Man braucht keine drei Stockwerke – manchmal reicht ein kurzer Weg zur Haustür, und schon bleibt einem buchstäblich die Luft weg. Atemnot und Kurzatmigkeit gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen meine Praxis aufsuchen. Und oft sind sie mehr als nur ein Symptom. Hinter scheinbar harmlosen Atemproblemen verbergen sich nicht selten tiefere körperliche oder seelische Ursachen. Wer bei Atembeschwerden nur an Bronchitis oder Asthma denkt, greift zu kurz.

In diesem Beitrag zeige ich, welche organischen und funktionellen Auslöser bei Atemnot in Frage kommen – und welche natürlichen Therapien sich bewährt haben: von der Akupunktmassage nach Penzel über gezielte Atemtherapie und Heilpflanzen bis hin zu Vitaminen, Osteopathie und Aromatherapie. Wer die Ursachen ganzheitlich betrachtet, findet oft überraschend wirksame Hilfe – ohne Nebenwirkungen, aber mit nachhaltiger Wirkung.

Schauen wir zuerst auf ein paar mögliche Ursachen, danach auf die Naturheilkunde und deren Möglichkeiten…

Atemnot oder Kurzatmigkeit kann viele Ursachen haben. Sie reicht von einfachen Infekten bis hin zu schweren Erkrankungen von Herz, Lunge oder Stoffwechsel. Entscheidend ist, wie plötzlich die Beschwerden auftreten und ob sie in Ruhe oder unter Belastung bestehen.

Infektionen der Atemwege

Infektionen zählen zu den häufigsten Ursachen von Atembeschwerden. Sie führen zu einer Entzündung der Schleimhäute, vermehrter Schleimbildung und manchmal auch zu einer Schädigung des Lungengewebes.

Typische Erkrankungen:

Obstruktive Lungenerkrankungen (verengte Atemwege)

Hierbei ist der Atemfluss durch eine Verengung der Bronchien behindert. Es entsteht ein erhöhter Atemwiderstand – besonders beim Ausatmen.

  • Asthma bronchiale: Anfallsweise Atemnot, oft durch Allergien oder Infekte ausgelöst. Typisch sind pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust und Husten.
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Häufig bei Rauchern, mit chronischem Husten, Auswurf und belastungsabhängiger Atemnot. In fortgeschrittenen Stadien droht eine dauerhafte Lungenüberblähung (Lungenemphysem).

Restriktive Lungenerkrankungen (eingeschränkte Dehnungsfähigkeit der Lunge)

In diesen Fällen ist das Lungenvolumen vermindert – entweder durch krankhaftes Lungengewebe oder mechanische Einschränkungen von außen.

Ursachen:

  • Lungenfibrose: Umbau von Lungengewebe zu Bindegewebe, oft nach chronischen Entzündungen. Folge: zunehmende Atemnot bei Belastung.
  • Verwachsungen im Brustraum: Etwa nach Entzündungen oder Operationen, die die Lunge an ihrer Ausdehnung hindern.
  • Brustkorbverformungen: Wie bei Skoliose oder starkem Rundrücken.
  • Entfernung von Lungengewebe: Z. B. nach Operationen bei Lungenkrebs.

Kreislauf- und Herzerkrankungen

Die Lunge ist eng mit dem Herzen verbunden. Bei Störungen des Blutflusses oder der Herzfunktion kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln oder die Sauerstoffversorgung leiden.

  • Lungenembolie: Plötzlicher Verschluss eines Lungengefäßes durch ein Blutgerinnsel – Notfall mit starker Atemnot, Brustschmerz und eventuell Schock.
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Führt zur Rückstauung von Blut in die Lunge, was ein Lungenödem verursachen kann – besonders nachts Atemnot im Liegen.
  • Herzklappenfehler oder Herzrhythmusstörungen: Beeinträchtigen den Blutfluss und können sich durch Luftnot bemerkbar machen.

Weitere organische Ursachen

  • Pneumothorax: Luft im Pleuraspalt (zwischen Lunge und Brustwand), etwa nach Verletzungen – die Lunge fällt teilweise oder ganz zusammen.
  • Tumoren und Metastasen: Sowohl primäre Lungentumoren (z. B. Bronchialkarzinom) als auch Tochtergeschwülste anderer Krebsarten können die Atmung beeinträchtigen.
  • Nierenschwäche: Führt oft zu Wassereinlagerungen – auch in der Lunge.
  • Diabetes mellitus: Kann langfristig Entzündungsprozesse begünstigen und das Risiko für Lungenfibrose erhöhen.
  • Eisenmangel: Ist das Blut zu arm an Sauerstoffträgern (Hämoglobin), fühlt sich jede Anstrengung schwer an – es entsteht eine Art funktionelle Atemnot.

Funktionelle und äußere Einflüsse

  • Höhenluft: In großer Höhe ist die Luft dünner – es steht weniger Sauerstoff pro Atemzug zur Verfügung.
  • Allergien: Vor allem bei Kindern muss bei akuter Atemnot auch an eine allergische Reaktion gedacht werden – ggf. mit Schwellung der Atemwege.
  • Panikattacken und Stress: Auch bei völlig gesunden Organen kann es zu starker Atemnot kommen – oft begleitet von Engegefühl, Zittern oder Schwindel. Hier liegt die Ursache im Nervensystem.

Sprache der Symptome

In der ganzheitlichen Sichtweise ist jedes Symptom nicht nur ein biologisches Geschehen, sondern auch ein Ausdruck innerer Prozesse. Louise Hay hat mit ihren Deutungen einen Zugang geschaffen, bei dem körperliche Beschwerden als Botschaften der Seele verstanden werden – Hinweise, wo etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Atembeschwerden stehen in dieser Symbolsprache häufig für:

„Leben einengen – sich den Atem nehmen“

Die Atmung ist der unmittelbarste Ausdruck von Leben. Wer tief atmet, nimmt das Leben in sich auf. Wer sich den Atem nimmt, fühlt sich oft eingeengt, belastet, kontrolliert – vom Leben, von den Umständen oder von anderen Menschen.

Mögliche seelische Themen bei Atemnot:

  • Das Gefühl, „keinen Raum zum Atmen“ zu haben
  • Angst, nicht zu genügen oder unterzugehen
  • Überforderung durch äußere Erwartungen
  • Unterdrückte Trauer (besonders bei Lungenentzündungen)
  • Schwierigkeit, das Leben „voll einzuatmen“ – also mit Freude und Vertrauen zu leben

Beispiel Asthma: „Ich darf nicht ausatmen, ich darf nicht loslassen“

Asthma steht in der Symbolsprache häufig für unterdrückte Gefühle, oft auch für einen unbewussten inneren Widerstand gegen das Leben. Kinder mit Asthma zeigen oft seelische Spannungen im familiären Umfeld – ungelöste Konflikte, unausgesprochene Ängste.

Beispiel Bronchitis: Gereizte Kommunikation

Die Bronchien stehen symbolisch für Kommunikation. Eine Bronchitis kann entstehen, wenn man sich „verschluckt“ an etwas, das man nicht sagen kann oder darf – Ärger, der im Hals steckenbleibt, oder Worte, die zu scharf waren und nun „zurückschlagen“.

Beispiel Pneumonie (Lungenentzündung): Eingekapselte Trauer

Die Lunge ist eng mit dem Gefühl der Trauer verbunden. Louise Hay sieht in einer Lungenentzündung oft einen seelischen Schmerz, der nicht ausreichend gefühlt und durchlebt wurde – „verkapselte“ Trauer, die sich schließlich im Gewebe niederschlägt.

Mögliche Affirmationen nach Louise Hay:

Im Sinne der energetischen Heilarbeit kann es hilfreich sein, mit Affirmationen zu arbeiten – kraftvollen Sätzen, die eine neue innere Haltung anregen:

  • „Ich atme frei und tief. Das Leben trägt mich.“
  • „Ich habe Raum, ich darf mich entfalten.“
  • „Ich löse mich von Angst und öffne mich für Vertrauen.“
  • „Ich lasse die Vergangenheit los und lebe im Jetzt.“

Diese Sichtweise ersetzt natürlich keine medizinische Diagnostik, kann aber helfen, die emotionalen oder seelischen Hintergründe von Atembeschwerden zu erforschen – und darüber vielleicht neue Wege zur Heilung zu entdecken.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Atemwegserkrankungen bzw. bei Atemwegsbeschwerden in Frage kommen können.

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

In der Akupunktmassage nach Penzel (APM) wird die Lebensenergie – das Qi – als zentrales Prinzip der Gesundheit verstanden. Beschwerden wie Atemnot oder chronische Lungenerkrankungen entstehen demnach, wenn der Energiefluss in den betroffenen Meridianen gestört ist. Ziel der Behandlung ist es, Blockaden zu lösen, das Qi wieder ins Gleichgewicht zu bringen und so die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Wirkprinzip der APM: Im Gegensatz zur klassischen Akupunktur arbeitet die APM nicht mit Nadeln, sondern mit einem Massagestäbchen. Dieses wird entlang der Meridiane geführt, um energetische Störungen aufzuspüren und zu behandeln. Besonders relevant bei Atembeschwerden sind dabei:

  • Lungen-Meridian: zuständig für die Atmung, das Immunsystem und die Haut
  • Dickdarm-Meridian: energetischer Partner der Lunge – beide bilden ein funktionelles Yin-Yang-Paar
  • Blasen- und Nieren-Meridian: unterstützen die Tiefe der Atmung und regulieren den Wasserhaushalt (wichtig z. B. bei Lungenödemen)
  • Leber-Meridian: spielt eine Rolle bei Druckgefühlen, Enge und Stauungszuständen in Brust und Zwerchfell

Typische Befunde bei Atemwegspatienten: In der Praxis zeigt sich bei Betroffenen häufig ein Energiemangel im Lungenmeridian, kombiniert mit einem energetischen Stau entlang der Blasen- oder Leberleitbahn. Oft sind auch alte Narben oder Störfelder (z. B. nach Operationen oder Verletzungen) beteiligt, die den Energiefluss blockieren – etwa am Brustkorb, Rücken oder Bauch.

Behandlungsaufbau bei Atembeschwerden:

  • 1. Energetischer Befund: Prüfung des Beckenschiefstandes, Sichtung der Energieverteilung, Testung auf Narbenbelastungen
  • 2. Meridianbehandlung: Schwerpunkt auf Lunge, Leber, Blase, Niere, ggf. Herz
  • 3. Narbenentstörung: falls vorhanden, konsequente Behandlung mit Massagestäbchen und ggf. Farblicht
  • 4. Ohrzonenbehandlung: ergänzend über das Ohr, z. B. bei akuter Atemnot
  • 5. Atemintegration: APM kann sehr gut mit Atemtherapie oder Qi Gong kombiniert werden

Wie viele Behandlungen sind nötig?

Bei akuten Beschwerden genügen oft wenige Sitzungen. Bei chronischen Erkrankungen wie COPD, Asthma oder wiederkehrender Bronchitis braucht es meist eine längere Begleitung – idealerweise ergänzt durch passende Eigenübungen zur Atemöffnung und eine energetisch abgestimmte Lebensweise.

Aromatherapie

Ätherische Öle unterstützen die Atmung auf natürliche Weise – sie lösen Schleim, entkrampfen die Bronchien, beruhigen das Nervensystem und wirken antiviral.

Bewährte Öle & Dosierung:

  • Eukalyptus radiata
    schleimlösend, antiviral
    1–2 Tropfen im Diffuser, 2× täglich für 5–7 Tage
    Nicht für Kleinkinder unter 3 Jahren
  • Thymian CT linalool
    antibakteriell, auswurffördernd
    1 Tropfen in 1 EL Öl zur Brustmassage, 1× täglich abends für 7–10 Tage
  • Ravintsara
    immunstärkend, sanft
    2 Tropfen im Diffuser oder zur Brustmassage, 2× täglich für 5 Tage
  • Lavendel fein
    entspannend, angstlösend
    1 Tropfen auf Brust oder Kopfkissen, 1× täglich abends über 1 Woche
  • Fichtennadel
    tiefenöffnend, schleimlösend
    1–2 Tropfen im Inhalationsbad, 1× täglich für 3–5 Tage

Anwendungen:

  • Brusteinreibung: 1–2 Tropfen ätherisches Öl in 1 EL Mandel- oder Olivenöl verdünnt, sanft einmassieren (1–2× täglich)
  • Inhalation: 1–2 Tropfen auf heißes Wasser – 5 Minuten mit Handtuch inhalieren (1× täglich)
  • Diffuser: 3–4 Tropfen ätherisches Öl in Wasser (2× täglich 30 Minuten)

Atemtherapie: Den natürlichen Atemfluss wiederfinden

Viele Menschen mit Atembeschwerden atmen flach, hektisch oder unbewusst – oft verstärken sie dadurch unbewusst die Enge. Die Atemtherapie setzt hier gezielt an. Sie hilft, den natürlichen Atemrhythmus wiederzufinden, das Zwerchfell zu entspannen und die Lunge besser zu belüften. Besonders hilfreich ist sie bei funktioneller Atemnot, Asthma, chronischer Bronchitis und stressbedingter Kurzatmigkeit.

Ziele der Atemtherapie:

  • Förderung der Zwerchfellatmung statt flacher Brustatmung
  • Lösen von Atemblockaden, Verspannungen und Atemangst
  • Verbesserung der Atemtiefe und Sauerstoffversorgung
  • Beruhigung des vegetativen Nervensystems

Bewährte Methoden:

  • Atemtherapie nach Middendorf („Erfahrbarer Atem“): Achtsamkeitsbasierte Atemarbeit zur Eigenwahrnehmung und Regulation
  • Buteyko-Methode: Atemreduktion zur CO₂-Toleranzsteigerung – besonders bei Asthma und Hyperventilation
  • Pranayama (Yoga-Atemübungen): z. B. Nadi Shodhana (Wechselatmung) oder Ujjayi zur Beruhigung und Tiefe
  • Schüttelatmung, Summen, Tönen: fördert Vibration und Atemfluss – hilfreich bei festsitzendem Schleim oder innerer Anspannung

Empfohlene Anwendung:

  • Täglich 5–10 Minuten selbstständig üben
  • Bei chronischen Beschwerden: 1× wöchentlich begleitete Atemtherapie über 6–10 Wochen
  • Hilfreich auch nach Infekten, bei COPD oder in der Rekonvaleszenz

Atemtherapie ist kein Krafttraining, sondern ein Lauschen auf den Atem. Und oft beginnt genau dort die Heilung – im ersten wirklich freien Ausatmen nach langer Zeit.

Entspannungstechniken: Wenn der Atem wieder ruhig wird

Atemnot entsteht nicht nur im Körper, sondern oft auch im Kopf – besonders bei Stress, Angst oder Überforderung. Viele Patienten mit funktioneller Atemnot, Asthma oder nervösem Husten spüren: Je mehr sie kämpfen, desto schlechter wird es. Entspannungsverfahren helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Sie beruhigen das vegetative Nervensystem, senken die Atemfrequenz und fördern die natürliche Atembewegung.

Bewährte Verfahren:

  • Progressive Muskelentspannung (PMR)
    systematisches An- und Entspannen der Muskeln – senkt Muskeltonus und Atemspannung
    Ideal bei innerer Unruhe, flacher Atmung, Engegefühl
  • Autogenes Training
    mental geführte Selbstsuggestion – fördert innere Ruhe, vegetative Balance
    Gut bei stressbedingter Atemnot oder Panikneigung
  • Körperreisen und Atemmeditation
    sanfte Achtsamkeit auf den Atem – unterstützt tiefe Bauchatmung und Entkrampfung
  • Klangschalen, Summen, Tönen
    lösen Vibrationen im Brustkorb aus, harmonisieren den Atemrhythmus
    Besonders hilfreich bei chronischem Husten oder nervöser Enge

Empfohlene Anwendung:

  • Täglich 10–15 Minuten ruhige Übung zu Hause oder angeleitet
  • Bei akuter Atemangst: Summen, Ausatmen mit Lippenbremse, bewusstes Zählen („4 ein, 6 aus“)
  • Kombinierbar mit Aromatherapie oder Wickeln zur Vertiefung der Wirkung

Ein ruhiger Atem ist mehr als ein Symptom – er ist oft das erste Zeichen, dass Körper und Seele wieder im Einklang sind.

Heilpflanzen

Die Natur bietet eine Fülle an pflanzlichen Wirkstoffen, die die Atmung erleichtern, Schleim lösen, Krämpfe lindern und Entzündungen hemmen können. Besonders bei wiederkehrenden Infekten, chronischer Bronchitis, Asthma oder einfach bei dem Gefühl, „nicht richtig Luft zu bekommen“, haben sich Heilpflanzen seit Jahrhunderten bewährt. Ihre Wirkung ist oft sanft, aber nachhaltig – vor allem, wenn sie rechtzeitig und gezielt eingesetzt werden.

Thymian (Thymus vulgaris): krampflösend, schleimlösend, antibakteriell, Tee (1 TL Kraut auf 200 ml, 3× täglich) oder Fluidextrakt (z. B. 20 Tropfen in Wasser, 2–3× täglich) über 7–10 Tage

Spitzwegerich (Plantago lanceolata): reizlindernd, entzündungshemmend, Tee oder Sirup (5–10 ml, 3× täglich) – besonders bei trockenem Reizhusten, über 5–7 Tage

Efeu (Hedera helix): schleimlösend, bronchienerweiternd, Fertigsirup (z. B. 5–7,5 ml, 2–3× täglich), nicht bei Kindern unter 2 Jahren, Anwendung über 1–2 Wochen

Süßholz (Glycyrrhiza glabra): auswurffördernd, entzündungshemmend, Tee (max. 3 Tassen täglich) oder Tinktur (20–30 Tropfen, 2× täglich), max. 2 Wochen – nicht bei Bluthochdruck

Isländisch Moos (Cetraria islandica): reizstillend, immunstärkend, Lutschpastillen oder Tee – über 5–7 Tage bei Reizhusten

Heilpilze

Heilpilze wirken nicht primär schleimlösend oder krampflösend wie viele Heilpflanzen – sie setzen tiefer an. Sie regulieren das Immunsystem, stärken die Atemorgane von innen heraus und helfen dem Körper, besser mit chronischen Belastungen wie Entzündungen, Allergien oder Erschöpfung umzugehen. Besonders bei langwierigen Atemwegserkrankungen, geschwächter Lungenfunktion oder begleitender Immunschwäche haben sich Heilpilze wie Cordyceps, Reishi und Agaricus blazei vielfach bewährt.

Cordyceps sinensis: stärkt Lunge und Immunsystem, verbessert Sauerstoffnutzung, 500–1000 mg Extrakt, 2× täglich für 4–6 Wochen

Reishi (Ganoderma lucidum): entzündungshemmend, reguliert das Atemsystem, 500–1000 mg Extrakt, 1–2× täglich, kurweise über 4 Wochen

Agaricus blazei (ABM): immunmodulierend, bei chronischen oder allergischen Atemproblemen
500–1000 mg Extrakt, 2× täglich über mindestens 4 Wochen

Die Heilpflanzen und Pilze lassen sich gut kombinieren – z. B. Thymian tagsüber und Spitzwegerich abends, Cordyceps als Basis bei Schwäche oder COPD, Reishi bei Asthma oder psychovegetativer Mitbeteiligung.

Kneipp-Therapie: Reiz setzen, Atem stärken

Die klassischen Wasseranwendungen nach Sebastian Kneipp wirken nicht nur durchblutungsfördernd und immunstärkend – sie regulieren auch das vegetative Nervensystem und verbessern die Atemfunktion. Gerade bei chronischen Infekten, Reizhusten, nervöser Atemnot oder in der Rekonvaleszenz nach Atemwegserkrankungen können sie eine wirksame Unterstützung sein.

Bewährte Anwendungen bei Atembeschwerden:

  • Brustwickel mit Thymiantee oder Zitronenöl
    reizlindernd, durchwärmend, entkrampfend
    1× täglich abends für 15–20 Minuten, über 5–7 Tage
  • Wechselarm- und Wechselfußbäder
    durchblutungsfördernd, vegetativ ausgleichend
    täglich oder alle 2 Tage, Anwendung ca. 5 Minuten warm / 10 Sekunden kalt – je 2–3 Durchgänge
  • Kalte Güsse (Brust, Rücken, Gesicht)
    stärken Immunsystem und Atemwege, besonders zur Prophylaxe
    morgens nach dem Duschen – 1× täglich, dauerhaft möglich
  • Inhalationen mit Salzwasser oder Kräuteraufgüssen
    schleimlösend, reizmildernd
    1–2 Tropfen ätherisches Öl in heißes Wasser, 5–10 Minuten inhalieren – bei Bedarf 1× täglich

Kneipp-Anwendungen wirken umso besser, je regelmäßiger sie eingesetzt werden – sanft, aber stetig. Gerade bei Menschen, die sensibel auf Kälte oder Reize reagieren, empfiehlt sich ein behutsamer Einstieg mit lauwarmen Übergängen.

Orthomolekulare Medizin: Mikronährstoffe für freie Atmung

Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist entscheidend für eine gesunde Lungenfunktion, starke Schleimhäute und ein balanciertes Immunsystem. Gerade bei chronischen Atemwegserkrankungen, Infektanfälligkeit oder entzündlicher Reizung der Atemwege kann eine gezielte orthomolekulare Unterstützung viel bewirken.

Wichtige Mikronährstoffe bei Atembeschwerden:

Vitamin C: antioxidativ, entzündungshemmend, stärkt die Abwehr
1000–2000 mg/Tag, aufgeteilt auf 2–3 Gaben, 2–4 Wochen lang

Vitamin D3: immunmodulierend, wichtig bei Asthma und Infektanfälligkeit
2000–5000 I.E./Tag, je nach Spiegel, kurweise über 8–12 Wochen

Magnesium: entkrampft die Bronchialmuskulatur, beruhigt das vegetative Nervensystem
300–400 mg/Tag abends, als Citrat oder Bisglycinat, mind. 3–4 Wochen

Zink: antiviral, unterstützt die Schleimhautimmunität
15–30 mg/Tag, am besten nüchtern, über 2–3 Wochen

Quercetin: antiallergisch, stabilisiert Mastzellen, antioxidativ
250–500 mg/Tag, 2× täglich vor dem Essen, über 4–6 Wochen

N-Acetylcystein (ACC): schleimlösend, antioxidativ, fördert die Glutathionbildung
600–1200 mg/Tag, in 1–2 Gaben, kurweise über 7–10 Tage

Selen (z. B. als Selenmethionin): antiviral, unterstützt das Lungengewebe
100–200 µg/Tag, zu einer Mahlzeit, 2–4 Wochen lang

Diese Mikronährstoffe lassen sich gut kombinieren – etwa Vitamin D + Magnesium + Quercetin als Grundregulation bei Asthma oder Zink + NAC + Vitamin C in der akuten Phase eines Infekts.

Homöopathie

in Verbindung mit HerzschwächeKalium carbonicum D6

Atembeschwerden in Folge von Altersschwäche: Carbo vegetabilis D4

Atembeschwerden in Kombination mit einer Struma: Spongia D3

anfallsartige Atembeschwerden: Acidum hydrocyanicum D4

Osteopathie: Atemraum öffnen, Blockaden lösen

In der Osteopathie betrachtet man den Körper als Einheit – gerade bei Atembeschwerden lohnt sich dieser Blick. Denn nicht nur Lunge und Bronchien können gestört sein, auch Verspannungen des Zwerchfells, Blockaden der Brustwirbelsäule oder Spannungen in der Faszie können die Atmung erheblich beeinträchtigen. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, den Atemraum zu befreien, die Beweglichkeit des Brustkorbs zu verbessern und den natürlichen Atemfluss wiederherzustellen.

Typische osteopathische Befunde bei Atemproblemen:

  • Blockaden in der Brustwirbelsäule (BWS), besonders in Höhe Th3–Th6
  • Spannungen im Zwerchfell – dem wichtigsten Atemmuskel
  • Fixierungen der Rippen, besonders der oberen
  • Bewegungseinschränkungen im Kopfgelenk – mit Einfluss auf Vagusnerv und Atemrhythmus
  • Verklebungen oder Spannungen der pleuralen Faszien (z. B. nach Infekten, OPs, Narben)

Behandlungsschwerpunkte:

  • Mobilisierung der BWS und Rippen: verbessert die Atembewegung, v. a. bei chronischer Bronchitis, COPD, Asthma
  • Zwerchfelltechniken: lösen Spannungen und fördern die Bauchatmung
  • Vagus-regulierende Techniken: beruhigen das vegetative Nervensystem – wichtig bei Stress- oder Panikatmung
  • Narbenbehandlung: z. B. nach Brust-OP, Lungenentzündung oder Kaiserschnitt

Empfohlene Frequenz:

  • Bei akuter Symptomatik: 1–2 Behandlungen pro Woche über 2–3 Wochen
  • Bei chronischen Beschwerden: 1× alle 2–4 Wochen, oft über 2–3 Monate hinweg

Gerade bei funktionellen Atembeschwerden (z. B. ohne klare Lungendiagnose) kann die Osteopathie entscheidende Impulse setzen – besonders in Kombination mit Atemtherapie, Pflanzenmedizin und Stressregulation.

Schüssler-Salze

Schüssler-Salze, die generell empfohlen werden:
grundsätzlich bei Atembeschwerden: Ferrum phosphoricum D12
In Kombination mit Sauerstoffmangel: Kalium sulfuricum D 6 und / oder
Magnesium phosphoricum D 6

Wirbelsäulensegmente Chiropraktik

Beim dritten Brustwirbel (Th 3) verlassen die Nerven, die die Lungen innervieren, den Wirbelkanal. Bei Atemproblemen ist es sinnvoll, eine eventuelle Fehlstellung des Th 3 zu korrigieren. Ich rate aber auch dazu, an das Zwerchfell zu denken (siehe Osteopathie).

Zahnstörfeld

Zahnstörfelder wie tote Zähne, Wurzelbehandlungen, Kieferzysten oder chronische Entzündungen im Kiefer können Atembeschwerden begünstigen – auch wenn der eigentliche Störherd schmerzfrei ist. Über Meridiane und vegetative Reflexe stehen bestimmte Zähne in Verbindung zur Lunge, vor allem die oberen Prämolaren und Molaren.

Ein belasteter Zahn in diesem Bereich kann den Energiefluss schwächen und wiederkehrende Bronchitiden, Reizhusten oder Engegefühl in der Brust fördern. Besonders auffällig wird das, wenn schulmedizinisch kein klarer Befund vorliegt, die Beschwerden aber bestehen bleiben.

In solchen Fällen sollte ein Zahnstörfeld ausgeschlossen werden – idealerweise durch ein 3D-DVT und eine ganzheitlich denkende Zahnärztin oder einen biologischen Zahnarzt. Ergänzend kann eine Störfeldtestung über Regulationsverfahren sinnvoll sein. Wird ein Herd gefunden, helfen Ausleitung und Milieuregulation bei der Entlastung des Systems.

Sonstige Hausmittel

Empfehlenswert: Alt, bewährt, wirksam:

Folgende Hausmittel haben sich über Generationen bewährt und sind auch heute noch sinnvoll einsetzbar – teils sogar besser als manches rezeptfreie Präparat aus der Apotheke.

  • Zwiebelsaft mit Honig
    Feingeschnittene Zwiebeln mit Honig ziehen lassen – löst Schleim, beruhigt Husten, wirkt antibakteriell.
    1 TL alle 2 Stunden, besonders bei Kindern goldwert.
  • Thymiantee mit Kandiszucker
    Ein altes Klosterrezept. Kandis mildert die Schärfe, Thymian löst und beruhigt.
    3 Tassen täglich, bei Bronchitis oder Reizhusten.
  • Brustwickel mit warmem Kartoffelbrei
    Speichert lange die Wärme, beruhigt gereizte Bronchien.
    1× täglich abends, 20–30 Minuten – gut bei festsitzendem Husten.
  • Inhalation mit Kamille und Meersalz
    Kamille beruhigt, Salz löst – und beides zusammen macht die Atemwege frei.
    2× täglich 5–10 Minuten, alt und bewährt.
  • Kräuter-Ziegenfett-Einreibung
    Mit Rosmarin, Fichte oder Latschenkiefer ins Ziegenfett eingerührt – eingerieben auf Brust und Rücken.
    Riecht streng, aber hilft – vor allem nachts.

Fragwürdig: Kann helfen, muss aber nicht – oder nur unter bestimmten Umständen

Hier reden wir von Rezepten, die zwar ihre Geschichte haben, aber deren Wirkung entweder nicht klar belegt ist oder die bei empfindlichen Patienten eher zur Vorsicht mahnen.

  • Heiße Milch mit Butter und Honig
    Wird oft empfohlen, kann aber bei verschleimtem Husten kontraproduktiv sein.
    Besser bei trockenem Reizhusten – nicht bei Bronchitis.
  • Zuckerbranntwein mit Pfeffer
    „Zum Aufstoßen und Durchatmen“ – so sagten es die Alten.
    Hilft vielleicht – oder bringt nur einen roten Kopf.
  • Gänsefett auf der Brust
    Hat lange Tradition, aber heute schwer erhältlich – pflanzliche Alternativen tun’s auch.
    Bei Kindern bitte meiden, besser zu Thymian-Mazeraten greifen.
  • Tee aus Huflattichblättern
    Schleimhautberuhigend, ja – aber enthält Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber belasten können.
    Nur kurzfristig, möglichst aus kontrollierten Apothekenquellen.

Kurioses (nicht empfehlenswert): Lieber lassen – bestenfalls harmlos, schlimmstenfalls gefährlich

Diese Mittel stammen aus alten Zeiten, wo man noch den Aderlass gegen Husten setzte oder den Rauch von verbranntem Pferdemist einatmete. Ein bisschen schmunzeln darf man – aber nachmachen? Besser nicht.

  • Rußmilch
    Angebrannter Löffel mit Hausruß in warme Milch gerührt.
    Hilft weder der Lunge noch dem Magen – eher was für Mutproben.
  • Zigaretten mit getrocknetem Huflattich
    „Beruhigt den Husten“ – ja, aber nur, weil’s die Lunge ruiniert.
    Rauchen gegen Atemnot ist eine brillante Perversion alter Medizingeschichte.
  • Inhalieren von Terpentinöl
    Angeblich gut gegen „verstockten Schleim“ – in Wahrheit hautreizend und potenziell toxisch.
    Finger weg – besonders bei Kindern.
  • Löwenzahnwurzel in Schnaps gekocht und heiß getrunken
    Soll „die Brust öffnen“ – brennt aber eher im Hals als dass es nützt.
    Besser den Schnaps für Fußbäder verwenden.

Ich sage immer: Alte Hausmittel haben eine Seele – aber nicht jedes davon hat auch Verstand. Prüfen wir sie mit Herz und Erfahrung. Die besten wirken sanft, einfach und verlässlich. Der Rest gehört ins Archiv – oder ins Wirtshaus, als Anekdote bei einem heißen Kräutertee.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.5.2025 umfassend überarbeitet und aktualisiert.

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