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Gefäßrisiko selbst bestimmen mittels Blutdruckmessung [Knöchel-Arm-Index]

Wie steht es um Ihre Gefäßgesundheit? Häufig wird in der Schulmedizin zur Beurteilung ein Gefäßultraschall durchgeführt, welches Ablagerungen in den Arterien sichtbar macht. Doch was tun, wenn ein solches Ultraschall nicht verfügbar ist oder der Arzt das nicht machen will? Eine einfache und praktikable Alternative bietet der Knöchel-Arm-Index (auch bekannt als Ankle-Brachial-Index, kurz ABI). Im Folgenden erkläre ich Ihnen, wie diese Methode funktioniert und wie sie Ihnen helfen kann, Ihr persönliches Gefäßrisiko besser einzuschätzen.

Was ist der Knöchel-Arm-Index?

Der ABI misst das Verhältnis des Blutdrucks in den Beinen zu dem in den Armen. Diese Messung erlaubt es, Engstellen oder Verkalkungen in den Gefäßen zu erkennen. Ein gesunder ABI-Wert liegt zwischen 0,9 und 1,4. Werte darunter deuten auf Durchblutungsstörungen hin, während Werte darüber auf versteifte Gefäßwände hindeuten können.

Warum ist das wichtig? Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), oft als Schaufensterkrankheit bekannt, ist nicht nur für sich genommen eine Erkrankung – sie ist ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Der ABI kann somit Leben retten, indem er frühzeitig auf Gefahren hinweist.

Wie wird der ABI gemessen?

Die klassische Messung erfolgt beim Arzt oder Gefäßspezialisten. Dabei wird der Blutdruck an beiden Armen sowie an beiden Knöcheln gemessen. Die Werte der Knöchel werden durch die Werte der Arme geteilt, und das Ergebnis zeigt, ob die Durchblutung in den Beinen normal ist.

Aber können Sie als Laie diesen Test auch zuhause durchführen? Die Antwort lautet: ja, mit ein wenig Vorbereitung und Geduld.

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ABI-Messung zuhause

Für die Messung brauchen Sie ein gängiges Blutdruckmessgerät, am besten mit einer Manschette, die auch für die Messung am Unterschenkel geeignet ist. Der Umfang der Manschette ist entscheidend, da eine zu kleine Manschette den Blutdruck fälschlicherweise zu hoch und eine zu große ihn zu niedrig anzeigen kann. Patienten sollten darauf achten, dass die Manschette gut zur Größe ihres Oberarms oder Unterschenkels passt und weder zu eng noch zu locker sitzt. Moderne Blutdruckmessgeräte geben oft Empfehlungen für den passenden Manschettenumfang, sodass bei Unsicherheiten ein Blick in die Anleitung oder die Rücksprache mit dem Arzt hilfreich ist. Auch Sanitätshäuser und manche Apotheken können Sie da beraten. Was Sie noch brauchen: eine ruhige Umgebung, ein Notizblock und etwas Zeit.

Schritt 1: Vorbereitung

  • Ruhen Sie sich vor der Messung für mindestens zehn Minuten aus.
  • Setzen oder legen Sie sich entspannt hin, die Beine müssen auf Herzhöhe sein, um die Durchblutung nicht zu beeinträchtigen.
  • Halten Sie Stift und Papier bereit, um die Werte zu notieren.

Schritt 2: Blutdruck an den Armen messen

  • Legen Sie die Manschette um den Oberarm, wie Sie es von einer normalen Blutdruckmessung kennen.
  • Führen Sie die Messung durch und notieren Sie den systolischen Wert (den oberen Wert) für beide Arme.
  • Wiederholen Sie die Messung, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse konsistent sind. Verwenden Sie den höheren Wert der beiden Arme für Ihre Berechnung.

Schritt 3: Blutdruck an den Knöcheln messen

  • Legen Sie die Manschette knapp oberhalb des Knöchels an, am besten an der Innenseite des Beines, wo die Arterie gut tastbar ist.
  • Messen Sie den Blutdruck und notieren Sie den systolischen Wert. Wiederholen Sie auch hier die Messung für beide Beine und verwenden Sie den höheren Wert.

Schritt 4: Berechnung

  • Teilen Sie den systolischen Wert des Knöchels durch den systolischen Wert des Arms (den höheren Armwert).
  • Das Ergebnis ist Ihr ABI.

Beispiel: Wenn der systolische Wert am Knöchel 140 mmHg und am Arm 130 mmHg beträgt, ergibt sich ein ABI von 140 / 130 = 1,08. Dieser Wert liegt im normalen Bereich.

Messstelle Systolischer Wert (mmHg)
Rechter Arm 130
Linker Arm 125
Rechter Knöchel 140
Linker Knöchel 138

Berechnung: Höherer Knöchelwert (140) / Höherer Armwert (130) = 1,08 (normaler Bereich).

Interpretation der ABI-Werte

ABI-Wert Bedeutung (möglicherweise!) Empfohlene Handlung
Über 1,4 Hinweis auf Verkalkung oder Gefäßverhärtung  Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrem Therapeuten.
1,0 – 1,4 Normal Keine Handlung notwendig.
0,9 – 1,0 Noch akzeptabel Keine Handlung notwendig.
0,8 – 0,9 Mögliche leichte arterielle Erkrankung Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrem Therapeuten.
0,5 – 0,8 Mittelschwere arterielle Erkrankung Besprechen Sie dieses Ergebnis mit einem
Therapeuten.
Unter 0,5 mögliche schwere arterielle Erkrankung Warten Sie nicht, sondern suchen Sie einen
Therapeuten auf, der das professionell abklärt.

Grenzen und Hinweise

So einfach diese Methode klingt, sie hat ihre Grenzen. Die Blutdruckmessgeräte für den Hausgebrauch sind oft nicht für die Messung am Knöchel optimiert – das hatte ich weiter oben schon angesprochen. Zudem können Faktoren wie Arterienverkalkung (was wir ja messen wollen!), Diabetes oder andere Erkrankungen die Genauigkeit der Messung beeinträchtigen. Deshalb empfehle ich, bei auffälligen Werten immer einen „Profi“ aufzusuchen, der das entsprechend abklärt. Eine Ultraschall-Untersuchung der Gefäße sollte rasch zeigen, wie es tatsächlich aussieht.

Warum sich die Mühe lohnt

Viele meiner Patienten haben erst durch die ABI-Messung erkannt, wie dringend sie etwas für ihre Gefäßgesundheit tun mussten. Das Schöne ist: Sie können aktiv gegensteuern. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Rauchen wirken wie ein Jungbrunnen für Ihre Gefäße. Und selbst wenn Ihr ABI heute normal ist, kann die Messung ein wertvoller Kontrollpunkt in Ihrer Gesundheitsvorsorge sein. Wichtig ist aber auch: Ruhe bewahren! Es ist nur eine Messung – und der ABI-Index („zu Hause“) birgt einige Fehlerquellen!

Fazit

Die Bestimmung des Knöchel-Arm-Indexes ist mehr als eine Zahl – sie ist ein Bote, der uns sagt, wie es um unser Herz und unsere Gefäße steht. Es mag anfangs ungewohnt sein, solche Tests zuhause durchzuführen, aber die Erkenntnisse können unbezahlbar sein. Vertrauen Sie Ihrem Körper – und seien Sie bereit, auf seine Sprache zu hören.

Mehr zum Thema Gefäßablagerungen lesen Sie in meinem Beitrag: Volkskrankheit Arteriosklerose: Die sogenannte Gefäßverkalkung oder Arterienverkalkung

Zum Schluß bleibt natürlich die Frage: Was tun, wenn ich Ablagerungen in den Gefäßen habe?

  1. Ruhe bewahren. Dieses Problem haben einige Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum. Ich hatte mit 30 bereits Ablagerungen in den Gefäßen, die ich aber mittels Naturheilkunde wieder auflösen konnte.
  2. Weitere Risikofaktoren sollten untersucht werden, siehe mein Beitrag: Arteriosklerose: diese Blutwerte sind Risiko-Faktoren. Ich kontrolliere die Fließeigenschaften des Blutes mittels Dunkelfeldmikroskopie. Dazu habe ich hier mehr geschrieben: Dunkelfeldmikroskopie in der Blutuntersuchung.
  3. Wenn Sie Ablagerungen in den Gefäßen haben, ist die Frage natürlich, ob diese wieder aufgelöst werden und wenn ja, wie? Hierzu berichte ausführlich in meiner Online-Sprechstunde Video Online Sprechstunde „Die biologische Herztherapie“ mit René Gräber und auch in meinem Buch: Die biologische Herztherapie – Vitalstoffe, Heilpflanzen und mehr

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Bluthochdruck senken – natürlich mit Naturheilkunde

Bluthochdruck ist der stille Dieb, der Millionen Menschen Gesundheit und Lebensjahre stiehlt – oft ohne, dass sie es merken. Nach über 25 Jahren Praxis sehe ich immer wieder, wie viele Patienten ihr Leben lang Medikamente schlucken, ohne zu wissen, dass es effektive Alternativen gibt.

Dabei liegen die Lösungen oft näher, als man denkt: gezielte Ernährung, Bewegung, Atemtraining, Heilpflanzen, Homöopathie, eine Darmsanierung oder sogar traditionelle Verfahren wie Schröpfen und Kneipp-Anwendungen. In diesem Beitrag gehe ich darauf ein, welche dieser Methoden wirklich helfen und wie Sie Ihren Blutdruck auf natürliche Weise in den Griff bekommen können.

Bluthochdruck ist in gewisser Weise heimtückisch

Das Heimtückische: Bluthochdruck bereitet kaum Beschwerden, wenn er nicht gerade extreme Werte annimmt. Der Blutdruckanstieg bei Anstrengung und Stress ist eine Anpassung des Körpers an aktuelle Anforderungen und daher nicht bedenklich und sogar sinnvoll. Dazu nützt uns im hektischen Alltag der hohe Druck sogar – wir spüren weniger Schmerzen und bekommen vom Ärger und Stress weniger mit.

Gefährlich hingegen ist der chronisch erhöhte Blutdruck. Die Risiken, die wir uns damit einhandeln, können folgenreich sein: Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenleiden werden damit in Zusammenhang gebracht.

Laut WHO fordert der Bluthochdruck jährlich weltweit 7,5 Millionen Todesopfer, was ungefähr 12,8 Prozent der jährlichen weltweiten Gesamtsterblichkeit entspricht. Da aber ein mittelgradiger Bluthochdruck nicht weh tut, gibt es eine große Grauzone an Betroffenen, die noch nichts von ihrem „Unglück“ ahnen. Laut einer Studie wussten 27 % der Frauen und 31 % aller Männer mit Hypertonie nicht, dass sie von der Erkrankung betroffen waren.

Dieselbe Studie offenbart, dass weltweit 31 % der Frauen und 34 % der Männer zu hohen Blutdruck hatten. Die Forscher berufen sich auf Daten, die zwischen 1990 und 2019 erhoben wurden. Das entspricht annähernd den Verhältnissen in Deutschland, wie die GEDA-Studie von 2017 zeigt, in deren Verlauf über 24.000 Menschen befragt wurden: Hierzulande haben 32,8 % der Männer und 30,9 % der Frauen zu hohen Blutdruck (12-Monats-Prävalenz). Bei den über 65-jährigen waren es sogar 65,1 % der Männer und 63,8 % der weiblichen Befragten. Wenn man die Zahl der unentdeckten Erkrankungen mit einbezöge, lägen die Werte sicher noch höher.

Noch 2008 hatten 40 Prozent der Weltbevölkerung über 25 Jahre einen erhöhten Blutdruck. Laut WHO fiel die Prozentzahl der Erkrankten von 1980 bis 2008 leicht, aber aufgrund des Bevölkerungszuwachses und Alterung stiegen die Gesamtzahlen von 600 Millionen in 1980 auf 1 Milliarde in 2008. In Europa lag die Zahl der Betroffenen bei 40 Prozent für beide Geschlechter kombiniert.

Aufgrund der fallenden Tendenz wollten uns Statistiker glauben machen, dass das Problem mit dem Bluthochdruck im Allgemeinen und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Speziellen kurz vor der Lösung zu stehen scheint (da ja die Prozentzahlen eindeutig eine Abnahme verkünden), dann verkünden die eben erwähnten gestiegenen Gesamtzahlen eine andere Mär.

Die ist auch als möglicher Grund dafür anzusehen, dass z.B. die Zahl der Schlaganfälle in den USA zwischen 1995 und 2008 von 15- bis 44-Jährigen um 37 Prozent angestiegen war. Die Ursache für einen Schlaganfall muss nicht unbedingt und ausschließlich in einem Hochdruck liegen.

Aber laut Analysen litt jeder dritte 15- bis 34-Jährige, der einen Schlaganfall erlitt, auch an Hochdruck. Bei den etwas Älteren (35- bis 44-Jährige) war es schon jeder Zweite, der einen Hochdruck aufwies.

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Ein Blick auf die Normwerte

Als „normaler“ Blutdruck wird (allgemein und „traditionell“) ein Wert von 130/80 mm Hg angenommen. Unterhalb von 120/70 sollte der Blutdruck nicht fallen. Diese Werte beziehen sich standardgemäß auf den Druck in der Oberarmarterie, an der gewöhnlich gemessen wird.

Wie der Blutdruck genau geregelt wird, können Sie in meinem Beitrag Blutdruckregulation lesen. Mehr zu den Blutdruckwerten lesen Sie in meinem Beitrag: Blutdruckwerte im Wandel der Zeit.

Der Bluthochdruck wird eingeteilt in die Graviditäts-Stufen I bis III sowie die Isolierte Systolische Hypertonie:

Diese Normwerte sind seit 2023 der empfohlene Standard der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) des Ärztlichen Zentrums für Qualität der Medizin (ÄZQ), dessen Träger die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Arbeitsgemeinschaften der Wissenschaftlichen Medizinischen  Fachgesellschaften (AWMF) sind. Die Leitlinien orientieren sich an denen der European Society of Hypertension (ESC/ESH-Guidelines for the Management of Arterial Hypertension) aus dem Jahr 2018. Die aufgeführten Blutdruckwerte stellen die Resultate der ärztlichen Messung dar. Patienten, die ihren Blutdruck selber messen, sollen dabei den Wert von 135/85 nicht überschreiten.

Der untere Blutdruckwert gilt allgemein als der “aussagekräftigere”. Dies ist der Druck, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz sich entspannt und wieder mit Blut füllt. Die Bezeichnung “Millimeter Quecksilbersäule” (mm Hg) ist ein physikalisches Maß für den Druck.

Die ESH-Leitlinien sind an diesem Punkt etwas strenger als die der NVL: Während die nationalen Empfehlungen einen diastolischen Wert von 90 mm Hg vorgeben, raten die europäischen Leitlinien zu einem Wert von 80 mm Hg. Grund dafür scheint zu sein, dass im Rahmen der ESH die Nieren-Problematik eine größere Rolle gespielt hat. Eine erhöhte Diastole ist gerade für die Nieren gefährlich, während für die Herzgesundheit ein ausgeglichener systolischer Blutdruck wichtiger ist.

Bei bestimmten Nierenproblemen (wenn zum Beispiel mehr als ein Gramm Eiweiß pro Tag ausgeschieden wird), wird von manchen sogar ein Blutdruck von nur 125 zu 75 mm Hg angestrebt. Deswegen rät die ESH-Leitlinie zu einer Kontrolle der Nierenwerte wie der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (Estimated Glomerular Filtration Rate, eGFR oder Serumkreatinin). Auch auf Albuminurie (Eiweiß im Urin) sollten die Patienten untersucht werden. Die NVL empfiehlt die Kontrolle der Nierengesundheit nur bei schon bekannten chronischen Nierenerkrankungen (CKD).

Akute Höchstwerte wie über 180/110 mm Hg sollen nach der NVL nur dann stationär behandelt werden, wenn weitere Beschwerden und Symptome oder chronische Herzkrankheiten hinzukommen. Ansonsten sollte nach einer entsprechenden Medikation eine halbe Stunde abgewartet und nachgemessen werden. Die bisherige Praxis einer sofortigen Einweisung in die Klinik ist nach diesen Standards übertrieben.

Die NVL sieht daneben vor, den Patienten in die Therapieziele mit einzubeziehen. Dazu gehört, ob ein etwas höherer Blutdruck eher akzeptiert wird als eine höhere Dosierung der Medikamente. Mit betrachtet werden sollte auch die Gesamtheit der Risikofaktoren wie kardiovaskuläre Probleme, Nierenerkrankungen, individuell auftretende Nebenwirkungen der Medikation und deren Wechselwirkung mit anderen Pharmaka. Bei älteren Patienten „dürfen“ die Ärzte auch wieder höhere Blutdruckwerte zulassen.

Nur noch wenige Patienten können sich daran erinnern, dass “früher” einmal ganz andere Blutdruckwerte galten. Nämlich: 100 plus Alter. So ist es in vielen Beiträgen heute noch zu lesen.

Nun gelten nicht mehr die errechneten Standardwerte, sondern die Einschätzung des behandelnden Arztes in Absprache mit dem Patienten. Das Lebensalter ist dabei nur ein Kriterium.

Nach den alten Empfehlungen galt ein systolischer Wert von maximal 140 als akzeptabel.  Nach dem 60. Geburtstag durfte der Blutdruck jedoch auch auf (höchstens) 150 klettern

Diese Empfehlungen lösten zuerst einen Proteststurm aus: Nachdem anfangs sogar vermutet wurde, dass die veränderten Richtlinien Menschenleben kosten könnten, hat nun eine Studie die Richtigkeit der neuen Grenzwerte bestätigt.

Ein systolischer Wert um die 150 ab einem Alter von 60 Jahren sei in Ordnung, so die Forscher der Oregon State University damals. Nach einer umfassenden Untersuchung kamen sie zu dem Ergebnis, dass eine intensivere Behandlung von Bluthochdruck bei älteren Menschen keine gesundheitlichen Vorteile zu erwarten lässt.

Stattdessen kann ein zu niedriger Blutdruck, Schwindel oder Benommenheit und Bewusstlosigkeit zur Folge haben, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Stürzen erhöht. Zwar war Forschern bewusst, dass Bluthochdruck potentiell gefährlich ist, weil er beispielsweise für Herzprobleme oder Schlaganfälle verantwortlich sein kann.

Doch gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass sich Hypertension mit einer Ernährungsumstellung, sportlicher Aktivität, Gewichtskontrolle und einer Veränderung des Lebensstils effektiv bekämpfen lässt. Aber dazu weiter unten mehr (Quelle der Studie: Drugs & Aging, 2014; doi: 10.1007/s40266-014-0219-8).

Nach Ergebnissen der NHANES-Studie (National Health And Nutrition Examination Survey) kam dann der Rat, den Blutdruck bei allen Menschen, auch ab 65 Jahren, unbedingt um unter 140 mm Hg zu senken. Die SPRINT-Studie (Systolic blood Pressure Intervention Trial) fordert sogar einen Wert von 120 mm Hg für Patienten um das 75. Lebensjahr.

Allerdings galt hier die Einschränkung, dass dies nur für „gesunde“ Patienten zutreffen sollte. Für Menschen mit Diabetes, Herzschwäche und durchlebten Schlaganfall wiederum sei dies nicht relevant. Das ist aber nur deswegen so, weil die Studienlage ausgerechnet zu Patienten mit den schweren Alterleiden wenig aussagekräftig ist.

Überhaupt waren die Richtlinien gerade für Senioren verwirrend. Die NHANES-Studie fordert, ab dem achtzigsten Lebensjahr die Systole keinesfalls unter 130 mm Hg zu senken. Bei gebrechlichen Patienten wurde hingegen festgestellt, dass ein Blutdruck von 180 mm Hg das Leben sogar verlängert (BENETOS, A. et al.: JAMA Intern. Med. 2015; 175: 989-95).

Fraglich ist, wie groß der Unterschied im Therapie-Bedarf zwischen dem 75. und 80. Lebensjahr ist. Wenn der Arzt dann noch den Gesamtzustand des Patienten berücksichtigen soll, kann er sich gleich auf seine Intuition verlassen.

Genau diese Empfehlung geht aus einer Studie aus dem Jahr 2014 hervor (The Lancet 2014; 384: 591-8). Im Ergebnis sagt die Untersuchung aus, dass (nach den damaligen Erkenntnissen!) eine “pauschale Behandlung” des Bluthochdrucks nicht sinnvoll ist. Die generelle Vorgehensweise der „traditionellen“ Behandlung war ja, den Blutdruck mit der Gabe von Medikamenten in den Normbereich herunterzudrücken – koste es was es wolle.

Doch wie Forscher herausfanden, ist dieser Ansatz zu einfach und nicht geeignet, um Menschen vor dem Tod durch ein Herz-Kreislauf-Versagen zu retten. Bei der Einstellung des Blutdrucks werden heute von den Ärzten (so die Studie) andere gesundheitliche Risiken des Patienten wie beispielsweise Diabetes mellitus und der Einfluss des Lebensalters bei der Behandlung des Bluthochdrucks zu wenig berücksichtigt. Die neuen Vorgaben der NVL von 2023 schaffen hier etwas Spielraum und eröffnen auch Möglichkeiten für die Mitbestimmung des Patienten. Die oben gezeigte Normtabelle ist daher nur ein Anhaltspunkt für die Ausrichtung der Therapie.

Es wird oft noch über das Ziel hinausgeschossen

Bei den allermeisten Patienten denke ich, wird weit über das Ziel hinausgeschossen. Denn es wird immer noch streng nach den alten Richtlinien therapiert. Und so sind mit Sicherheit 60 bis 80 Prozent der Menschen jenseits des 60. Lebensjahres Hochdruckpatienten und jenseits des 70. Lebensjahres 100 Prozent – und natürlich brauchen diese MEDIKAMENTE.

Und trotz aller Medikamente: Bei ca. einem Viertel der Patienten geht der Blutdruck trotz der verschriebenen Mittel nicht zurück und bleibt dauerhaft erhöht. Resistente Hypertonie nennen die Mediziner das.

Mit Erklärungen ist man da schnell bei der Hand: Übergewicht, Diabetes, chronische Nierenleiden, Schlaf-Apnoe oder Hyperaldosteronismus (eine Überfunktion eines Nebennierenrindenhormons) werden dafür verantwortlich gemacht. Und dann gibt es noch das Problem, dass andere Medikamente, die sie möglicherweise einnehmen, die Wirkung der Blutdrucksenker stören: Ibuprofen, Naproxen, Nasensprays oder Methylphenidat (z.B. Ritalin, Concerta).

Schulmedizinische Therapie

Zur Behandlung des Bluthochdrucks steht dem Arzt eine ganze Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) erhalten meistens Betablocker, die die Herzkontraktion herabsetzen. Daneben sind Kalziumkanal-Blocker und thiazidartige Diuretika und Schleifen-Diuretika („Wassertreiber“) gängige Mittel zur Blutdrucksenkung. Auf hormonellem Wege wirken die ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer) und die Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB).

All diese Medikamente werden manchmal kombiniert eingesetzt, um die gewünschte Wirkung zu erzwingen. Für die „hypertensive Entgleisung“ (Blutdruck über 180/110) gibt es einige weitere Notfall-Medikamente. Seit 2007 gibt es eine „Impfung“ gegen Bluthochdruck. Das Serum soll die Bildung von Antikörpern gegen das blutdrucksteigernde Hormon Angiotensin II anregen.

Besonders bei essenzieller Hypertonie werden oft invasive Verfahren angewendet.  Bei der Renalen Denervation verödet der Arzt bestimmte Nervenfasern zwischen Gehirn und den Nieren. Seltener wird die Barorezeptor-Stimulation eingesetzt. Dabei werden Elektroden in die Halsschlagader implantiert, die die Druckrezeptoren (Barorezeptoren) beeinflussen.

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Nebenwirkungen bekannter Bluthochdruck-Mittel

Was viele Ärzte (auch) nicht sagen: Alle Medikamente gegen Bluthochdruck haben verschiedene Nebenwirkungen: Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Aber auch Schlaganfall kann eine Nebenwirkung sein, also genau das, was ja verhindert werden soll! (siehe mein Beitrag: Blutdruckmittel – Nebenwirkung: Schlaganfall?)

Aber damit noch nicht genug:

  • Diuretika, die als angeblich sicher eingestuft werden, erhöhen das Risiko für Diabetes um den Faktor 11.
  • Betablocker können bei älteren Männern Krebs verursachen und zu Gedächtnisschwäche führen.
  • ACE Hemmer können gravierende Nierenschäden hervorrufen (oder zum Tod führen, wenn sie zu früh nach einem Herzinfarkt gegeben werden).
  • Kalziumantagonisten werden mit schweren Hautproblemen wie dem Steven-Johnson-Syndrom in Verbindung gebracht.
  • Und wer damit noch nicht genug hat, der sehe sich mal diese schulmedizinische Katastrophe an: Betablocker für Alle! Um die Hypothese vom Nutzen der Betablocker zu beweisen und für die alltägliche Praxis zugänglich zu machen, kam ein berühmter niederländischer Kardiologe auf die Idee, eins, zwei, drei, ganz viele Studien zu machen, die genau dies beweisen sollten. Und diese Studien waren so schön, dass dies selbst manchen Ärzten “komisch” vorkam…

Die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Trotz aller Medikamente aus dem Arsenal der Pharmalabore: In Europa erreichten bei einer Umfrage von 12.000 Patienten aus fünf Ländern nur ca. 30% (!) das von den Ärzten angestrebte Ziel (vgl. Blood Pressure, 1993, S. 5ff.) Diese Zahl ist zwar schon älter – aber sieht es heute anders aus?

Da stellt sich die Frage:

  • Geben wir Menschen zunehmend Medikamente wie Betablocker, damit diese sich weniger an “emotionale Dinge” erinnern (was durch Studien zum Teil gezeigt wurde)?
  • Werden Grenzwerte gesenkt, damit mehr Medikamente verkauft werden?
  • Verkauft man gegen die Nebenwirkungen (wie zum Beispiel Potenzstörungen bei Betablockern) andere Medikamente gegen genau diese Nebenwirkungen (z.B. Viagra)?

Wenn man sich die entsprechenden Studien dazu ansieht, könnte man zu dieser Überzeugung kommen. Und falls Sie das in den Bereich der “Verschwörungstheorien” abtun, bitte ich Sie, sich einmal den Beitrag “Das Pharmakartell” anzusehen und zu lesen.

Die besten und natürlichsten Mittel

Dagegen haben Sie die natürlichsten Wirkstoffe gegen Bluthochdruck selbst in der Hand:

Bewegung, gesunde Ernährung, Stressreduktion, sowie die Vermeidung der Risikofaktoren: Übergewicht, Alkohol und Rauchen

… und das OHNE Nebenwirkungen. Ist das nicht wirkliche Naturheilkunde?

Achtung: Bevor Sie Mittel gegen Cholesterin nehmen, lesen Sie meinen Cholesterin-Report.

Eine andere, für viele vielleicht überraschende Empfehlung: Trinken Sie bloß nicht aus Plastik-Flaschen und sorgen Sie dafür, dass Ihre Lebensmittel keinen Kontakt mit Kunststoff haben!

Also: Bitte keinen Käse, der in irgendeiner Wegwerfhülle aus Plastik im Supermarktregal liegt usw. (Trocken-Produkte wie Erbsen sind relativ unbedenklich). Besonders Getränke nehmen Chemikalien auf, die Ihr Hormonsystem beeinflussen und auf diese Weise auch den Blutdruck erhöhen. Dabei handelt es sich um die Kunststoffweichmacher, vor denen ich (und viele Wissenschaftler) eindringlich warnen. Es ist sogar so, dass wir pro Woche 5 Gramm Mikroplastik in uns hineinschütten, wenn wir aus Plastik-Flaschen trinken! Wir tun gut daran, wenigstens die vermeidbaren Risiken zu umgehen, wenn wir der Gefahr ansonsten nur schwer ausweichen können:

Die Bedrohung unserer Gesundheit durch Mikro- und Nano-Plastik lauert an jeder Ecke und kein Organ scheint davor sicher zu sein:

Obwohl sich viele Leute dieser Tatsachen gar nicht bewusst sind, ist das Problem in der Wissenschaftsgemeinde hinlänglich bekannt. Und es kommen ständig neue Studien hinzu, die den Missstand bestätigen. Dass auch der Blutdruck durch die Aufnahme von Mikroplastik ungünstig beeinflusst wird, zeigt eine Arbeit aus dem Jahr 2024. Die Forscher hielten Probanden dazu an, nicht mehr aus Plastikflaschen zu trinken. Und tatsächlich sank bei diesen Teilnehmern der diastolische Blutdruck:

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei zu hohem Blutdruck (Hypertonie) in Frage kommen.

Zu den Ursachen noch ein Wort: Diskutiert wird unter anderem das Cytomegalievirus (CMV), ein Virus aus der “Herpesreihe”. Das Virus könnte die Produktion von Enzymen in der Niere erhöhen, was wiederum zur Erhöhung des Blutdrucks führen könnte (siehe hierzu die Studie: Cytomegalovirus Infection Causes an Increase of Arterial Blood Pressure.

Ich erwähne dies hier, weil manche Patienten wieder regelrecht Angst bekommen, wenn sie nur hören, dass sie einen “Virus” mit herumschleppen. Aber erstens haben Sie grundsätzlich ein Immunsystem, das sich um solche “Sachen” kümmert. Zweitens gibt es aus dem Bereich der Alternativmedizin einige Mittel, die auch bei Viruserkrankungen gut helfen können.

Und zur schulmedizinischen Therapie auch nochmal ein Wort: Werden Patienten erst einmal mit klassischen Blutdrucksenkern therapiert, gibt es kaum einen Arzt, der die einmal verordneten Mittel auch wieder verringert oder gar absetzt – auch wenn das aus schulmedizinischer Sicht angebracht wäre. Wir sprechen hier von einer Übertherapie, die, je älter der Patient wird, auch immer gefährlicher wird.

Ich lasse meine Patienten den Blutdruck dokumentieren. Brauchbare Geräte gibt es mittlerweile genug auf dem Markt. Ich übe mit den Patienten das Messen der Werte und gebe diesen eine Tabelle mit, in welche die Blutdruckwerte eingetragen werden.

Sie können diese Blutdruck-Tabelle ebenfalls nutzen und sich diese herunterladen:

Blutdruck Tabelle zum ausdrucken

Blutdruck-Tabelle zum ausdrucken. Sie können auf das Bild klicken und dieses dann speichern und / oder sofort ausdrucken.

 

Alternativ können Sie auch die Blutdruck-Tabelle als pdf herunterladen und ausdrucken:
Blutdrucktabelle zum selbst messen als pdf

Doch jetzt zu den Verfahren der Naturheilkunde, Hausmittel und mehr bei Bluthochdruck:

Aderlass

Die “alten” Naturheilärzte wussten: Ein regelmäßiger Aderlass senkt den Bluthochdruck. Auch neuere Erfahrungen und kleinere Studien zeigen beeindruckende Ergebnisse: Bis zu 16 mm Hg kann der Blutdruck gesenkt werden. Das ist relativ beeindruckend, denn in Medikamentenstudien würden solche Ergebnisse zu Jubelstürmen führen und man würde die Sektkorken knallen lassen. Man nimmt heute an, dass vor allem die Absenkung des Eisenspiegels der Grund sein könnte, warum der Aderlass auch die Herzinfarktrate oder gar die Krebsrate senkt.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
In Frage kommen: Lavendel, Majoran, Melisse, Muskateller Salbei, Ylang-Ylang, Zitrone.

Bachblüten

Wenn der Bluthochdruck vor allem durch Stress verursacht wird, können Bachblüten ausgleichend wirken.

Entspannungsverfahren

Vor allem Menschen mit Stress profitieren von Entspannungsverfahren. Finden Sie ein Verfahren, das zu Ihnen passt. Ich favorisiere das Autogene Training, das bei verschiedensten Beschwerden ausgezeichnet untersucht ist.

Ernährung

Seit Jahrzehnten versucht die Forschung, die Vorteile einer salzarmen Ernährung beim Bluthochdruck zu belegen, bislang ohne Ergebnis. Im Gegenteil: die entsprechenden Diäten können sogar das kardiale (= das Herz betreffende) Risiko erhöhen. US-amerikanische Autoren vermuten, dass der Salz-Mythos aufgrund einer falschen Auswertung von früheren salzarmen Diäten entstanden ist.

Dass Bluthochdruck auch besser durch eine Ernährungsumstellung gesenkt werden kann, zeigte dagegen diese Studie: Alternativen bei hohem Blutdruck.

Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum und essen Sie stattdessen lieber zweimal wöchentlich Fisch: besonders Hering, Thunfisch, Lachs oder Makrele. Bevorzugen Sie Seefisch – und meiden Sie Zuchtlachs. Klar ist, dass Seefische alle in gewisser Weise mit Schwermetallen belastet sind.

Ein weiterer Zusammenhang, der relativ unbekannt ist: Getreide, vor allem Weizen, kann problematisch sein. Verantwortlich könnte das Gluten sein. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie.

Generell rate ich auch dringend dazu den Konsum von Zucker zu reduzieren. Vor allem Fruchtzucker sollten Sie komplett streichen. Früchte selbst sind natürlich in Ordnung. Es geht um den Fruchtzucker in Fertigprodukten.

Grundsätzlich empfehle ich begleitetes Heilfasten um eine Umstimmung des Organismus zu erreichen. Mehr dazu unter: Heilfasten gegen Bluthochdruck.

Es gibt auch einige Lebensmittel, die einen günstigen Einfluss auf den Blutdruck haben:

Rosinen
So zeigte jüngst eine Untersuchung (Hypertension, 2010; 56: 274–81), dass bei einem nur leicht erhöhten Blutdruck – einer sogenannten Prehyptertension – Rosinen helfen. Werden diese drei Mal am Tag verzehrt, sinkt er innerhalb eines Monats auf ein gesundes Maß. Kekse, Cracker und vergleichbare Snacks können demnach sorgenfrei dazu gegessen werden. Sie haben laut Studie keinen negativen Einfluss.

Beeren
Eine Studie mit Männern und Frauen im mittleren Alter (J Nutr, 2013; 143: 1399–405) zeigte auf, dass besonders Beeren aller Art gut gegen zu hohen Blutdruck sind. In der Studie zeigten diejenigen Teilnehmer, die täglich 100 Gramm Beeren verzehrten und ein Glas Beeren-Saft tranken, Reduzierungen des oberen Blutdruckwerts (systolisch) um bis zu 7,3 mm HG, sowie verbesserte Cholesterin-Werte und verbesserte Blutfließeigenschaften (Thrombozytenaggregation).

Rote Beete
Nitrat ist ein Stoff, der allgemein dafür bekannt ist, dass er den Blutdruck senken kann. Der Stoff befindet sich in Roter Beete. Schon lange gab es den Verdacht, dass die Rote Beete deshalb einen günstigen Einfluss bei Bluthochdruck haben könnte. Dies wurde auch durch eine Untersuchung (Am. J. Clin. Nutr., 2008; 87: 323–31) bestätigt. Demnach reicht schon ein Glas Roote Beete Saft pro Tag.

Leinsamen
Leinsamen helfen wegen ihrer Wirkung auf unterschiedliche Fette bei der Verdauung. Eine neue Studie (Am. J. Clin. Nutr., 2011; 93: 338–47) stellte zudem fest, dass sie auch innerhalb von sechs Monaten den Blutdruck nennenswert senken, wenn man wenigstens 30 Gramm von diesen pro Tag zu sich nimmt und sie beispielsweise mit Wasser trinkt. Die Leinsamen müssen gemahlen sein. Die Mediziner attestieren diesen eine der besten Wirkungen bezüglich des Blutdrucks, die man durch eine Ernährungsumstellung erreichen kann.

Gazpacho
Menschen, die von einem erhöhten Risiko leiden, einen Herzinfarkt zu erleiden und deshalb zu hohen Blutdruck bekämpfen müssen, sollten Gazpacho regelmäßig in ihren Speiseplan integrieren. So zeigt eine Untersuchung (Hypertension, 2013; 62: 1081–9 ), dass diese in 27 Prozent der Fälle den Blutdruck im betroffenen Personenkreis signifikant senkt. Wer sich wegen des Salzes, das in die Suppe gehört, sorgt, kann laut Studie beruhigt sein: Die positiven Elemente überwiegen demnach diesen Nachteil.

Zartbitter-Schokolade
Eine weitere Studie (JAMA, 2007; 298: 49–60 ) wird auch die Freunde von Schokolade begeistern. Allerdings müssen diese eine starke Disziplin beweisen. Empfohlen wird der tägliche Verzehr von 6,3 Gramm (etwa drei kleine Quadrate) Zartbitter-Schokolade. Diese senkt den Blutdruck signifikant. Zusätzlich positiv: Die Testpersonen, die sich tatsächlich auf diese geringe Menge beschränken konnten, haben auch nicht zugenommen. Ich rate dazu, auf dieses “Experiment” zu verzichten.

Olivenöl
„Extra Vergine Olivenöl“ kann laut einer Studie (J Agric Food Chem, 2014; 62: 912–7), die allerdings ausnahmslos mit Frauen durchgeführt wurde, ebenfalls dabei helfen, einen leicht erhöhten Blutdruck zu senken. Nötig ist hierfür der Verzehr von etwa 30 mg pro Tag. Ausschlaggebend ist offenbar der Stoff Polyphenol, der in dem Öl enthalten ist. In einer Vergleichsuntersuchung mit Olivenölen, die ohne Stoff auskamen, gab es keine entsprechende Auswirkung auf den Blutdruck.

Fitnesstraining

Sie können es nennen, wie Sie wollen: Fitness, Sport, Bewegung. Eines der besten Mittel gegen Bluthochdruck haben Sie selbst in der Hand. Zwar zeigt Sport & Bewegung nicht bei allen Hochdruckpatienten den gleichen Effekt – aber bei vielen wirkt er wie eine Wunderdroge. In Frage kommen Ausdauertraining, aber auch Krafttraining.

Der Zusammenhang von Bewegungsmangel und Bluthochdruck ist einfach klar. Forschungsergebnisse zeigen, dass bei leichter Hypertonie schon sechs bis zwölf Wochen Training die Gabe von blutdrucksenkenden Medikamenten ersetzen können. Verantwortlich dafür macht man u.a. die Entstehung neuer Gefäße im Muskel. Dies und die Erweiterung der „alten“ Blutgefäße lassen das Blut besser zirkulieren. Wer als eingefleischter Bewegungsmuffel noch einen weiteren Grund braucht, um das Sofa zu verlassen, den könnten die Forschungsergebnisse des dänischen Sportwissenschaftlers Michael Kjaer überzeugen: Muskeltraining stärkt die Knochen und lindert Gelenkbeschwerden. Und es wirkt wie ein Jungbrunnen. Durch die Bewegung wird Kollagen ausgeschüttet, das Bindegewebe und die Haut strafft. Zudem wirkt regelmäßiges Krafttraining stimmungsaufhellend. Ich kann es auch anders formulieren: Trägheit führt zu vorzeitigem Ableben.

Atemtraining

Atemtraining kann Studien zufolge den Blutdruck noch wirkungsvoller senken als Sport. Für viele Menschen sind die Übungen zur Optimierung der Atmung auch leichter realisierbar als sportliches Training. Das Atemtraining hat viele positive Wirkungen auf Herz und Kreislauf und auf die Gehirn-Funktion.

Das normale Atemvolumen beträgt 4 bis 7 Liter pro Minute oder 12 bis 14 Atemzüge pro Minute (Manche Lungenfachärzte meinen, 10 Atemzüge wären optimal). Asthmatiker und Menschen mit Herzerkrankungen bringen es auf 10 bis 18 Liter in der Minute.

Viele Menschen mit Hypertonie neigen ebenfalls zu einer Überatmung, die sie nahe an eine Hyperventilation bringt. Die Folge davon ist eine zu niedrige CO2-Konzentration im Blut. Das Gas ist zwar ein Stoffwechselabfall, erfüllt aber auch physiologische Funktionen. Zu wenig CO2 führt dazu, dass das Hämoglobin auch zu wenig Sauerstoff an die Zellen abgibt. Außerdem kommt es durch den CO2-Überschuss zur Verengung der Blutgefäße und Atemwege. Oft ist die Überatmung auch verbunden mit einer überwiegenden Mundatmung, die viele gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

Um dieses ungünstige Verhalten zu korrigieren, kann ein Atemtraining helfen. Es hat bereits positive Wirkungen, sich die Mundatmung abzugewöhnen und durch die Nase zu Luft holen. Dadurch wird das Atmen ruhiger, weil der Luftstrom auf höheren Widerstand stößt. Die Nasenatmung stimuliert das parasympathische Nervensystem, was ebenfalls einen blutdrucksenkenden Effekt hat. Daneben stellt sich eine psychische Beruhigung ein.

Eine Atemübung ist diese:

  1. Eine Hand auf den oberen Brustkorb legen und mehr „in den Bauch“ atmen. Der Brustkorb hebt und senkt sich nicht. Nur durch die Nase Luft holen und den Luftstrom beobachten.
  2. Atemzüge abflachen, bis fast auf Null, wenn man automatisch wieder Luft holt. Die erhöhte CO2-Konzentration wird positiv spürbar.

Ein anderes Problem der Überatmung ist ein unvollständiges Ausatmen. Dann sollte man bei der Atemübung darauf achten, dass das Einatmen nicht länger dauert als das Ausatmen. Ein anderer Fehler ist die sogenannte „vertikale“ Atmung in den oberen Brustbereich hinein. Dabei heben sich die Schultern an und das sympathische Nervensystem wird angeregt. Das versetzt den Körper in den Stress-Modus. Abhilfe schaffen Übungen zur Umgewöhnung auf die horizontale Atmung nach Dr. Belisa Vranich („Richtig atmen“). Bei dieser Art des Atmens strömt das Luft-Volumen in den mittleren Bereich der Brust, das Zwerchfell wird trainiert, weil es mehr angestrengt wird:

  1. Den Mittelteil der Brust entspannen und langsam aber die durch die Nase einatmen, ohne dass sich der obere Brustkorb und die Schultern anheben.
  2. Ausatmen, indem man die Bauchmuskeln entspannt.
  3. Den Körper leicht nach hinten kippen und mit den Fingern leicht auf den Bauch drücken.

Korrektes Atmen steht im Zusammenhang mit der Lungen-Funktion und der CO2-Toleranz. Mit einem Selbst-Test kann jeder Anhaltspunkte dafür feststellen, wie es darum steht. Bei diesem BOLT-Test (Body Oxygen Level Test) nach Konstantin Pavlovich Buteyko wird einfach gesagt, die Fähigkeit zum Luftanhalten überprüft:

  1. Entspannen
  2. Langsam durch die Nase einatmen und die Nase mit den Fingern zudrücken
  3. Stoppuhr bereithalten.
  4. Erst einatmen, wenn man es „nicht mehr aushält“ und die Zeit nehmen.

So erhält man die Dauer der sogenannten Kontroll-Pause. Beträgt die Zeit zwischen  den Atemzügen 40 bis 60 Sekunden, deutet das auf eine gute Atem-Technik und eine optimale CO2-Toleranz hin. Wer schon nach 20 bis 40 Sekunden einatmet, hat bereits leichte pulmonale Beeinträchtigungen. Dann sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden wie regelmäßiger Sport. Eine  Kontroll-Pause von 10 bis 20 Sekunden oder sogar weniger sind ernste Anzeichen für Herz-Kreislauf-Probleme. Eine gute Methode zur Verbesserung des BOLT-Wertes ist diese Atemübung (nicht anwenden bei sehr schweren Herzerkrankungen, Diabetes Typ 1, Panik-Störungen sowie in der Schwangerschaft):

  1. Aufrecht hinsetzen und ruhig durch die Nase atmen.
  2. Luft anhalten und Nase mit den Fingern zuhalten.
  3. Mit dem Kopf nicken und leichte Körperbewegungen durchführen.
  4. Erst Einatmen, wenn man den Drang dazu verspürt. Dabei langsam durch die Nase Luft holen und ganz ruhig weiteratmen.

Daneben  gibt es einige empfehlenswerte Yoga-Übungen:

Nadi Shodhana (Nadi Shuddhi):

  1. Die rechte Nasenöffnung mit dem Daumen zudrücken und durch das linke einatmen.
  2. Die linke Nasenöffnung zudrücken und durch das rechte ausatmen.
  3. Dies in mehreren Runden einige Minuten wiederholen.

Surya Bhedana:

  1. Die linke Nasenöffnung mit dem Daumen zudrücken und durch das rechte einatmen.
  2. Die rechte Nasenöffnung zudrücken und durch das linke ausatmen.
  3. Dies in mehreren Runden einige Minuten wiederholen.

Surya Anuloma Viloma: Die linke Nasenöffnung zudrücken und nur rechts atmen.

Ujjayi: Durch die Nase atmen und dabei einen Widerstand durch leichtes Schnarchen erzeugen.

Bhramari: Die Augen schließen und durch die Nase atmen. Beim Ausatmen summen „wie eine Biene“.

Mit speziellen Geräten erfolgt das Inspiratorische Atemmuskel­training (IMT). Die Apparate hält der Patient in der Hand und atmet dadurch ein und aus. Ein Ventil-System nimmt dabei Einfluss auf den Widerstand, gegen den der Luftstrom führt. Dabei soll das Einatmen bei größerem Widerstand erfolgen als das Ausatmen. Mit dieser Methode wird das Zwerchfell trainiert. Die Technik wurde zur Rehabilitation von Menschen entwickelt, die längere Zeit künstlich beatmet werden mussten und dann unter Schwierigkeiten beim Luftholen litten. Heute wird das Verfahren auch für die Optimierung ungünstiger Atemtätigkeit verwendet.

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: HelmkrautKnoblauch, Mistel (Kraut), Rauwolfiawurzel. Ich empfehle gerne die “Knoblauchkur”.

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Alpenrosenblätter, Fuchskreuzkraut, Honigkrautblätter, Immergrünblätter, Waldgamanderkraut, Weißdorn, Zwiebel und auch Hibiskustee.

Ein Thema, das in den letzten Jahren in „Publikumszeitschriften“ immer wieder auftaucht, ist Grüner Tee. Tatsächlich enthält Grüner Tee, gewonnen aus der Camellia sinensis-Pflanze, eine Vielzahl von nützlichen Polyphenolen, darunter die Katechine Epigallocatechingallat (EGCG), Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epicatechin. Insbesondere kann EGCG dazu beitragen, Arteriosklerose, zerebrale Thromben, Herzinfarkte und Schlaganfälle vorzubeugen – unter anderem aufgrund seiner Fähigkeit, die Arterien zu entspannen und den Blutfluss zu verbessern. Eine regelmäßige Konsumierung von Grüntee über mindestens zwei Wochen in Form von Getränken oder Extrakten kann den systolischen und diastolischen Blutdruck signifikant senken. Eine Metaanalyse mit 25 randomisierten, kontrollierten Studien kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass langfristiger Teekonsum – definiert als 12 Wochen oder länger – den Blutdruck nachhaltig verbessert. Personen, die täglich 0,5 bis 2,5 Tassen grünen Tee über mindestens ein Jahr trinken, senken ihr Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, um 46 %, während diejenigen, die mehr als 2,5 Tassen konsumieren, ihr Risiko um 65 % reduzieren.

Diese vielversprechenden Ergebnisse sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Probleme im Zusammenhang mit Grüntee gibt, auf die ich in meinem Beitrag näher eingehe:

Klassische Homöopathie

Die Homöopathie kann eine äußerst elegante Herangehensweise sein, um selbst die anspruchsvollsten Erkrankungen mit einfachen Mitteln zu heilen. Ein erfahrener Homöopath und die Geduld der Patienten, vor allem zu Beginn der Therapie, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Homöopathie-Mittel beim sog. “roten” Bluthochdruck (Blutandrang zum Kopf, Kopfschmerz, Schwindel, Schlaflosigkeit, Herzklopfen etc.):

Homöopathie-Mittel beim sog. “blassen” Bluthochdruck (frostige Patienten, Vergreisung, hohes Lebensalter, Gedächnisschwäche, allgemeine Paralyse):

  • Barium Carbonicum D6
  • Plumbum Metallicum D6
  • Cuprum Metallicum D6
  • Arsenicum Album D6

Blutdruck einmal zu hoch – dann wieder zu tief:

Medizinische Massagen

Eine gute Massage kann zur inneren Entspannung beitragen, vor allem, wenn Ihr Bluthochdruck durch Stress bedingt ist.

Orthomolekulare Medizin

Nur wenigen Ärzten jedoch ist bekannt, wie effektiv ein erhöhter Blutdruck auch durch Vitalstoffe gesenkt werden kann.

Earl Mindell empfiehlt zum Beispiel: 3 x 3 Kapseln Lecithin, 2 x 1 Multivitamin, 100 IE Vitamin E steigernd bis 400 IE, 3 x 1 Spirulina-Kapsel, 3 x 1 Knoblauch-Kapsel.100µg Chrom/Tg. Auch Vitamin C und Magnesium werden häufig genannt. Diese Therapie mit Vitalstoffen wird ja häufig angezweifelt. Aber:

Die Ergebnisse einer im August 2014 im Internet veröffentlichten Meta-Analyse im “Journal of Nutrition” lassen vermuten, dass eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, der altersbedingten Verhärtung von Arterien vorbeugen kann. 

Der jeweilige Zustand stehe jedoch immer in Verbindung mit Arteriosklerose, Diabetes oder anderen Krankheiten. Ammar W. Ashor und sein Team der “England´s Newcastle University” führten 20 zufällig ausgewählte Tests durch, die insgesamt 1909 Probanden im Alter von 22 Jahren von 63 Jahren beinhalteten. Die Studien basierten auf der Einnahme von Vitamin C oder von Vitamin E, das jeweils in Kombination oder alleine zu sich genommen wurde.

Zudem wurden auch andere Kombinationen von Antioxidantien oder entsprechenden Ergänzungsmitteln eingesetzt. Die arterielle Verhärtung wurde dabei durch Pulswellen-Messungen und andere aussagekräftige Methoden überwacht. Die Studie zeigte, dass eine erhebliche Verbesserung von arterieller Verhärtung festgestellt werden kann, wenn viele Antioxidantien eingenommen werden. Wurden Placebos verabreicht oder gar keine spezielle Behandlung durchgeführt, konnten solch derartige Verbesserungen der Gesundheit nicht festgestellt werden.

Aminosäuren: Wer als Patient Bluthochdruckmittel einnehmen “muss”, profitiert von der Einnahme der Aminosäure Arginin. Dosierung: bis zu zwei mal 1000 mg täglich.

Pycnogenol kann chinesischen Studien zufolge ebenfalls dazu beitragen, dass Blutdrucksenker reduziert werden können. Pycnogenol hemmt das Angiotensin-umwandelnde Enzym (ACE), das bei der Blutdruckregulation eine wichtige Rolle spielt. Allerdings ist diese positive Wirkung minimal, so dass der Rindenextrakt nicht als alleiniges Medikament zur Blutdrucksenkung in Frage kommt.

Nattokinase: die zum Teil deutliche Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks unter Nattokinase-Gabe ist in einigen Studien beeindruckend.

Darmsanierung

Eine Darmsanierung beginnt mit einer Colon-Hydro-Therapie und anschließendem Aufbau einer optimalen Darmflora mit Probiotika. Was mich persönlich wirklich überraschte, war folgende Metastudie. Wie die Zeitschrift “Hypertension” 2014 verlauten lies (vgl. doi: 10.1161 / HYPERTENSIONAHA – 114.03469), hatten die Wissenschaftler neun verschiedene Studien ausgewertet, die mit insgesamt 543 Erwachsenen als Probanden durchgeführt wurden.

Die Teilnehmer verzehrten dabei probiotische Kulturen, die beispielsweise in Joghurt, in Käse oder in saurer Milch enthalten wurden. Zudem wurden diese ebenfalls als Nahrungsergänzungsmittel gereicht. Wenn man täglich sogenannte “probiotische Kulturen”, enthalten beispielsweise in speziellen Joghurtgetränken oder in Nahrungsergänzungsmitteln, konsumiert, kann das dabei helfen, den Blutdruck zu senken.

Jedoch sei die Einnahme von probiotischen Kulturen nur über einen längeren Zeitraum dauerhaft wirkungsvoll, so die Wissenschaftler der Studie, die von der “Griffith University School of Medicine” durchgeführt wurde. Probanden, die diese Kulturen nicht länger als 8 Wochen eingenommen hatten, erzielten nachweisbar keinen nachhaltigen Effekt für ihre Gesundheit. Der Kopf des medizinischen Teams, Jing Sun, ist überdies der Meinung, dass Probiotika außerdem einen positiven Einfluss auf andere Bereiche des Organismus haben. Neben der Senkung des Cholesterinspiegels soll laut ihm auch der Blutzucker positiv beeinflusst und die Insulinverträglichkeit gefördert werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Generell stellt sich die Frage, welche Mittel beim Bluthochdruck überhaupt gegeben werden können oder sollen. Natriumsalze erscheinen wegen einer möglichen Ödembildung etc. als weniger sinnvoll. Allerdings zeigt die Praxis und teilweise auch “kleinere” Studien, dass der systolische Blutdruck unter Natriumbicarbonat-Einnahme um ca. 5 mmHg sinkt.

Schröpfen

Nierenzone auf der Höhe Th 12 bis eine Handbreit kaudal des Kreuzbeins auf dem Blasen-Meridian. Evtl. mit dem Hypertoniepunkt L5 (Hypertonie-Sülze) kombinieren, jedoch nur, wenn die Systole über 160 mmHg liegt.

Schüssler Salze

Sonstiges

Aus der Kneipptherapie: Knie- und Schenkelgüsse, Armgüsse, Wechselfußbäder, Wassertreten, Taulaufen. Aber: extreme Temperaturwechsel meiden.

Ein Kohlensäurebad wirkt antiseptisch, desinfizierend und schmerzlindernd, fördert es die Durchblutung und begünstigt die Fließeigenschaften des Blutes.

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußrefelexzonenmassage.

Man liest oder hört selten davon: Biofeedback. Auch dieses Heilverfahren halte ich für geeignet.

Störfelder

Wenn Sie unter besonderen Beschwerden bei Wetterwechsel leiden, finden Sie weitere Informationen in meinem Beitrag Wetterfühligkeit.

Spenglersan Kolloide

Spenglersan Kolloid A ist ein homöopathisches Arzneimittel und allgemein einsetzbar bei allen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens auftreten, wozu auch der Bluthochdruck gehört.

Traditionelle Chinesische Medizin

Akupunktur ist für mich beim Bluthochdruck NICHT das erste Mittel der Wahl. Besser geeignet sind nach TCM Vorstellung YIN-stärkende Lebensmittel, die den Körper eher kühlen. Zusätzlich Qi Gong oder Tai Chi.

Wirbelsäulensegmente

Eine Fehlstellung des C1 (Atlas) kann Bluthochdruck verursachen. Gemäß der Dorn-Methode kommen folgende Segmente in Frage: Th 2 (H), Th 4 (G), Th 5 (Le), Th 10 + 11 (N), Th 12 (Dü), L 1 (Di), L 3 (B), auch C 2 und 4.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.08.2024 aktualisiert.

Riesengeschäft Blutdrucksenker – Die profitabelste Therapie soll es sein

Was Sie wissen sollten, bevor Sie blutdrucksenkende Mittel nehmen…

Patienten, die blutdrucksenkende Mittel einnehmen, um eine lebensbedrohende Krankheit abzuwenden, schaden ihrer Gesundheit möglicherweise mehr als durch den Verzicht auf diese Medikamente.

Dies geht aus einer Studie der American Heart Association hervor. Die Absenkung des Blutdrucks auf weniger als 110/70 mm Hg erhöht vielmehr das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko. Der New York Times zufolge könnten 100 Millionen Menschen betroffen sein, die unnötig gegen Bluthochdruck behandelt werden.

Das Joint National Committee on Prevention, Detection, Evaluation and Treatment of High Blood Pressure (JNC) führte im Jahr 2003 eine Neudefinition der Blutdruckwerte ein und entschied, dass der Blutdruck schon ab 120/80 mm HG behandelt werden sollte.

Das JNC, das (teils zugegebenermaßen, teils indirekt) die Interessen der Pharmaindustrie vertritt, räumte ein, dass die unter „Prehypertension“ definierten Werte nicht notwendigerweise medikamentös behandelt werden müssen.

Dennoch, so die New York Times, übte es Druck auf Ärzte aus, hohen Blutdruck ernster zu nehmen und intensiver zu behandeln. Plötzlich wurden zusätzliche 45 Millionen Amerikaner gegen eine Krankheit behandelt, die es bis dahin gar nicht gab.

Umso erschreckender erscheinen die Nebenwirkungen der Antihypertonika. Eine US-amerikanische Studie bringt ACE-Hemmer in Zusammenhang mit Brustkrebs-Rezidiven. Die blutdrucksenkenden Mittel blockieren das Enzym „Angiotensin Converting Enzyme“, das die Aktivierung des Hormons Angiotensin I und II bewirkt.

Dadurch entfällt die gefäßverengende Wirkung der Botenstoffe und der Blutdruck bleibt im unteren Bereich. Die federführende Studienleiterin Dr. Ganz wollte die Unbedenklichkeit der ACE-Hemmer im Bezug auf ein Wiederaufflammen von Brustkrebs beweisen. Leider stellte sich bei den Langzeitbeobachtungen an fast 1.800 Frauen genau das Gegenteil heraus: Eine Medikation mit ACE-Hemmern erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Brustkrebsrückfalls.

Das Beispiel zeigt, wie unkalkulierbar die Risiken durch ungeahnte Nebenwirkung sind. Alle Versuche, den Absatz von Medikamenten nur profitorientiert zu steigern, sind schlicht verantwortungslos. Aber immerhin lockt ein Riesengeschäft. 2014 erzielten alle Antihypertonika zusammengenommen einen Jahresumsatz von fast 3 Milliarden Euro.

Nebenbei bemerkt sollen Diuretika eigentlich die besten Blutdrucksenker sein. Das zumindest meint das Journal der American Medical Association und stellt damit die Effektivität der Blutdrucksenker im engeren Sinne in Frage.

Das soll nun keine Aufforderung zum übertriebenen Diuretika-Konsum sein, sondern zeigt, wie gegen besseres Wissen gehandelt wird. Das Marketing schafft es immer, die profitabelsten Medikamente an den Arzt und den Patienten zu bringen und nicht das wirksamste.

Indes scheint durch die Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) von 2023 in Deutschland eine gewisse Vernunft einzukehren. Dort wird der Zielwert bei Hypertonikern auf 140/90 festgesetzt. Zudem soll der Arzt nach den Empfehlungen die Bedürfnisse der Kranken stärker berücksichtigen. Auch wird dazu geraten Neben- und Wechselwirkungen der Blutdruck-Medikamente mehr zu berücksichtigen.

Nur ein Interessens-Konflikt von vielen

Wie die Angstmacher-Strategie in den USA funktioniert, zeigt auch ein Beispiel aus 2001. Damals legte das „National Heart, Lung, and Blood Institute“ neue Grenzwerte für Cholesterin fest. In der Folge stieg die Zahl der mit Statin behandelten Patienten um 23 Millionen.

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Acht von neun der Autoren, die diese Richtlinien formulierten, hatten finanzielle Beziehungen zu Statin-Herstellern.

Ray Moynihan und Alan Cassels erläutern in ihrem Buch „Selling Sickness“ das Vorgehen der Pharmaindustrie bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Eine Methode besteht darin, einen bislang als unbedenklich eingestuften Gesundheitszustand zu einer Krankheit zu erklären. Ein entsprechender Beitrag dazu wurde auch im British Medical Journal veröffentlicht.

Beispielsweise wurde die Menopause umdefiniert in „Östrogenmangelsyndrom“. Millionen von Frauen wurden einer Hormonersatztherapie unterzogen, mit gravierenden Folgen. Die Hormonbehandlung erhöht das Krebsrisiko um 26%, das Schlaganfallrisiko um 41% und das Risiko von Blutgerinnseln um 29%. Demgegenüber wurde der behauptete Nutzen der Therapie in klinischen Studien widerlegt. Den Hormonherstellern waren diese Risiken seit Jahren bekannt.

Pharmakonzerne können in den USA TV-Werbespots für Präparate schalten, die von den Gesundheitsbehörden noch nicht zugelassen sind. Ob die dadurch erzeugte Nachfrage den Druck erhöht, die Medikamente schneller zuzulassen, ist unklar.

Nach einer Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology (kff.org/rxdrugs/6084-index.cfm), fließen für jeden Dollar, der in Endverbraucherwerbung investiert wird, 4,2 Dollar zurück. Eine solche Kampagne hat dem Pharmaunternehmen Merck im Jahr 2006 Einnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar beschert. Behandeln, nicht heilen, heißt das Geschäft der Pharmaindustrie – solch einen Eindruck könnte man durchaus gewinnen.

Der Marketingstratege Vince Parry erläuterte 2003, wie das Bedürfnis nach Produkten der Pharmaindustrie erzeugt wird. Er empfiehlt drei Methoden, die, einzeln oder in Kombination angewendet, zu garantierten Verkaufserfolgen führen: Erstens, die Bedeutung einer bekannten Krankheit unterstreichen.

Zweitens, eine bekannte Krankheit neu definieren, um sie von einem Stigma zu befreien. Drittens, eine neue Krankheit entwickeln und damit Nachfrage schaffen.

Sodbrennen wurde zur Refluxoesophagitis, prämenstruelle Syndrom wurden zur Premenstrual Dysphoric Störung, und Impotenz wurde zur erektilen Dysfunktion. Harmlose Befindlichkeiten wurden zu gefährlich klingenden Krankheitsbildern aufgebläht und in die Abrechnungskataloge der Krankenkassen aufgenommen.

Teure Medikamente werden dagegen verschrieben. Gleichzeitig wurden gerade in den letzten zehn Jahren unzählige Naturheilmittel „verboten“ (weil die kleinen Firmen die plötzlich geforderten Nachzulassungen nicht bezahlen konnten) oder einfach aus dem Leistungskatalog gestrichen, wie zum Beispiel die homöopathischen Mittel.

Wer jetzt an dieser Stelle gleich sagt, das seien sowieso nur Placebos, vergisst zwei Dinge. Erstens: Da teilweise immer noch Medikamente erstattet werden, die den Patienten mehr schaden als nutzen. Zweitens: Homöopathie wirkt.

Um die stetig wachsenden Arzneimittelkosten in den Griff zu bekommen, sparen die Versicherungen an anderer Stelle. Sie übernehmen die Kosten nur, wenn eine „anerkannte Diagnose“ erfolgt ist, die eine Medikation erfordert. Mit der Folge, dass vorbeugende Maßnahmen zur Verhütung von Krankheiten häufig nicht mehr finanziert werden.

Teilweise versuchen die Krankenkassen dies durch die Präventionsprogramme (Reha-Sport, §20-Maßnahmen etc.) auszugleichen, aber an der grundlegenden Situation hat sich nicht viel geändert.

Deshalb ist es wichtig für jeden Einzelnen, sich nicht blind auf offizielle Gesundheitsverordnungen zu verlassen, sondern durch gesunde Ernährung und einem geeigneten Fitnesstraining der Entstehung von Krankheiten frühzeitig vorzubeugen. Und in meinem Beitrag „Zu hoher Blutdruck?“ bespreche ich einige Alternativen.


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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 13.08.2023 aktualisiert.

Telcor Arginin Plus – Anwendung und Erfahrung

Bluthochdruck und Arterienverkalkung gehören in unseren Breiten zu den häufigsten und gleichzeitig gefürchtetsten Erkrankungen.

Nicht immer stellt dann ein schulmedizinisch ausgerichtetes Arzneimittel die einzige Therapieoption dar; mit einer gezielten Kombination aus unterschiedlichen Mikronährstoffen wie diverse B-Vitamine und Aminosäuren können solche Symptomatiken zusätzlich behandelt werden.

Als klassisches Kombinationspräparat hat sich beispielsweise das Arzneimittel Telcor Arginin Plus bewährt.

Telcor Arginin Plus Inhaltsstoffe und Wirkungen

Telcor Arginin Plus ist aus unterschiedlichen Mikronährstoffen und der Aminosäure L-Arginin zusammengesetzt. Diese Aminosäure setzt Stickstoff in den Endothelzellen der Arterien frei und verbessert auf diese Weise den Blutfluss; die Blutgefäße können sich anschließend optimal erweitern und eine insgesamt bessere Herzleistung erzielen.

Aus diesem Grund lässt sich die Aminosäure hervorragend als Schutz vor Arteriosklerose oder sogar einem Herzinfarkt einsetzen, weil die Arterien nunmehr einen größeren Durchmesser aufweisen und deshalb weniger schnell durch diverse Ablagerungen verstopft werden können.

In diesem Zusammenhang sorgt die Substanz auch für eine Reduktion des Homocysteinspiegels, der ein Risikofaktor für diese Erkrankung darstellt.

Die in dem Präparat enthaltenen Vitamine der B-Gruppe tragen ebenfalls zu einer Normalisierung des Homocysteingehaltes im Blut bei; insbesondere Vitamin B12 und Vitamin B6 übernehmen zusätzlich wichtige Funktionen bei der Blutbildung.

Insgesamt sind in einer Tagesportion Nahrungsergänzungsmittel 2,4g Arginin, 400 ?g Folsäure, 3,0 mg Vitamin B6 und 2,0 ?g Vitamin B12 enthalten.

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Nahrungsergänzungsmittel im Test – Studien zu den Inhaltsstoffen in Telcor Arginin Plus

Die Wirkung des Inhaltsstoffes L-Arginin bei kardiovaskulären Krankheiten konnte bereits durch zahlreiche Untersuchungen belegt werden. Studien haben in diesem Zusammenhang beispielsweise ergeben, dass die Substanz in der Lage ist, einen bestimmten Hemmstoff der NO-Synthese – das asymmetrische Dimethylarginin (ADMA) – zu blockieren. Auf diese Weise wird auch der Homocysteinspiegel gesenkt, so dass insgesamt kardiovaskuären Erkrankungen wirksam vorgebeugt werden kann.[1]

Auch bei Myokardinfarkt zeigt die Aminosäure eine gewisse Wirkung. Eine Studie aus dem Jahr 2005 untersuchte den Effekt von L-Arginin im Akutfall dieser Erkrankung; in diesem Zusammenhang erhielten insgesamt 792 Probanden einen Monat lang entweder die Aminosäure oder aber einen Plazebo. Als Ergebnis zeigte sich ein positiver Trend bei der Reduktion der klinischen Fälle. [2]

Da ein erhöhter Homocysteinspiegel einer der wichtigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen darstellt, sollte L-Arginin jedoch zusätzlich mit diversen Vitaminen der B-Gruppe kombiniert werden, Insbesondere Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure können dazu beitragen, den Homocysteinspiegel wirksam zu senken.

Eine deutsche Studie, bei der insgesamt 400 Patienten mit den genannten B-Vitaminen zuzüglich L-Arginin versorgt wurden, zeigte nach der Einnahme nicht nur eine Erniedrigung des Homocysteingehaltes im Blut, sondern darüber hinaus eine eindeutige Wirkung bei Arteriosklerose und eine Senkung des Blutdrucks.

Zusätzlich wurde eine allgemein verbesserte Durchblutung erzielt. Bei der Hälfte der Probanden konnte darüber hinaus auch eine Steigerung der Potenz beobachtet werden.

Dosierung von Telcor Arginin Plus

Um einen nachhaltigen Effekt der Wirkstoffkombination zu erzielen, die in dem Produkt enthalten ist, sollte die Anwendung täglich erfolgen; Telcor Arginin Plus ist darüber hinaus für die Langzweitanwendung vorgesehen. Erhältlich ist das Produkt als Filmtablette und Pulver.

Um die vorgegebene Tagesdosis zu erreichen, müssen insgesamt vier Tabletten eingenommen werden, wobei die Einnahme auf zwei Gaben (morgens und abends) verteilt wird. Wer das Produkt nur einmal täglich nehmen möchte, kann auf das Pulver ausweichen; dieses wird in etwa 200ml Wasser oder Fruchtsaft eingerührt und getrunken.

Die Einnahme erfolgt bei beiden Darreichungsformen im Idealfall zu den Mahlzeiten.

Nebenwirkungen

Eklatante Nebenwirkungen sind bei der Einnahme von Telcor Arginin Plus nicht zu erwarten, sofern das Produkt gemäß der Empfehlungen dosiert wird; allerdings sollte die Einnahme von Arzneimitteln, die zur Blutverdünnung eingesetzt werden, mit der Gabe des Medikaments abgestimmt werden. Bei einer drastischen Überdosierung können Magen-Darm-Beschwerden, zum Beispiel Übelkeit und Bauchkrämpfe, auftreten.

Fazit

Telcor Arginin Plus gehört zu den wichtigsten Nahrungsergänzungsmitteln bei kardiovaskulären Erkrankungen. Mittlerweile liegen zahlreiche Studien vor, die den positiven Effekt des Kombinationspräparates belegen.

Der jeweilige Einsatz sollte trotzdem sorgfältig mit dem jeweiligen Therapeuten abgesprochen werden, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.

Quellen:

[1] Stühlinger & Stanger: Asymmetric Dimethyl-L-Arginine (ADMA): A possible link between homocyst(e)ine and endothelial dysfunction. Current Drug Metabolism, 2005, 6, 3-14.

[2] Bednarz B et al.: Efficacy and safety of oral l-arginine in acute myocardial infarction. Results of multicenter, randomized, double-blind, placebo-controlled ARAMI pilot trial. Kardiol. Pol.. 2005, 62, 421-26.

Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov

Homviotensin

Viele Menschen über 60 leiden an Bluthochdruck, der meist mit klassischen Medikamenten aus der Schulmedizin behandelt wird.
Mittlerweile stehen jedoch auch wirksame pflanzliche und homöopathische Alternativen zur Verfügung, die gegen leichte Formen der Zivilisationskrankheit eingesetzt werden können, zum Beispiel das Kombinationspräparat Homviotensin.

Zusammensetzung und Anwendungsgebiete

Das homöopathische Medikament Homviotensin ist als Tablette und in Tropfenform erhältlich und ist je nach Darreichungsform unterschiedlich zusammengesetzt.

In den Tabletten ist als wichtiger Inhaltsstoff Reserpin enthalten, eine in höheren Dosen giftige Substanz aus der Familie der Hundsgiftsgewächse. Die in diesem Stoff enthaltenen Pflanzenstoffe (Alkaloide) senken nachweislich den Blutdruck [1]. In niedrigen Dosierungen wie in Homviotensin eigesetzt, zeigt es außerdem eine ausgezeichnete Verträglichkeit [2].

Daneben enthält Homviontensin in Tablettenform Rauwolfia (Schlangenwurzel), Viscum album (Mistel) und Crataegus (Weißdorn). Weißdorn ist allgemein bekannt als herzkräftigendes Mittel; Inhaltsstoffe der Pflanze steigern die Konzentrationskraft des Herzens, so dass Herz und Herzkranzgefäße besser durchblutet und auf diese Weise den Blutdruck positiv beeinflusst werden.

[5] In der Schlangenwurzel ist Reserpin enthalten, das die Herzfrequenz und den Blutdruck senkt. Die Lektine und Flavonoide, die in der Mistel enthalten sind, sorgen in homöopathischer Verdünnung dafür, dass Abweichungen vom normalen Blutdruck behoben werden können.

[6] Die drei Bestandteile Weißdorn, Mistel und Schlangenwurzel sind auch in den Tropfen enthalten; an Stelle von Reserpin wurde hier Cactus zugesetzt. Dieser Wirkstoff einer Pflanze, die auch als „Königin der Nacht“ bezeichnet wird, enthält Amine, die sich positiv auf die Herzleistung auswirken können. [4]

Eine Besonderheit des Kombinationspräparates besteht in der Dosierung der Einzelstoffe: Bei vielen homöopathischen Mitteln sind diese so stark verdünnt, dass man sie biochemisch nicht mehr nachweisen kann. Die Wirkstoffe in Homviotensin sind jedoch auch mengenmäßig zu erfassen. In den Tropfen werden teilweise sogar die reinen Pflanzenauszüge zugesetzt (Weißdorn und Mistel), die man in der Homöopathie als Urtinktur bezeichnet.

Sowohl in Tropfen- als auch in Tablettenform wird Homviotensin gegen leichten Bluthochdruck eingesetzt (Stadium I). Doch auch wenn nur der systolische Wert erhöht ist, lohnt sich die Behandlung mit dem Medikament.

Dosierung

Patienten nehmen ein bis zweimal täglich eine Tablette bzw. ein bis dreimal täglich 5 Tropfen ein. Die Einnahme sollte mindestens eine Stunde vor oder frühestens eine Stunde nach den Mahlzeiten erfolgen. Die Tabletten lässt man auf der Zunge zergehen, damit die Wirkstoffe optimal über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können.

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Studien

Die Wirksamkeit von Homviotensin konnte auch wissenschaftlich bestätigt werden. In den Studien, die an der Herz-Kreislauf-Klinik Bevensen (unter Dr. Rüdiger Wolf mit insgesamt 99 Patienten) und ambulant in fünf Arztpraxen in Oberbayern (unter Dr. Hanns Schimdramsi mit insgesamt 85 Patienten) durchgeführt wurden, nahmen die Patienten (durchschnittlich 60 Jahre alt) jeweils morgens und abends eine Tablette Homviotensin ein.

Nach Abschluss der Untersuchung konnte eine Senkung des Blutdrucks um durchschnittlich 17mmHg (systolisch) und 7mmHg (diastolisch) gemessen werden. Dabei waren auch die typischen Begleitsymptome des erhöhten Blutdrucks, zum Beispiel Kopfschmerzen, Herzklopfen, Schwindel entweder komplett verschwunden (zwei Drittel der Patienten) oder stark gemindert worden (ein Drittel der Patienten). [3]

Anwendungsbeschränkungen und Nebenwirkungen
Homviotensin darf nicht eingenommen werden, wenn eine Allergie gegen eines der eingesetzten Wirkstoffe besteht. Außerdem sind alle Patienten von der Einnahme ausgeschlossen, die entweder akut unter Depressionen leiden oder bei denen in der Vorgeschichte Depressionen aufgetreten sind sowie Menschen, die unter Magen-Darm-Geschwüren oder bestimmten bösartigen Erkrankungen leiden (Phäochromozytom).

Zu den klassischen Nebenwirkungen von Homviotensin gehören Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, die jedoch vor allem zu Beginn der Behandlung auftreten. Dieses Phänomen tritt vor allem bei Tabletten (durch den Gehalt an Reserpin) sowie im Zusammenhang mit Schmerzmitteln, Alkohol, Psychopharmaka, Schlafmitteln und antiallergischen Mitteln auf, da Homviotensin deren Wirkung verstärkt.

Eine vorübergehende Erstverschlimmerung der Beschwerden nach Einnahme des Medikaments spricht für ein gutes Anschlagen und zählt nicht zu den klassischen Nebenwirkungen. Vorsicht ist hingegen bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Medikamenten geboten, deren Wirkung durch Homviotensin verstärkt werden können: entwässernde Mittel, andere Mittel gegen Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen und so genannten Sympathomimetika (Hustenmittel, Nasen- und Augentropfen).

Vor allem das in den Tabletten enthaltene Reserpin hat zudem Einfluss auf bestimmte Antidepressiva (so genannte MAO-Hemmer). Insgesamt vermindert Homviotensin die Wirkung von Mitteln, die gegen Parkinson eingenommen werden.

Fazit

Homviotensin stellt bei der Behandlung von erhöhtem Blutdruck eine echte Alternative zu Medikamenten aus dem Bereich der Schulmedizin dar.

Die Wirksamkeit der enthaltenen Bestandteile konnte auch in diversen Studien überzeugen. Allerdings sind der Wirkstoffkombination auch Grenzen gesetzt: So sollte Homviotensin lediglich bei leichten Formen des Bluthochdrucks (Stadium I) eingenommen und die Wirksamkeit durch ständige Überwachung überprüft werden.

Keinesfalls dürfen bereits verschriebene schulmedizinische Medikamente einfach abgesetzt werden! Zudem sind die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten unbedingt zu beachten, um eine gute Wirkung zu erzielen.

Unterstützend kann jedoch auch eine gesunde Lebensweise zur einer Senkung des Blutdrucks beitragen; hierzu gehören vor allem Gewichtsabnahme, sanfter Ausdauersport (z. B. Schwimmen oder Nordic Walking) sowie einen moderaten Umgang mit Stress (zum Beispiel durch regelmäßige Entspannungsübungen).

Kombiniert man eine gesunde Lebensweise mit der Einnahme von Homviotensin, kann dann sogar ein Blutdruck in einem höheren Stadium gesenkt und die Einnahme von schulmedizinischen Wirkstoffen drastisch reduziert werden.

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Quellen:

[1] Dr. Andrea Flemmer: Bluthochdruck natürlich behandeln, 80-81
[2] Dr. Ernst Mutscher: Arzneimittelwirkungen, 482
[3] redaktion-preuk.de/texte/OTCBlutdruck.pdf
[4] Bruno Vonarburg: Homöotanik: Extravagante Exoten. Bd. 4, 157
[5] Volker Fintelmann: Lehrbuch der Phytotherapie, 133
[6] homviora.de/wp-content/uploads/Homviotensin-Mischung.pdf

Beitragsbild: 123rf.com – Vladimir-Soldatov