Rückenmuskulatur reagiert besonders dann empfindlich auf Zugluft, wenn die Muskelstränge generell zu schwach ausgeprägt sind.

Oft stehen die so verursachten Muskel-Symptome auch im Zusammenhang mit Sehnenscheidenentzündungen, gereizten Faszien oder Knochenarealen.

Auch Weichteilrheuma kann bei der Erkrankung mit einer Beeinträchtigung der Sehnen, Schleimbeuteln und dem umgebenden Bindegewebe eine Rolle spielen. Durch diese Begleiterkrankungen verstärken sich die Beschwerden und breiten sich über ihren Ursprungsort aus.

Muskelschmerzen treten daher zunächst lokal auf, entwickeln sich dann aber diffus (nicht wirklich einer bestimmten Stelle zuzuordnen) mit vielfältiger Symptomatik.

Ausgangspunkte der Beschwerden sind beispielsweise der Tennisarm, das Handgelenk sowie der Bereich der Schulter und des Nackens. Typische Muskelbeschwerden zeigen sich am auch am Kniegelenk, das unterhalb der Gelenkfuge in der Kniekehle zu schmerzen beginnt.

Ein weiterer Krisenherd ist die Achilles-Sehne, die einen stechenden Schmerz in der Ferse verursachen kann. Sogar die Ansatzstellen der Rippenmuskulatur am Brustbein können auf Druck mit Schmerzen reagieren.

Die Muskulatur kann dabei Schmerzen verschiedener Qualität zeigen. Symptome sind ziehende, stechende, drückende, brennende oder auch dumpfe Schmerzen.

Der Betroffene nimmt häufig eine Schonhaltung ein, vermeidet bestimmte Bewegungen und fördert so ggf. eine Verhärtung der betroffenen Muskulatur mit fortschreitender Bewegungseinschränkung.

Eine Übersicht über Erklärungsmodelle und „Ursachen“ von Schmerzen finden Sie in diesem Artikel von mir: Schmerzen – Was sind die Ursachen?

Lesen Sie auch den Artikel zu: Muskelschmerzen nach Sport oder Training

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Erkrankungen die mit Muskelschmerzen einhergehen im Überblick

Neben den einen Muskelschmerz begünstigenden Faktoren lösen auch viele Erkrankungen die beschriebenen Symptome aus.

Schauen wir uns einmal verschiedene Erkrankungen an, die mit Schmerzen in der Muskulatur einhergehen:

  • Die Fibromyalgie führt zu einer Schmerzsymptomatik des gesamten Körpers, besonders der Triggerpunkte (spezielle Schmerzpunkte). Die Traditionelle Chinesische Medizin interpretiert dieses Weichteil-Rheuma als Blockade („Bi“) der Meridiane, die von der Lebens-Energie („Qi“) durchflossen werden.
  • Auch Viren, Bakterien und Parasiten können schmerzhafte Entzündungen der Muskulatur verursachen (inflammatorische Myalgien).
  • Bei den Stoffwechselstörungen fördern vor allem die erblichen Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels die Entstehung von Myalgien.
  • Bei einer Hypothyreose wird die Muskulatur geschwächt, sie ermüdet schnell und neigt zu Krämpfen. Die degenerative Muskelerkrankung führt zu einer Schwächung der Muskulatur, die im Verlauf völlig degeneriert (z.B. Duchenne-Muskeldystrophie).
  • Auch Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) zeigen in ihrer vielfältigen Symptomatik den Muskelschmerz. Besonders erwähnenswert sind hier Morbus Parkinson, die Multiple Sklerose und Kinderlähmung (Poliomyelitis).
  • Weitere, einen Muskelschmerz auslösende Erkrankungen können DurchblutungsproblemeNierenprobleme, ein BandscheibenvorfallOsteoporoseArthrose, aber auch u.a. auch Tumoren von Knochen, Brust und Lunge sein.
  • Zudem fördern ein Alkoholabusus (übermäßiger Alkoholgenuss) oder die Tablettenintoxikation Schmerzen und Krämpfe der Muskulatur von Armen und Beinen.
  • Zu denken ist aber auch an eine Borreliose durch Zeckenstich bzw. Zeckenbiss.

Die krampfartigen Schmerzen beruhen oft auf einer Minderversorgung und einer Übersäuerung der Muskulatur. Dies führt zu einer verringerten Blut- und demzufolge zu einer verringerten Sauerstoffzufuhr.

Grundsätzlich kann ein Krampf natürlich jeden Muskel befallen, doch meistens tritt er in den unteren Extremitäten auf.

Bedenklich: Die Therapie mit Schmerzmitteln und sogenannten „Muskelrelaxanzien“

Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln, wie zum Beispiel: ASS (z.B. Handelsname Aspirin), Ibuprofen (z.B. Handelsname Dolormin), Paracetamol oder Diclofenac (z.B. Handelsname Voltaren) bringen zwar eine Erleichterung, sind aber als „sinnvolle“ Therapie bei chronischen Beschwerden stark zu hinterfragen.

Klassische Schmerzmittel bringen allenfalls eine kurzfristige „Erleichterung“. Zudem können zahlreiche Schmerzmittel auf Dauer eingenommen selbst Schmerzen auslösen.

Für mich ist daher völlig unverständlich, wie Millionen von Menschen dauerhaft Schmerzmittel einnehmen können?

Beliebt sind auch die sogenannten Muskelrelaxanzien (muskelentspannende Mittel), wie zum Beispiel Diazepam, Tetrazepam (z.B. Musaril), Tizanidin, Tolperison (z.B. Mydocalm).

Die Studienlage zu diesen Mitteln ist aus meiner Sicht nicht eindeutig. Selbst die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz sieht die Muskelrelaxantien nur als „Mittel der Reserve“, die auch nicht länger als zwei Wochen angewendet werden sollten – wegen der unerwünschten Wirkungen dieser Mittel.

In der Praxis sehe ich immer wieder Patienten, die diese Mittel zum Teil MONATELANG verordnet bekommen. Und das, obwohl „offizielle“ Stellen wie zum Beispiel die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine „negative Nutzen-Schaden-Bilanz“ bei Tolperison (z.B. Mydocalm) unterstellen und dieses Mittel z.B. bei schmerzhaften Muskelverspannungen nicht mehr verordnet werden soll.

Mehr zum Problem der Muskelrelaxantien auch in meinem Beitrag: Muskelrelaxantien bei schmerzhaften Muskelverspannungen?

Von der Anwendung der Benzodiazepine kann ich wegen der Gefahr der Abhängigkeit grundsätzlich auch nur abraten. Der Entzug der Benzodiazepin-Abhängigkeit ist (vorsichtig ausgedrückt) keine Kleinigkeit.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Vorab ein Hinweis: Bevor Sie selbst an sich herumdoktern, sollten Sie mögliche Ursachen (wie ich sie oben erwähnt habe) bedenken. Ansonsten kann man sich mit Hausmitteln ganz gut helfen.

Einer der wichtigsten Punkte ist für mich, dass man langfristig (wieder) eine sogenannte „Tensegrale Haltung“ einnimmt und sich somit wieder „im Lot“ befindet – im wahrsten Sinne des Wortes:

Abb.2: Tensegrale Haltung. Derart im Lot befindet sich heute fast kein Erwachsener mehr. Kein Wunder das Verspannungen und Muskelschmerzen auftreten. Weiter unten beschreibe ich unter Manuelle Verfahren Möglichkeiten wieder in die korrekte Haltung zu kommen. Bildquelle: fotolia.com – vit kitamin

Verschiedene Schmerzzustände wie KopfschmerzenMigräneRückenschmerzenRegelschmerzenNervenschmerzen, Phantomschmerzen, GelenkschmerzenDarmparasiten, Tumorschmerzen finden Sie im Übersichtsbeitrag zu Schmerzen. Bitte schauen Sie daher auch unter den anderen Beiträgen nach.

Jetzt aber zu den verschiedenen Methoden. Es gibt eine ganze Reihe von naturheilkundlichen Verfahren, die sich bei Muskelschmerzen bewährt haben. Manche wirken über den Stoffwechsel, andere über das Nervensystem oder die Durchblutung. Viele lassen sich gut miteinander kombinieren – entscheidend ist, dass sie zum individuellen Beschwerdebild passen. Im Folgenden eine Übersicht in alphabetischer Reihenfolge:

Akupunktmassage nach Penzel

Die Akupunktmassage nach Penzel ist eine sanfte Methode, die sich vor allem bei chronischen Muskelschmerzen bewährt hat. Mit einem speziellen Stäbchen wird entlang der Energieleitbahnen (Meridiane) gearbeitet, ohne die Haut zu durchstechen. Ziel ist es, Blockaden im Energiefluss zu lösen und so den betroffenen Muskeln wieder „genügend Energie“ zur Verfügung zu stellen. Patienten berichten häufig, dass sich Verspannungen spürbar lösen und die Beweglichkeit zurückkehrt. Besonders interessant ist die Methode für Menschen, die keine Nadeln möchten und dennoch von den Prinzipien der Akupunktur profitieren wollen.

Akupunktur

Die Akupunktur gehört für mich zu den bewährtesten Verfahren bei Muskelschmerzen. Zahlreiche Studien belegen ihre Wirksamkeit bei chronischen Schmerzsyndromen, Verspannungen und sogar Migräne. Entscheidend ist die gezielte Reizung bestimmter Punkte, die den gestauten Energiefluss (Qi) wieder ins Gleichgewicht bringen.

Gerade im Anfangsstadium von Beschwerden können klassische Punkte sehr effektiv sein:

  • Gb 20 (Fengchi): am Hinterkopf, häufig genutzt bei Nackenverspannungen und Spannungskopfschmerzen.
  • Di 4 (Hegu): zwischen Daumen und Zeigefinger, ein universeller Schmerzpunkt.
  • Bl 60 (Kunlun): außen am Sprunggelenk, hilfreich bei Schmerzen entlang der Wirbelsäule und im Rücken.
  • Gb 34 (Yanglingquan): unterhalb des Knies, unterstützt Muskeln und Sehnen bei Regeneration.
  • Bl 40 (Weizhong): Kniekehle, klassischer Punkt bei Rückenschmerzen und muskulären Problemen.

In meiner Praxis hat sich die Kombination dieser Punkte mit lokalen Triggerpunkt-Nadelungen bewährt. So wird nicht nur die Energie reguliert, sondern auch die verspannte Muskulatur direkt gelockert. Wichtig ist die wiederholte Anwendung – eine einzelne Sitzung ist selten ausreichend, meist sind mehrere Behandlungen im Abstand von einigen Tagen notwendig.

Anthroposophische Medizin

Auch aus der anthroposophischen Medizin gibt es einige bewährte Ansätze zur Behandlung von Muskelschmerzen. Hier arbeitet man mit speziellen Arzneimittelkombinationen, die Mineralien, Heilpflanzen oder tierische Substanzen enthalten – immer mit dem Ziel, den Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

So wird Arnica in Kombination mit Kupfer (Arnica/Cuprum) eingesetzt, wenn es um akute Muskelverletzungen, Verspannungen oder Prellungen geht. Arnica mit Ameise (Arnica/Formica) wird traditionell bei entzündlich-rheumatischen Beschwerden verwendet. Magnesium phosphoricum gilt in der anthroposophischen Medizin als wichtig bei krampfartigen Schmerzen. Rhus toxicodendron findet Anwendung bei schmerzhaften Verspannungen, die sich typischerweise durch Bewegung bessern. Und Präparate wie Solum Öl oder Solum Injekt werden genutzt, um die Wärmeorganisation des Körpers zu stärken – hilfreich bei chronischen Verspannungen oder Muskelschmerzen, die sich bei Kälte verschlimmern.

Diese Mittel sind keine „Wundermittel“, können aber im individuellen Therapiekonzept sehr sinnvoll sein – vor allem, wenn Wärme, Bewegung und Entspannung allein nicht ausreichen.

Folgende Mittel können in Frage kommen (Weleda=We, Wala=Wa):
Arnica cp./ Cuprum (We)
Arnica cp./ Formica (We)
Magnesium phos. cp. (Wa)
Rhus. tox. (Wa,We)
Solum Ol, Solum Inject (Wa)

Atemtherapie

Oft unterschätzt, aber gerade bei chronischen Muskelverspannungen ein Schlüssel: die richtige Atmung. Viele Menschen atmen flach und hoch in die Brust – das Zwerchfell bleibt dabei fast ungenutzt. Die Folge: Der Brustkorb ist ständig unter Spannung, Nacken- und Schultermuskeln müssen die Atemarbeit miterledigen und verspannen sich.

In der Atemtherapie wird gezielt die Bauchatmung trainiert. Mit einfachen Übungen lässt sich das Zwerchfell aktivieren, wodurch sich der Brustkorb entspannt und die Atemhilfsmuskeln entlastet werden. Patienten berichten oft schon nach wenigen Minuten über ein Gefühl von Weite und Entspannung.

Besonders bewährt haben sich Übungen wie das bewusste, tiefe Einatmen in den Bauch (Hand auflegen und Bewegung spüren) oder das verlängerte Ausatmen, das den Parasympathikus aktiviert und Spannungen löst. Richtig eingesetzt, kann die Atemtherapie damit sowohl die Muskulatur als auch das Nervensystem regulieren – eine einfache, aber sehr wirksame Ergänzung bei Muskelschmerzen.

Praxis-Tipps: Drei Atemübungen gegen Verspannungen

  1. Bauchatmung bewusst trainieren
    Legen Sie eine Hand auf den Bauch. Atmen Sie langsam durch die Nase ein, sodass sich die Bauchdecke hebt. Beim Ausatmen sinkt die Hand wieder zurück. 5 Minuten täglich reichen, um das Zwerchfell zu aktivieren und Nackenmuskeln zu entlasten.
  2. Verlängertes Ausatmen
    Atmen Sie tief ein und doppelt so lang wieder aus (z. B. 4 Sekunden ein, 8 Sekunden aus). Dieses Verhältnis beruhigt das Nervensystem, senkt Muskeltonus und Stresslevel. Ideal am Abend oder in Pausen.
  3. Zisch-Atmung
    Atmen Sie ein, und lassen Sie den Atem langsam mit einem leisen „ssss“ ausströmen. Der Widerstand verlängert das Ausatmen und entspannt die Zwischenrippenmuskeln – sehr hilfreich bei Brustkorb- oder Rückenspannungen.

Ernährung

Wenn wir über Muskelschmerzen sprechen, kommt man an der Ernährung nicht vorbei. Vieles, was täglich auf den Teller kommt, entscheidet darüber, ob sich Muskeln entspannen oder weiter verspannen. Schweinefleisch zum Beispiel enthält reichlich Arachidonsäure – ein entzündungsfördernder Stoff, der Beschwerden eher verstärkt. Ähnlich verhält es sich mit Zucker und Fertigprodukten: Sie treiben stille Entzündungen an und belasten zusätzlich den Mineralstoffhaushalt.

Auf der anderen Seite steht das, was die Muskulatur nährt und entlastet: Gemüse, Salate, Kräuter, Kartoffeln – eine basenreiche Kost, die das Gewebe entsäuert und damit spürbar zur Entspannung beiträgt. Dazu hochwertige Eiweißquellen wie Fisch, Eier oder Hülsenfrüchte, die Muskeln beim Aufbau und bei der Regeneration unterstützen. Omega-3-Fettsäuren aus Seefisch oder Leinöl wirken nachweislich entzündungshemmend.

Ganz wichtig ist für mich auch der Säure-Basen-Haushalt. Ein „saures Milieu“ im Gewebe begünstigt Krämpfe und Verhärtungen, während basische Lebensmittel und ausreichendes Trinken die Muskulatur deutlich entlasten. Und unterschätzen Sie nicht die Gewürze: Kurkuma, Ingwer oder Knoblauch wirken wie kleine Entzündungsregulatoren in der Küche – einfach, aber wirksam.

Heilfasten

Heilfasten ist für mich bei vielen Leiden das Mittel der Wahl. Allerdings sollten Sie danach schon einige Verhaltensweisen ändern, die zu den Problemen geführt haben. Mehr dazu auch im Beitrag: Fasten gegen Schmerzen

Homöopathie

Alle Mittel aufzuzählen, die aus dem Bereich der Homöopathie infrage kommen, würde diesen Beitrag hier sprengen. In meinem Homöopathie Lexikon finden Sie aber eine Rubrik dazu: Homöopathie bei Schmerzen.

Heilpflanzen

Auch aus der Pflanzenmedizin gibt es einiges, das sich bei Muskelschmerzen bewährt hat. Gut dokumentiert – unter anderem durch die Monographien der Kommission E – sind Meerrettichwurzel, Pfefferminzöl, Fichtennadelöl und Paprikafrüchte. In neueren Untersuchungen zeigt sich zudem, dass Ingwer eine spürbare schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung entfalten kann.

Darüber hinaus habe ich in der Praxis gute Erfahrungen mit Edeltannenöl und Manukaöl gemacht, gerade wenn es um tiefer sitzende Verspannungen geht. Bei klassischem Muskelkater ist Arnika nach wie vor mein Mittel der Wahl – sei es als Tinktur oder in Form einer bewährten Arnika-Salbe.

Erwähnenswert sind außerdem:

  • Teufelskralle (Harpagophytum procumbens): vor allem bei chronischen Gelenk- und Muskelschmerzen ein Klassiker.
  • Weidenrinde (Salix): liefert natürliche Salicylate, mild schmerzlindernd und entzündungshemmend.
  • Kurkuma (Curcuma longa): wirkt entzündungsmodulierend und kann chronische Schmerzen positiv beeinflussen.
  • Capsaicin (aus Cayennepfeffer): äußerlich in Salben wirksam, wenn es um verspannte oder chronisch schmerzende Muskeln geht.
  • Rosmarin als Öl durchblutungsfördernd, oft in Kombination mit Einreibungen.

Damit haben wir einen ganzen „Werkzeugkasten“ an Heilpflanzen, die je nach Situation und Verträglichkeit gezielt eingesetzt werden können – von akuten Verspannungen bis hin zu chronischen Schmerzsyndromen.

Manuelle Verfahren

Es gibt zahlreiche Manuelle Verfahren, die bei chronischen Schmerzen wirksam sind. Hierzu gehören unter anderem die ChiropraktikOsteopathieOsteopraktikPolarityShiatsu oder auch Rolfing. Das Problem für Patienten ist: die Auswahl der Methode. Denn nach meiner Erfahrung sind nicht alle Techniken bei allen Schmerzzuständen wirksam.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): v. Leider ist das Wissen um hoch-effektive Übungen bei den meisten Therapeuten sehr begrenzt…

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte, wie zum Beispiel im Schmerzfrei-Seminar.  Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Medizinische Massagen

Klassische Massagen können sehr viel bewirken, wenn sie richtig eingesetzt werden. Sie verbessern die Durchblutung, steigern die Sauerstoffversorgung der Muskulatur und helfen, den erhöhten Muskeltonus abzubauen. Gerade bei länger bestehenden Verspannungen ist das oft der erste Schritt, damit sich Gewebe überhaupt wieder regenerieren kann.

Allerdings gilt: Nicht jede Massage ist angenehm – und nicht jede Massage ist ausreichend. Bei einer deutlichen Übersäuerung des Gewebes oder bei ausgeprägten Triggerpunkten empfinden viele Patienten die Behandlung als schmerzhaft. Sinnvoll ist es dann, vorbereitend mit Wärme, Basenbädern oder sanften manuellen Techniken zu arbeiten, um die Muskulatur auf die Massage einzustimmen.

Ein weiteres Problem: Die klassische Massage lässt viele entscheidende Regionen unberührt. Verspannungen sitzen häufig nicht dort, wo sie gespürt werden, sondern in „vergessenen“ Muskelgruppen – zum Beispiel vorne am Hals (Sternocleidomastoideus), am Kopf (Schläfenmuskel, Kaumuskulatur), im Gesäßbereich (Glutaeus, besonders die Ansätze am Kreuzbein) oder auch an den tief liegenden Muskeln der Wirbelsäule. Werden diese Zonen nicht mitbehandelt, bleibt die Wirkung oft begrenzt.

Darum gilt für mich: Eine gute Massage ist keine Routine, sondern präzise Arbeit am richtigen Ort – kombiniert mit weiteren Verfahren, die den Stoffwechsel und die Haltung nachhaltig verbessern.

Orthomolekular-Medizin

Aus meiner Erfahrung gibt es einige Vitalstoffe, an die man bei Muskelschmerzen zuerst denken sollte:

  • Magnesium – mein „Klassiker“ bei Verkrampfungen und Verspannungen. 300–400 mg täglich in organischer Form (z. B. Citrat, Bisglycinat) sind ein guter Richtwert.
  • Vitamin D – nicht nur für die Knochen, sondern auch für die Muskelkraft. Sinnvoll sind meist 2000–4000 I.E. pro Tag, abhängig vom Spiegel.
  • Vitamin B12 – gerade bei Erschöpfung oder Nervenschmerzen wichtig. Gute Erfahrungen habe ich mit 1000 µg Methylcobalamin täglich gemacht, bei Bedarf auch als Injektion.
  • Vitamin E – schützt Muskelzellen vor oxidativem Stress. 200–400 I.E. täglich, gern für 6–12 Wochen als Kur.
  • Coenzym Q10 (Ubiquinol) – besonders wertvoll bei Statin-Patienten, aber auch allgemein für die Energie der Muskeln. 100–200 mg täglich über mehrere Wochen.

Schüssler Salze

Generell würde man bei Muskelschmerzen aus dem Bereich der Schüssler Salze erst einmal an Die heiße Sieben denken.

Darüberhinaus gibt es aber ein paar „Besonderheiten“, bei denen es andere Mittel sind, wie zum Beispiel:
Gliedmaßen schlafen ein: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zittern: Calcium phosphoricum
Gliedmaßen zucken: Silicea

Säure-Basen-Haushalt

Zum Thema Übersäuerung habe ich weiter oben schon einiges gesagt – und das nicht ohne Grund. Ein gestörter Säure-Basen-Haushalt ist in meiner Erfahrung einer der Haupttreiber für akute wie auch chronische Beschwerden. Gerade Muskeln reagieren empfindlich auf ein „saures Milieu“: Sie verhärten schneller, neigen zu Krämpfen und erholen sich schlechter. Wer Muskelschmerzen verstehen und nachhaltig behandeln will, kommt an diesem Punkt nicht vorbei – die Balance von Säuren und Basen gehört für mich zu den Grundlagen jeder Therapie.

Zahnstörfelder und andere Belastungen

Bei chronischen Muskelschmerzen reicht es manchmal nicht, nur an Überlastung oder Verspannung zu denken. Immer wieder sehe ich Patienten, bei denen sogenannte Störfelder eine entscheidende Rolle spielen – tote Zähne, chronische Zahnfleischentzündungen, Zysten oder verdeckte Kieferostitiden (NICO) – vor allem wenn andere Maßnahmen die ich hier aufgezählt habe nichts bringen.

Solche Störfelder / Störherde belasten den gesamten Organismus und können den Muskelstoffwechsel dauerhaft stören. Genau hier setzt die Neuraltherapie an: Mit gezielten Injektionen lassen sich solche Störfelder „entkoppeln“ und der Heilungsprozess wieder in Gang bringen. Das klingt unspektakulär, ist in der Praxis aber oft ein Durchbruch für Patienten, die schon alles ausprobiert haben.

Sonstiges

Es gibt viele weitere Verfahren, die bei Muskelschmerzen helfen können: TENSHypnose und selbst Sauerstofftherapien.

Wichtig finde ich generell auch die Entspannungsverfahren, mit denen sich Patienten (einmal erlernt) helfen können. Besonders wirksam: Autogenes Training und Yoga.

Praktizieren Sie Chi Gong, um ihre Muskulatur in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen.

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Beitragsbild: 123rf.com – staras

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.9.2025 umfassend ergänzt und überarbeitet.

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