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Antibiotika bei jedem Ohrenschmerz? Operation bei jedem Paukenerguss? Die schulmedizinische Therapie der Mittelohrentzündung wirkt oft überstürzt – und greift zu tief in den Organismus ein. Dabei gibt es gerade in der Naturheilkunde eine Vielzahl wirksamer und bewährter Verfahren, die nicht nur Symptome lindern, sondern auch Rückfälle vermeiden können. Ob Homöopathie, Heilpflanzen, Schüßler-Salze, orthomolekulare Medizin, Cantharidenpflaster oder Hausmittel: Die Alternativmedizin bietet fundierte und praxisnahe Ansätze, um akute und chronische Mittelohrentzündungen sanft zu behandeln. In diesem Beitrag zeige ich, worauf es wirklich ankommt – und wann man besser nicht vorschnell zu Antibiotika greift.

Zu viele Antibiotika, zu viele Operationen?

Zu viele Antibiotika, zu viele Operationen: so könnte das Fazit der schulmedizinischen Therapie lauten. Die Alternativmedizin und die Naturheilkunde haben hier mehr als nur Alternativen zu bieten.

Die Mittelohrentzündung führt uns zunächst zum „Mittelohr“: Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Raum, der durch das Trommelfell vom Gehörgang getrennt ist. Nach Ansicht der Schulmedizin können Erreger dennoch in diese Region vordringen und sich hier vermehren.

Das passiert dann, wenn die sich dort ansammelnde Flüssigkeit nicht mehr abfließen kann. Unter gesunden Verhältnissen geschieht dies durch die Eustachi-Röhre, die vom Mittelohr zur Mundhöhle führt. Der Ableitungsweg kann verstopft sein, wenn die Schleimhäute durch Schnupfen, Halsentzündungen oder allergische Reaktionen geschwollen sind. Der Verbindungsweg zwischen Ohr und Rachenraum kann auch durch Autoimmun-Erkrankungen oder anatomische Besonderheiten behindert sein. Bei Säuglingen und kleinen Kindern ist die Eustachi-Röhre immer etwas enger, weswegen die jüngsten Heranwachsenden zu den häufigsten Patienten mit Mittelohrentzündung gehören. In der Altersspanne zwischen 6 Monaten und 4 Jahren tritt die Erkrankung am häufigsten auf. 90 % aller Fälle kommen aus dieser Risiko-Gruppe.

Weitere Faktoren, die die Otits media fördern, sind Rauchen, Passivrauchen und eindringendes kontaminiertes Wasser beim Schwimmen. Daneben spielen auch Immunsuppressiva eine Rolle, die die Ausbreitung von Erregern fördern.   Die häufigsten Erreger der Mittelohrentzündung sind Viren, nur bei Kindern unter 2 Jahren sind vor allem Staphylokokken, Pneumokokken, Streptokokken die Verursacher einer Otitis media.

Abb.1: Die sofortige (fast schon reflexartige) Verordnung von Antibiotika bei Mittelohrentzündungen im Kindesalter kann eigentlich nur als Fehler bezeichnet werden. Eine differenzierte Betrachtung ist dringend erforderlich! Bildquelle: Fotolia.com – Kitty

Und das bringt uns gleich zum Hauptproblem:

Gegen Viren helfen Antibiotika nicht, und so zeigten Studien, dass die Medikation nicht die Flüssigkeit im Mittelohr beseitigen kann. Das ist ebenfalls ein deutlicher Hinweis darauf, dass Bakterien nicht das Problem sein können. Ich kenne allerdings nur sehr sehr wenige Kinderärzte, die sich darüber Gedanken machen.

In der Tat zeigen sich Mittelohrentzündungen bei vielen Kinderkrankheiten und Allgemeinerkrankungen als Begleiterscheinung (unter anderem SchnupfenMandelentzündungScharlachMasern). Im Alter von drei Jahren hatte fast jedes Kind bereits einmal eine Mittelohrentzündung. Die Schulmedizin geht dabei auf eine mögliche Verschleppung über den Blutweg aus. Daneben könne auch ein Defekt des Trommelfells (angeboren oder erworben) die Entzündung des Mittelohrs begünstigen.

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Symptome

Die Otitis media führt zu stechenden oder klopfenden Schmerzen im Ohr. Zusätzlich kann es zu Kreislaufproblemen (Schwindel), Fieberschüben, Schüttelfrost, in den Hals und die Schläfen ausstrahlenden Kopfschmerzen und einer verminderten Hörleistung kommen. Wenn noch Gleichgewichtsstörungen hinzukommen, ist höchstwahrscheinlich auch das Innenohr beteiligt. Daneben können Schwierigkeiten beim Atmen auftreten und Säuglinge und Kleinkinder sind leicht reizbar und unruhig.

Durch die klassischen Anzeichen einer Entzündung (Rötung, Erwärmung, Schwellung) sammelt sich Flüssigkeit (unter anderem Eiter) im Mittelohr, welches zu einer Drucksteigerung führt und das Trommelfell zersprengen kann (spontaner Abfluss der Flüssigkeit). Wenn das Trommelplatz reißt, tritt fast immer eine sofortige Besserung der Ohrschmerzen ein.

Die chronische Form ist weniger schmerzhaft, kann aber auf Dauer zu einer bleibenden Gehörschwäche (dumpfes Rauschen, hohe Töne werden kaum wahrgenommen) führen. Die Schwerhörigkeit ist besonders bei Kleinkindern problematisch, weil sie dann in der Sprachentwicklung zurückbleiben und irgendwann Stützunterricht brauchen. Wenn die Symptome über 14 Tage anhalten und mit einer andauernden Sekretion (Absonderung aus dem Ohr) verbunden sind, spricht das bereits für einen chronischen Verlauf. Die Folgeschäden können dann gravierend sein. Es kann sich eine Miningitis (Gehirnhautentzündung) entwickeln und ein destruktiver Erregerbefall des Wurzelfortsatzes. Dieser Knochenbereich hinder dem Ohr kann durchbrechen und so zur Einfallspforte für Bakterien in den Schädel werden. Die resultierende Sepsis kann tödlich enden.

Schulmedizinische Therapie

Zur Schmerzbehandlung verordnet der Schulmediziner in der Regel zunächst Ibuprofen oder Paracetamol. Ergänzend soll eine Rotlicht-Bestrahlung die Beschwerden lindern. In bestimmten Fällen wird das Trommelfell eröffnet (Parazentese), damit die entzündliche Flüssigkeit abfließen kann – in der Regel heilt das Trommelfell anschließend spontan wieder ab. Wird ein Belüftungsröhrchen eingesetzt (Myringotomie mit Paukenröhrchen), soll dies den Sekretabfluss längerfristig ermöglichen. Ob diese Maßnahme langfristig wirklich Vorteile bringt, ist jedoch umstritten – zumal das Risiko von Komplikationen wie Vernarbungen, Verkalkungen des Trommelfells oder Beeinträchtigungen des Gehörs besteht. Aus meiner Sicht stehen Nutzen und Risiko hier oft in keinem ausgewogenen Verhältnis.

Aus meiner Sicht wird auch hier viel zu schnell operiert – vor allem bei Kindern. Zwar kann ein anhaltender Paukenerguss langfristig das Hörvermögen beeinträchtigen, und ein chirurgischer Eingriff schafft kurzfristig Abhilfe. Doch ist das wirklich der einzige Weg? Die Schulmedizin hat hier erschreckend wenig Alternativen im Angebot.

Operative Maßnahmen sind in bestimmten Fällen durchaus notwendig – etwa wenn das Trommelfell bereits erheblich geschädigt ist oder wenn sich sogenannte Cholesteatome bilden. Dabei handelt es sich um gutartige, aber aggressive Gewebewucherungen, die das umliegende Gewebe zerstören können. In solchen Fällen wird das Trommelfell nach Ausheilung der Entzündung operativ rekonstruiert. Auch befallene Knochenanteile hinter dem Ohr müssen unter Umständen entfernt und durch eine Plastik ersetzt werden, um das Hörvermögen zu erhalten.

Oft heißt es, eine Mittelohrentzündung müsse wegen der Gefahr bleibender Hörschäden immer mit Antibiotika behandelt werden. Wer dem widerspricht – ob naturheilkundlicher Kollege oder besorgte Mutter – wird vom Hausarzt oder Kinderarzt nicht selten mit den üblichen Drohgebärden der „Drohmedizin“ zurechtgewiesen.

Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt: Es geht auch anders. In Ländern wie den Niederlanden oder Schweden wird mit Antibiotika deutlich zurückhaltender umgegangen – und das bei vergleichbaren Behandlungserfolgen. Der internationale Vergleich offenbart: Was bei uns als medizinischer Standard gilt, ist anderswo oft bereits überholt.

In den USA und Australien zum Beispiel erhält fast jedes Kind ein Antibiotikum. In den Niederlanden nur fast jedes Dritte. Quelle: SIGN (Scottish Intercollegiate Guidelines Network). Diagnosis and management of childhood otitis media in primary care. A national clinical guideline. 2003.www.sign.ac.uk/guidelines/fulltext/66/index.html

Die Cochrane Collaboration kommt in einer Studienübersicht zu der Auffassung, dass unter Antibiotika die Schmerzen im Laufe des ersten Tages nicht beeinflusst werden. Dennoch geht es den meisten Kindern schon im Laufe des ersten Tages besser – sehr merkwürdig, oder? An den weiteren Tagen gingen die Schmerzen nur ein wenig zurück (unter Antibiotikagabe). Der Hörverlust wurde unter Antibiotikagabe gar nicht gebessert (dieser kann sogar für Wochen anhalten). Bei den meisten betroffenen Kinder ist es schwierig die wenigen Vorteile, die eine Antibiotikatherapie bietet, gegen die Risiken abzuwägen. Falls Sie Englisch lesen können, lohnt sich ein Blick in diese Studienübersicht: Antibiotics for middle-ear infection (acute otitis media) in children

Aber da ist nicht nur das Cochrane. Eine Studie aus 2016 belegt zwar eine Besserung der Beschwerden nach 7 Tagen bei 80 % der Patienten, wenn Antibiotika gegeben werden. Allerdings war das bei 70 % der Studien-Teilnehmer ohne die Medikamente auch der Fall: Treatment for acute middle ear infections. Das Arzneitelegramm fast die Analysen der aktuellen Studien in der Ausgabe 2/11 wie folgt zusammen:

Zwei aktuelle, auch in der Tagespresse („Lieber schlucken statt warten”) zitierte, randomisierte Studien aus den USA und Finnland zum Nutzen einer Antibiotikabehandlung bei kleinen Kindern unter zwei Jahren bzw. drei Jahren suggerieren einen größeren Nutzen als bislang gedacht und verleiten den Autor eines begleitenden Editorials zu geradezu euphorischer Bewertung. In beiden Studien wird eine sofortige antibiotische Behandlung mit abwartendem Vorgehen verglichen (angelegt als Plazebovergleich, jedoch Antibiotikabehandlung bei Verschlechterung).

Beurteilung durch das Arzneitelegramm:

Der Nutzen der sofortigen Antibiotikabehandlung erscheint höchstens moderat. Ein Blick auf die zahlreichen Protokollveränderungen im Verlauf und nach Abschluss der Studie weckt jedoch ernste Zweifel an der Integrität der Daten. […] Wir halten aufgrund der schweren methodischen Defizite die Arbeit für wenig glaubwürdig.

Die medizinischen Studien „kranken“ in einem erschreckenden Ausmaß an Glaubwürdigkeit. Ausführlich schreibe ich dazu in meinem Report: Unsere Schulmedizin – Die einzig wahre Wissenschaft?

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Weiter im Arzneitelegramm:

Würden alle Kinder sofort antibiotisch behandelt, erkauft man das etwas raschere Abklingen der akuten Symptome mit Störwirkungen und einer problematischen Resistenzlage. Möglicherweise wird zudem durch übermäßigen Antibiotikagebrauch der Langzeitverlauf ungünstig beeinflusst: Daten aus einer Nachbeobachtungsstudie mit 168 Kindern zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, die im Rahmen einer randomisierten Studie Antibiotika oder Plazebo erhielten, lassen eine höhere Rezidivrate innerhalb von 3,5 Jahren in der Antibiotikagruppe im Vergleich zu Plazebo erkennen (63% vs. 43%).

http://www.arznei-telegramm.de/html/2011_02/1102017_01.html

Interessant die Aussage, die Naturheilkundler schon seit Jahrzehnten machen: Ständig mit Antibiotika behandelte Kinder haben öfter mit einer Mittelohrentzündung zu tun. Quelle: http://www.bmj.com/content/338/bmj.b2525.full
Genau das ist ein Phänomen, das ich aus der Praxis nur bestätigen kann.

Dabei sind das gar keine neuartigen Erkenntnisse. Denn bereits 1991 titelte eine Ärztezeitschrift (das MIMS Magazin in den USA) bereits mit der Überschrift: Otitis Media: Können Sie aufhören Rezepte nur wegen der Mutter zu verschreiben?

Ein weiteres Problem ist, dass viele Ärzte Antibiotika verordnen, BEVOR sie WISSEN, dass es wirklich notwendig ist. Denn wie ich oben bereits anführte: es ist gar nicht erwiesen, dass die Bakterien die Ursache sind.

Ich kann die Vermutung des Arzneimitteltelegramms nur bestätigen, dass die Kinder die mehrmals wegen einer Mittelohrentzündung mit Antibiotika behandelt werden in deren Immunlage weiter geschwächt werden.

Soweit muss es aber nicht kommen…

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden versuche ich einige naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren zu beschreiben, die bei einer Mittelohrentzündung in Frage kommen können.

Hinweis vorab: Das richtige Schnäuzen ist wichtig. Niemals beide Nasenlöcher zuhalten, weil dabei die Erreger im Nasensekret in die Ohren gelangen könnten. Also immer ein Nasenloch nach dem anderen schnäuzen. Mit einem Kind üben Sie das mittels einer „Partytröte“, in die das Kind versucht mittels Nase zu pusten. Das übt man natürlich NICHT bei einem akuten Fall.

Cantharidenpflaster

Ein altbewährtes Mittel, bei hartnäckigen oder rezidivierenden Mittelohrentzündungen ist das Cantharidenpflaster. Heute fast vergessen, aber in erfahrenen Händen eine ausgesprochen wirkungsvolle Option. Es wird hinter dem Ohr auf Höhe des Mastoids aufgeklebt (Briefmarkengröße reicht), reizt gezielt die Haut und fördert über diesen Umweg eine intensive Durchblutung sowie eine reflektorische Ableitung der Entzündung aus dem Ohrbereich.

Der Effekt ist vergleichbar mit einem künstlich gesetzten kleinen Hautreiz, der das Immunsystem vor Ort anregt und den Druck im Mittelohr entlasten kann. Wichtig ist, das Pflaster nicht länger als 12 bis 24 Stunden einwirken zu lassen, da es eine Blase erzeugt – gewollt, aber kontrolliert. Danach folgt eine mehrtägige Pause. Bei Kindern setzen wir dieses Verfahren nicht ein – ihre Haut reagiert deutlich empfindlicher, und die Reiztherapie wäre hier zu stark. Doch bei Erwachsenen mit chronisch wiederkehrenden Beschwerden, bei denen Antibiotika langfristig keine Lösung bieten, hat sich das Cantharidenpflaster durchaus bewährt.

Chiropraktik

Ein oft übersehener Aspekt bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen ist die Statik der oberen Halswirbelsäule. Besonders das erste und zweite Halswirbelgelenk (Atlas und Axis) sowie Blockaden im Bereich der oberen Kopfgelenke können die Durchblutung und Lymphdrainage im Ohr-Nasen-Rachen-Raum beeinträchtigen. Auch das vegetative Nervensystem, das über die Wirbelsäule mit dem Mittelohr verbunden ist, kann in seiner Regulation gestört sein.

Sanfte chiropraktische oder osteopathische Justierungen – insbesondere im Bereich der oberen Halswirbel – können Spannungen lösen, die Belüftung über die Eustachische Röhre verbessern und so die Rückbildung chronischer Ergüsse oder Entzündungen fördern. Wichtig ist: Bei Kindern sollte die Behandlung nur durch erfahrene Therapeuten erfolgen, die auf pädiatrische Chiropraktik oder osteopathische Techniken spezialisiert sind.

Besonders sinnvoll ist die chiropraktische Behandlung bei chronischen Mittelohrentzündungen, die mit:

  • häufigem Schnupfen oder vergrößerten Rachenmandeln,
  • kieferorthopädischen Fehlstellungen oder
  • wiederholtem Sekretstau im Mittelohr

einhergehen. In solchen Fällen lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem naturheilkundlich arbeitenden Chiropraktiker oder Manualtherapeuten.

Ernährung

Viel trinken, um Stoffwechselprodukte der Entzündung auszuschwemmen und den Wasserverlust durch das Fieber auszugleichen. Keine Milch (mehr dazu auch unter „Milch trinken„, kein Schweinefleisch, keine Süßigkeiten, keine verarbeiteten Lebensmittel, kein weißes Mehl, kein Gluten, keine Erdnüsse und Garnelen (Allergene) während der Entzündung. Ich rate dazu, diese „Nahrung“ für immer weg zu lassen.

Vorbeugend gegen Entzündungen wirkt der Verzehr von reichlich Obst und Gemüse. Mehr verzehrt werden sollten KnoblauchIngwerKurkuma, Gewürze und Kräuter.

Heilpflanzen

Andorn (Marrubium vulgare): Wirkt schleimlösend und fördert die Belüftung über die Eustachische Röhre. Dosierung: z. B. als Tee (1 TL Kraut auf 150 ml, 2–3× täglich) oder als Bestandteil pflanzlicher Kombinationspräparate. Dauer: 7–10 Tage in der akuten Phase.

Schlüsselblume, Enzian, Holunder, Eisenkraut (als Phytokomplex): Diese Kombination unterstützt den Sekretabfluss, wirkt entzündungshemmend und stärkt die Schleimhäute.
Dosierung: z. B. als Tropfenpräparat (z. B. Sinupret®), 3× täglich 50 Tropfen. Dauer: 10–14 Tage.

Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides): Aktiviert die Immunabwehr und wirkt antiviral sowie antibakteriell. Dosierung: z. B. 3× täglich 30 Tropfen (Umckaloabo®). Dauer: 7 Tage, bei Bedarf bis 14 Tage.

Myrte (Myrtus communis): Entzündungshemmend und schleimlösend, ideal zur Inhalation bei begleitender Nasennebenhöhlenbeteiligung. Dosierung: 2–3 Tropfen ätherisches Öl in heißem Wasser inhalieren, 1–2× täglich. Dauer: 5–7 Tage.

Echinacea (Echinacea purpurea): Immunstärkend, besonders geeignet zur Nachbehandlung und Rückfallprophylaxe. Dosierung: 3× täglich 20–30 Tropfen oder 2× täglich 300 mg Extrakt.
Dauer: 2–3 Wochen nach Abklingen der akuten Beschwerden.

Diese Pflanzen lassen sich in der Praxis gut kombinieren – entweder als Fertigpräparat oder individuell auf den Patienten abgestimmt.

Homöopathie

Im akuten Fall muss das Mittel „sitzen“. Das „Herumprobieren“ der Eltern hilft meist nichts. Mittel die in Frage kommen: AconitumBelladonnaDulcamara, Ferrum Phosphoricum, Hepar SulfurisMercurius solubilisPulsatilla, Silicea

Orthomolekular-Medizin

In der orthomolekularen Medizin hat sich bei Mittelohrentzündungen vor allem die gezielte Gabe entzündungsmodulierender Mikronährstoffe bewährt. Im Mittelpunkt stehen hier Vitamin C (z. B. 2–3 g täglich in geteilten Dosen) und Zink (z. B. 20–30 mg täglich), da beide das Immunsystem stärken und die Schleimhäute regenerieren helfen.

Zusätzlich kann Vitamin A (in moderater Dosierung, etwa 5.000–10.000 I.E. täglich) die Schleimhautbarriere im Nasen-Rachen-Raum stabilisieren – ein wichtiger Schutzmechanismus gegen aufsteigende Infektionen Richtung Mittelohr. Bei chronischen Verläufen oder häufigen Infekten hat sich auch die Kombination aus Selen (z. B. 100–200 µg täglich) und Quercetin als entzündungshemmende Maßnahme bewährt.

Gerade bei Erwachsenen, die immer wieder mit Paukenergüssen oder belüftungsbedingten Mittelohrproblemen zu tun haben, kann eine individuell abgestimmte Mikronährstofftherapie den entscheidenden Unterschied machen.

Auch der Vitamin-D-Spiegel spielt bei Mittelohrentzündungen eine zentrale Rolle, wird aber oft übersehen. Ein gut eingestellter Vitamin-D-Wert stärkt nicht nur die allgemeine Immunabwehr, sondern wirkt auch gezielt regulierend auf entzündliche Prozesse im Bereich der oberen Atemwege und Schleimhäute. In der Praxis zeigen sich immer wieder auffällig niedrige Spiegel bei Patienten mit chronisch-rezidivierenden Mittelohrentzündungen. Zielwert sollten mindestens 40–60 ng/ml (25-OH-Vitamin D) sein. Zur Auffüllung eignen sich, je nach Ausgangswert, Dosierungen zwischen 2.000 und 5.000 I.E. täglich – idealerweise in Kombination mit Vitamin K2. Wer häufiger an Ohrinfekten leidet, sollte den Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrollieren und gezielt auffüllen: Es ist ein kleiner Aufwand mit oft großer Wirkung.

Isopathie

Notakehl D5 mehrmals täglich einige Tropfen einnehmen, einen Tropfen in das Ohr träufeln und im Bereich der Lymphknoten am Kopf verreiben.

Säure-Basen-Haushalt

Ein oft übersehener Aspekt bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen im Erwachsenenalter ist der gestörte Säure-Basen-Haushalt. Chronische Übersäuerung kann das Milieu im Nasen-Rachen-Raum negativ beeinflussen, Schleimhäute reizen und entzündliche Prozesse begünstigen. Gerade bei Erwachsenen mit einem stark säurelastigen Lebensstil – viel Kaffee, Zucker, tierisches Eiweiß, wenig Gemüse – lohnt es sich, hier gezielt gegenzusteuern. Basenpulver (z. B. mit Citraten von Magnesium, Kalium und Calcium) haben sich bewährt, ebenso eine bewusst basenreiche Ernährung.

Dosierung: 1–2× täglich ein Teelöffel Basenpulver in warmem Wasser, am besten nüchtern oder vor dem Schlafengehen. Dauer: meist 2–3 Wochen, bei Bedarf auch länger.

Bei Kindern hingegen spielt der Säure-Basen-Haushalt in der Regel keine klinisch relevante Rolle – ihr Stoffwechsel kompensiert kurzfristige Ungleichgewichte meist problemlos. Wichtig bei Kindern ist die Ernährung; vor allem Zucker, Süßigkeiten, Schweinefleisch und Milchprodukte müssen gemieden werden.

Schüssler-Salze

Im ersten akuten Stadium: Ferrum Phosphoricum
Nach Abklingen der akuten Entzündung: Kalium Chloratum
Zur Ausheilung: Silicea

Bei gerissenem Trommelfell zur Ausheilung: Calcium Sulfuricum

Zahnstörfeld

Vor allem bei Erwachsenen, die immer wieder mit Mittelohrentzündungen zu tun haben und bei denen andere Maßnahmen bisher nur unzureichend wirkten (wie ich diese hier zum Beispiel beschreibe), rate ich generell „Probleme der Zähne“ in Betracht zu ziehen. Wurzelbehandelte Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen können bedenklich sein. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges

Eine Studie der Universität Seoul bestätigte ein sehr interessantes Hausmittel: Essig. Mindestens vier mal täglich ein Tropfen Essig in das betroffene Ohr. Hierzu brauchen Sie eine Pipette (Apotheke). Essig: nur natürlich vergorener Weinessig oder Apfelessig.

Fencheldampfbäder über den Ohren und das Auflegen von Kohlblättern sind bewährte Hausmittel.

Wechsel-Fußbäder: Abwechselnd in warmes und kaltes Wasser stellen, bis die Füße entweder warm oder kalt sind. Diese Prozedur 10 mal wiederholen. Zum Abschluss eine kalte Anwendung – aber Achtung: Die Füße müssen zum Schluss warm sein! Während der Anwendung darf man NICHT frieren. Also warm halten.

Ein Zwiebelwickel hinter den Ohren verhilft zur Ableitung.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – iakovenko

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 6.5.2025 überarbeitet und ergänzt.

Willkommen in meiner Welt, in der das Thema Hörschwäche und Schwerhörigkeit eine persönliche Herausforderung darstellt.

In diesem Artikel erfahrt ihr nicht nur mehr über die Ursachen dieses oft unterschätzten Problems, sondern auch darüber, wie ich in der Praxis vorgehe.

Entdeckt gemeinsam mit mir die einfachen Mittel der Naturheilkunde – von der richtigen Ernährung über Heilpflanzen bis hin zu Vitaminen und Mineralstoffen. Lasst uns gemeinsam erkunden, wie Selbsthilfe im Bereich der Hörgesundheit möglich ist und wie ihr euer Hörvermögen auf einfache Weise unterstützen könnt.“

Los geht´s!

Ein Drittel der über 65-jährigen hat Hörschäden. Im Alter über 75 Jahren steigt die Quote auf 50 %. Das Hören ist für den Menschen eine wichtige Fähigkeit, um seine Umwelt vollständig erfassen und sich verständigen zu können.

Wenn die Hörfähigkeit nachlässt, kann dies viele Ursachen haben. Wer an einer Hörschwäche leidet, fühlt sich oft im Alltag oft ausgeschlossen, weil er wichtige akustische Signale nicht wahrnimmt und Gesprächen nicht oder nur mit Mühe folgen kann.

Bevor ich zu Therapieverfahren (Naturheilkunde, Alternativmedizin, Naturheilmitteln usw.) komme, möchte ich erst einmal ein paar allgemeine Dinge beschreiben.

Übrigens: Die damit verbundenen Themen Tinnitus und Schwindel behandle ich in anderen Beiträgen.

Der Aufbau des menschlichen Ohres

Die von außen sichtbare Ohrmuschel mit dem Gehörgang dient dazu, die Schallwellen einzufangen. Sie treffen auf das Trommelfell, das die Schwingungen in das Mittelohr an die Gehörknöchelchen weiterleitet. Von da aus gehen die akustischen Reize ins Innenohr zur Cochlea (Gehörschnecke). Räumlich getrennt voneinander trägt das gewundene Organ zwei Arten von Haarzellen, die auf ihrer Oberfläche haarförmige Ausläufer (Mikrovilli, „Härchen“) besitzen, die durch den Schall in Schwingungen versetzt werden. Die „Härchen“ versammeln sich in Bündeln aus diesen, auch „Stereozilien“ genannten Organellen.

In der Hörschnecke sind die inneren Haarzellen (Inner Hair Cells, IHC) angeordnet, die die eigentlichen Registratoren des Schalls darstellen. Die inneren Haarzellen übersetzen die Schwingungen des Schalls in Nervenimpulse (Transduktion), die über den Hörnerv (Nervus vestibulocochlearis) ins Gehirn gesendet werden.

Auf der Hörschnecke sitzen die äußeren Haarzellen (Outer Hair Cells, OHC), die als Schallverstärker fungieren. Diese Zellen sind in der Lage, die Länge ihrer Stereozilien zu verändern (Elektromotilität) und damit die Schallwahrnehmung zu modulieren.

Neben der Hörschnecke ist im Innenohr das Gleichgewichts-Organ (Vestibularapparat) angesiedelt. Es besteht aus drei Bogengängen, die mit einer gallertartigen Substanz gefüllt sind, in die ebenfalls Haarzellen hineinragen.

Ursachen für eine Hörschwäche

Es muss nicht immer eine Erkrankung zugrunde liegen, wenn die Hörfähigkeit nachlässt. Es kann sich auch um eine Unterversorgung durch Vitalstoffe handeln, die die empfindlichen Strukturen des Hör-Organs beeinträchtigt. Mit zunehmendem Lebensalter verlieren viele Menschen die Fähigkeit, besonders hohe oder tiefe Töne hören zu können.

Hier besteht meistens auch ein Problem mit der zerebralen Informations-Verarbeitung. Zunehmend spielt die mechanische Schädigung durch Lärm eine erhebliche Rolle, sodass schon viele Jugendliche enorme Hörschwierigkeiten haben. Daneben verursachen Infektionen der Ohren und des Nasen-Rachen-Raumes vorübergehend  eine Hörschwäche.

Infektiöse Kinderkrankheiten führen bei schweren Krankheitsverläufen mitunter zu einer dauerhaften Hörminderung. Weitere Ursachen der Schwerhörigkeit sind Gendefekte und Tumore sowie Geburts-Komplikationen.

Um den Gründen der Hörschwäche auf den Grund zu gehen, werden verschiedene Funktionsbereiche des Ohres betrachtet. Dies geschieht mit der Otoskopie (=mit der Lampe ins Ohr schauen) und verschiedenen audiometrischen Tests, sowie bildgebenden Verfahren wie der Computer-Tomografie (CT) und der Magnetresonanz-Tomografie (MRT).

Hörschwäche durch eine gestörte Schallweiterleitung

Wenn der Empfang des Schalls bereits im äußeren Gehörgang oder im Mittelohr gestört ist, wird von einer Schallleitungsschwerhörigkeit gesprochen. Der häufigste Grund dafür ist die Verengung des Gehörganges durch einen Ohrenschmalzpfropf.

Dieser ist nur selten auf eine mangelnde, aber auf falsche Reinigung der Ohren zurückzuführen. Bei manchen Menschen wird übermäßig viel Ohrenschmalz (Cerumen) gebildet, der den Gehörgang im Lauf der Zeit verstopft. Oft bildet sich ein Pfropf, gerade weil die Ohren mit Wattestäbchen gereinigt werden. Generell sollten nur die Ohrmuscheln ausgewaschen werden.

Bei Reinigungsversuchen mit Wattestäbchen wird im Gehörgang das Ohrenschmalz oft nur weiter in Richtung Trommelfell geschoben, wo sich im Lauf der Zeit ein Klumpen bildet.

Diese Cerumen und auch eingedrungene Fremdkörper im Gehörgang, die den Schall absorbieren, kann der Otologe leicht entfernen.

Schwieriger ist die Behandlung der Otosklerose, die nur durch eine Operation behandelt werden kann, weil vom Labyrinth aus überschüssige Knochenmasse ins Mittelohr hinein wuchert. Eine häufige Komplikation ist die Zerstörung der funktionellen Strukturen des Innenohres, was zum totalen Hörverlust führen kann. Wissenschaftler konnten genetische Ursachen der Erkrankung sicher identifizieren, doch sind möglicherweise auch Virus-Infektionen oder Autoimmun-Erkrankungen verantwortlich.

Ein übermäßiger Ohrenschmalzpfropf kann ebenfalls zu vorübergehendem Hörverlust führen. Detaillierte Informationen dazu finden Sie im Artikel: Ohrenschmalz – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Man kann zwar eine Alternative Therapie zur „Auflösung der überschüssigen Knochenmasse“ versuchen (Säure-Basen-Haushalt, Heilpflanzen und homöopathische Mittel) – aber das kann langwierig werden und auch mir fehlen da Erfahrungswerte, da die Patientenzahl in der Praxis mit diesen Problemen oftmals sehr gering ist.

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Mittelohrentzündungen

Eine chronische oder akute Mittelohrentzündung verursacht Schwellungen und behindert die Schallleitung durch eitrige oder flüssige Sekrete. Die Schulmedizin macht es sich hier oftmals sehr einfach und behauptet: „Begünstigt wird die bakterielle Infektion durch unzureichende Belüftung des Gehörgangs.

Bei schweren Mittelohrentzündungen bleiben nur Antibiotika, um eine bleibende Schwerhörigkeit zu verhindern.“ Ja, das kann man so sehen. In meinem Beitrag zur Mittelohrentzündung weise ich allerdings darauf hin, dass:

„Zum Beispiel ist gar nicht sicher erwiesen, dass Bakterien die Ursache einer Mittelohrentzündung sind. Studien zeigen, dass in 75% aller Fälle eine wiederholte Antibiotikatherapie die Bakterien „töten“ kann, aber nicht die Flüssigkeit im Mittelohr beseitigen kann. Das ist zum Beispiel ein deutlicher Hinweis darauf, dass Bakterien nicht das Problem sein können.“

Paukenerguss

Beim Paukenerguss dringt Gewebsflüssigkeit, Eiter oder Blut ins Mittelohr ein. Die wässrigen Ansammlungen werden meist abgeleitet, indem er die Eustachische Röhre (Verbindung zwischen Innenohr und Nasenhöhlen) medikamentös durchlässiger gemacht wird oder das Trommelfell „geöffnet“ wird.

Der Otologe kann auch ein Paukenröhrchen als Drainage im Trommelfell einsetzen. Auch hier würde ich aus der Praxiserfahrung meinen: Es muss schon weit kommen, bis solche Maßnahmen nötig sind. Für mich sind diese eher „Letztmittel“. Leider werden diese Maßnahmen oftmals als „Erstmittel“ eingesetzt.

Cholesteatom

Eine Operation wird oft als die einzig mögliche Behandlung beim Cholesteatom beschrieben. Hierbei ist die Knochen-Substanz des äußeren Gehörgangs entzündet und droht durch das Trommelfell hindurch auf das Mittelohr überzugreifen.

Die Erkrankung ist häufig die Folge einer verschleppten Mittelohrentzündung und kann zur Zerstörung des Trommelfells führen. Eine Beteiligung des Innenohres ist die schwerwiegendste Komplikation.

Felsenbein-Fraktur

Schwerhörigkeit kann auch durch die Folge einer Felsenbein-Fraktur sein, die meistens nur bei einem schweren Schädel-Trauma auftritt. Neben bildgebenden Verfahren diagnostiziert der Arzt den Knochenbruch mittels der Audiometrie und Prüfung des Gleichgewichtssinnes. Manchmal kann eine Operation erforderlich sein.

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Hörschwäche durch eine gestörte Schallempfindung

Die Schallempfindungsschwerhörigkeit ist eine Erkrankung des Innenohres. Meistens kann die Cochlea die Schallschwingungen nur noch vermindert aufnehmen und weiterleiten. Diese Störung ist durch das bekannte altersbedingte Nachlassen der Schallempfindung im Bereich der hohen Frequenzen gekennzeichnet. Diese „Presbyakusis“ wird durch eine Abnutzung vor allem der Sinneszellen in der Cochlea verursacht.

Mechanische Beanspruchung durch hohe Schall-Intensitäten schädigt die Haarzellen, die für die Schall-Rezeption verantwortlich sind.

Lärm-Emissionen spielen hier die Hauptrolle, doch sind noch weitere Faktoren des modernen Lebensstils beteiligt. Audiometrien bei den Aborigines in Australien haben ergeben, dass Jäger-und-Sammler-Gesellschaften das Phänomen „Altersschwerhörigkeit“ praktisch nicht kennen. In der natürlichen Umgebung und bei ursprünglicher Lebensweise ist nicht nur die Lärmbelastung geringer als in unseren Städten, sondern auch die Art der Ernährung grundlegend anders als in der Zivilisation.

Unserer Altersschwerhörigkeit wird Vorschub geleistet durch oxidativen Stress, der Folge unserer zucker- und fettreichen Nahrungsmittel ist.

Durchblutungsstörungen führen zu hypoxischen Zuständen, die durch permanente Bewegungsarmut, StressBluthochdruck und Arteriosklerose bedingt sind. All das setzt auch den empfindlichen Sinnes- und Nervenzellen im Innenohr stark zu.

Alle hier in Frage kommenden Noxen induzieren nicht nur die schleichende Entwicklung zur Schwerhörigkeit, sondern können sich auch katastrophal ereignen. Dann erleidet der Patient einen Hörsturz.

Die Vorbeugung gegen die „Presbyakusis“ setzt an der Lärmvermeidung und dem Schallschutz an.  An Arbeitsplätzen mit hoher Lärmbelastung muss unbedingt ein Gehörschutz getragen werden. Laute Musik, insbesondere mit Kopfhörern, schädigt ebenfalls das Gehör.

Eine Änderung der gesamten Lebensweise mit gesünderer Ernährung und mehr Bewegung dient auch der Erhaltung einer guten Hörfähigkeit. Hat sich die Altersschwerhörigkeit bereits manifestiert, kann ein Hörgerät zwar eine gute Alltagshilfe sein, führt aber zu verstärkter und beschleunigter Schädigung der Haarzellen, weil eine Schallverstärkung erfolgen muss.

Vergiftungen

Auch die zahlreichen Chemikalien, mit denen wir heute konfrontiert sind, schädigen das Innenohr und besonders den Hörnerven (Nervus vestibulocochlearis). Diese ototoxischen Verbindungen sind teils Umweltgifte wie die Schwermetalle Blei und Quecksilber, aber auch Kohlenmonoxid und die Genussgifte Nikotin und Alkohol. Zusätzlich greifen zahlreiche Medikamente die labyrinthischen Organe des Innenohres an. AntibiotikaChemotherapeutika gegen Krebs,  Salicylsäure (Aspirin), Chinin, Schlafmittel und Antidpressiva sind Beispiele solcher ototoxischer Pharmaka.

Die Schallempfindungsschwerhörigkeit kann auch auf Tumore im Innenohr zurückgehen. Eine relativ seltene und gutartige Wucherung ist das Akustikusneurinom, das aus umgebildeten Schwann-Zellen im Hörnerven entsteht, der auch die Wahrnehmungen des vestibulären Organs ins Gehirn sendet.

Deswegen sind Gleichgewichtsstörungen bei gleichzeitiger Hörminderung die kennzeichnenden Leit-Symptome. Daneben können Tinnitus und eine Hypästhesie auftreten, wobei die Berührungsempfindlichkeit des äußeren Gehörganges herabgesetzt ist. Letzte Gewissheit über die Diagnose liefert nur das MRT. Die operative Entfernung des Akustikusneurinoms ist riskant, weswegen nicht-invasive Verfahren wie die Strahlen-Therapie vorgezogen werden, wann immer es möglich ist.

Die Wahrnehmung von Schall durch eine Beeinträchtigung der Innenohr-Strukturen kann auch die Folge von Infektionen sein. RötelnMasern und Mumps lassen oft solche Schäden zurück, aber auch eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder der Gehirnhäute (Meningitis). Die Infektionen sind in der Kombination besonders gefährlich und treten zunehmend als Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf.

Neben diesen Ursachen gibt es einige kongenitale Erkrankungen, die eine Schwerhörigkeit hervorrufen. Einige werden unter dem Begriff „Waardenburg-Syndrom“ zusammengefasst. Ungeklärte Auslöser liegen den idiopathischen Schwerhörigkeiten zugrunde wie dem Morbus Menière. Behandelbar sind bei diesen Erscheinungsbildern nur die Symptome, zu denen oft auch Schwindelattacken gehören.

In der Praxis treten alle Arten der Schallweiterleitungsstörung und der Schallempfindungsstörung oft in Mischformen auf. Die Gravidität der Hörschwäche erstreckt sich dabei von einer leichten Schwerhörigkeit bis hin zum totalen Verlust des Gehörs.

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Neue und alternative Methoden

Neuartige High-Tech-Hörgeräte ermöglichen stark Schwerhörigen wieder das Verstehen der Sprache. Wenn die Haarzellen der Gehörschnecke ganz oder teilweise zerstört sind, können die Otologen heute ein Cochlea-Implantat einsetzen. Die Apparaturen bestehen aus einem Mikrofon, das seitlich am Hinterkopf getragen wird.

Die damit empfangenen Tonsignale verarbeitet ein digitaler Prozessor, dessen Informationen an die Empfangsspule gesendet werden, die hinterm Ohr in die Haut implantiert ist. Von dort aus wird die Cochlea mittels einer Elektrode stimuliert.

Wissenschaftler haben neue Ansätze entwickelt, um die Schallempfindungsstörung in der Cochlea wiederherzustellen. Im Zentrum der Forschung steht hier das Protein Neurotrophin 3 (NT3). Das Signal-Agens steuert im Organismus Wachstum und Differenzierung von Nerven- und Sinneszellen. Insbesondere kann NT3 die neuronalen Stammzellen zur Heranbildung aktiver Neurone anregen und bei funktionellen Nervenzellen die Sprossung neuer Synapsen bewirken.

Dies führt offenbar auch zu einer Neuentwicklung der sensiblen und efferenten Strukturen der Cochlea. Das zeigten Forscher der University of Michigan und der Harvard Medical School in Boston. Sie unternahmen Versuche an gehörlosen Mäusen, bei denen sie die NT3-Produktion durch das genaktivierende Medikament Tamoxifen stimulierten. Nach zwei Wochen konnte eine Wiedererlangung der Hörfähigkeit bei den Nagern nachgewiesen werden.

Eine chinesische Studie belegt, dass auch mit naturheilkundlichen Methoden die NT3-Produktion im Körper angekurbelt werden kann. Die asiatischen Wissenschaftler heben hier die Bedeutung der Carotinoide hervor, die den NT3-Spiegel anheben könnten. Besonders wirksam scheint für diesen Zweck das Astaxanthin zu sein, das auch in Behandlung und Prophylaxe der Netzhautschwäche eingesetzt wird.

Bereits 1966 belegten Wissenschaftler, dass ein anderer Wachstums-Faktor die Regeneration der Cochlea ebenfalls stimulieren kann. Dieser Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) ist ein Protein, dessen Unter-Produktion auch mit verschiedenen psychiatrischen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Es ist gesichert, dass intensive sportliche Betätigung den BDNF-Spiegel anhebt.

Tierversuche legen nahe, dass ein zu niedriger Cholesterin-Gehalt im Innenohr die äußeren Haarzellen beeinträchtigen kann. Dies scheint ein häufiger Grund für die altersbedingte Hörschwäche zu sein. Bei älteren Mäusen stellten Wissenschaftler einen beschleunigten Abbau von Cholesterin durch das Enzym CYP46A1 (Cholesterin-24S-Hydroxylase) fest. Dadurch steht den äußeren Haarzellen weniger Cholesterin für den Einbau in die Zellmembran zur Verfügung. Vermutlich kommt es auf diesem Wege auch zu einer Fehlfunktion des membranständigen Proteins Prestin, das eine wichtige Rolle bei der Elektromotiliät spielt. Darunter leidet die Fähigkeit, den Schall zu verstärken. Zumindest bei Mäusen konnten Forscher die Störung durch Phytostyrol lindern. Phytosterine sind cholesterinähnliche, pflanzliche Verbindungen, die im Gegensatz zu Cholesterin auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden können. Neben der Prophylaxe der Hörschwäche kommen die sekundären Pflanzenstoffe auch für viele weitere Anwendungen infrage.

Astaxanthin und andere Vitalstoffe wie Vitalstoffe wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin EVitamin-B9 haben nach den US-amerikanischen Forschungsarbeiten nicht nur eine antioxidative Wirkung, die (auch) die neurosensiblen Strukturen der Cochlea schützen. Die Coenzyme bewahren die Gehörschnecke auch durch Genregulation vor neurodegenerativen Prozessen. Ebenfalls wichtig sind die Mineralstoffe Magnesium, Zink und Selen.

Aber dazu jetzt mehr:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Nachdem ich oben über zahlreiche Ursachen berichtet hatte, sollte es eigentlich klar sein, dass es nicht DIE Therapie gegen Hörschwäche und Schwerhörigkeit geben kann.

Ist die Ursache eine chronische Mittelohrentzündung, sieht die Therapie ganz anders aus, als bei Vergiftungen.

Im Folgenden will ich dennoch einen Überblick über verschiedene Verfahren geben:

Ernährung

Eine stark zuckerhaltige und fettreiche Ernährung regt die Ausschüttung von Adrenalin an, was die Blutgefäße im Innenohr verengen kann. Hohe Zuckerspiegel können im Blut mit Proteinen reagieren und zu einer Schädigung der Blutgefäße führen. Das berührt das alte Problem „Zucker“. Dieses Problem halte ich für derart gravierend, dass ich dazu ein eigenes Büchlein verfasst habe: Zucker – Wie uns Zucker krank macht (renegraeber.de)

Vitaminreiche Kost schützt und regeneriert die Hörfähigkeit. Viel Rohkost ist ratsam wegen des Gehalts an Lycopin und Lutein. Astaxanthin liefern Algen wie Haematococcus pluvialis, Nori und Meerestiere, die sich davon ernähren. Schalentiere und Lachs wären eine Option, wenn diese aber nicht mittlerweile derart stark belastet wären, dass man diese gar nicht mehr guten Gewissens empfehlen kann – lesen Sie dazu auch meinen Beitrag: Gift im Fisch – Ethoxyquin in Lachs und Co. Eine Alternative wäre Krill-Öl.

Grünpflanzen wie Spinat, Garbanzobohnen und auch Spargel und Linsen sind hervorragende Quellen für Vitamin-B9. Diese Lebensmittel sind auch reich an dem Cochlea-Schutz-Faktor Zink. Zusätzlich sind zu empfehlen: Chashew- und Kürbiskerne, Sesam, Mandeln, Champignons oder (wer möchte und es verträgt) Cheddar-Käse.

Phytosterine sind enthalten in Granatäpfeln und Granatapfelkernöl, Orangen, Mandarinen, Mangos, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Erbsen, Römischem Salat, Sellerie und Zwiebeln.

Pflanzenheilkunde (Tinkturen)

Folgende Mischung aus Tinkturen kann helfen:
30 ml Sonnenhut, je 20 ml Silberweide, Kamille, Pappel und 10 ml Hirtentäschchen.

Orthomolekular-Medizin

Astaxanthin: 4mg Astaxanthin täglich ist der wichtigste Vitalstoff für die Gesunderhaltung des Gehörs.
Vitamin B-Komplex: Die Vitamine der B-Gruppe, insbesondere Vitamin B12, sind wichtig für die Gesundheit des Nervensystems, einschließlich der Nerven im Innenohr, die für das Hören verantwortlich sind. Ein Hinweis noch zum Vitamin-B9 200µg – Vitamin B9 oder Folat ist als Supplementierung deshalb ratsam, weil viele Menschen die biogen vorkommende Form nicht in die aktive Konformation umwandeln können.

Vitamin C: Vitamin C kann hoch dosiert werden, zwischen 3 und 7 g täglich. Das hört sich nach sehr viel an, wäre aber in manchen Fällen ein Versuch wert. Dieses Vitamin ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Blutgefäße im Innenohr zu schützen.

Vitamin D: 3.000 Internationale Einheiten (I.E.) als Vitamin D3 täglich. Auch hier gilt: eine Messung des individuellen Vitaminspiegels wäre ratsam um die Dosis genau zu bestimmen. Ein Mangel an Vitamin D wurde mit einer schlechten Hörqualität in Verbindung gebracht. Es ist wichtig für die Gesundheit der Knochen, einschließlich der winzigen Knochen im Innenohr.

Vitamin E:

Magnesium:

  • 1 – 3 Jahre   80 mg

  •  4 – 8 Jahre   130 mg

  • 9 – 13 Jahre   240 mg

  • 14 – 18 Jahre   360 mg

  • Ab 18 Jahre   400 mg

Kann zur Besserung bei Tinnitus beitragen.

Zink:
Zinkmangel kann zu Tinnitus und Hörminderung führen. Die empfohlene Tagesdosis kann hier leicht überschritten werden, in Abhängigkeit von der Ernährung. Daher sollte eher geringer dosiert werden.

Selen: Selen ist ein Bestandteil von Selenoproteinen, die antioxidative Enzyme sind. Diese Enzyme schützen die Zellen vor oxidativem Stress, der mit dem Alterungsprozess und verschiedenen gesundheitlichen Problemen, einschließlich Hörverlust, in Verbindung gebracht wird. 50 bis 200 µg pro Tag.

Phytosterine
Wahrscheinlich sind 1 g Phosterine/Phytostyrol pro Tag angemessen, weil dies der ursprünglichen Ernährung entspricht.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sport

Es gibt einige Hinweise darauf, dass regelmäßige körperliche Aktivität positive Auswirkungen auf die Hörgesundheit haben kann. Sport fördert die Durchblutung und beugt der Arteriosklerose vor. Damit ist körperliche Betätigung auch eine unterstützende Maßnahm für die Nerven- und Sinneszellen der Cochlea. Sport regt die Ausschüttung von neurotrophen Faktoren an, die die Aufrechterhaltung neuronaler Strukturen fördern und auch deren Neubildung aktivieren.

Entspannungstechniken

Stress ist ein Mitauslöser des Hörsturzes und von Durchblutungsstörungen. Deswegen sind alle Entspannungs-Techniken (Autogenes TrainingYogaProgressive Muskelentspannung nach Jacobson etc.) empfehlenswert.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

Beitragsbild: 123rf.com – Subbotina

Das Ohr setzt sich zusammen aus dem äußeren Ohr, dem Mittelohr sowie dem Innenohr. Schmerzen treten meist im Bereich des äußeren Ohres, sowie des Mittelohres auf und sind nicht selten Anzeichen einer weiteren Erkrankung.

Schwellungen oder Verletzungen des äußeren Ohres sowie der Ohrmuschel können zu akut einsetzenden Ohrenschmerzen führen, wobei sich ein schmerzhaftes Druckgefühl zeigt. Durch Entzündungen kann auch hier eine Eiterung entstehen, der den Bereich reizt oder bei Abflussbehinderung Schmerzen verursacht.

Hauptsächliche Auslöser von Ohrenschmerzen sind durch Bakterien verursachte Entzündungen im Bereich des äußeren Gehörgangs und des Mittelohrs (Otitis externa und Otitis media), die von der Schulmedizin als Folgeerscheinungen einer Erkältung oder durch Verletzung mit einem Watteträger (zur Ohrreinigung) gedeutet werden.

Die Wattestäbchen sind ohnehin ein ungeeignetes Werkzeug, um den äußeren Gehörgang zu reinigen. Mit der Technik wird der Ohrenschmalz (Cerumen) nach innen gedrückt und sammelt sich vor dem Trommelfell an.

Dies behindert die biologische Funktion des abgesonderten Fettes, das sich ohne den schädlichen Eingriff nach außen schiebt und Verunreinigungen heraustransportiert. Zudem bildet das Cerumen eine bakterizide Schicht, weil es ein biologisches Antibiotikum (Lysozym) enthält.

Hat sich durch die unsachgemäße Reinigung ein Pfropf vor dem Trommelfell gebildet, kommt es zu einigen typischen Symptomen. Dazu zählen neben Ohrenschmerzen auch Juckreiz, Sekret-Bildung, Schwerhörigkeit, Tinnitus und Fremdkörpergefühl im Ohr. Die Mittelohrentzündung als schwerste Folge behandeln Schulmediziner mit riskanten Analgetika wie Paracetamol und Antibiotika.

Dabei verschwinden Mittelohrentzündungen in der Regel auch ohne die bakteriziden Pharmaka, wie in Studien festgestellt wurde. Die verschwenderische Gabe der Medikamente hat sowohl für den Patienten (Schädigung der Darmflora) als auch für die Gesellschaft (Resistenz-Bildung) negative Konsequenzen.

Ohrenschmerzen können durch verschiedene Ursachen entstehen, darunter auch eine Ansammlung von Ohrenschmalz. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel: Ohrenschmalz – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Lesen Sie hierzu bitte einmal auch die Beiträge:

Weitere Ursachen

Auch eine Entzündung des äußeren Gehörganges („Schwimmerohr“) führt zu Ohrenschmerzen, ebenso wie entzündliche Erkrankungen der Haut und des Knochens. Die Auskleidung bis zum Mittelohr kann auch durch Fremdkörper oder Wattestäbchen verletzt sein und dadurch Beschwerden verursachen. Besonders Läsionen des Trommelfells machen sich durch Schmerzen im Ohr bemerkbar.

Eine extreme Luftdruckveränderung kann ebenfalls zu Ohrenschmerzen führen (z.B. beim Start eines Flugzeugs oder bei Aufenthalt in großen Höhen). Manifestieren sich diese Schäden, spricht der Arzt von einem Barotrauma. Bei hoher Schall-Intensität kann das Trommelfell reißen, beispielsweise durch einen lauten Knall (Knalltrauma).

Daneben können Kiefergelenkschmerzen verschiedener Genese in die Ohren ausstrahlen. Dies kommt oft bei Bruxismus vor, der mit nächtlichem, heftigem Zähneknirschen verbunden ist.

Daneben führen auch viele entzündliche Erkrankungen im Bereich des Gesichtsschädels zu Ohrenschmerzen.

Betroffen sind dann die Ohrspeicheldrüse (Mumps), der Gesichtsnerv (Nervus facialis), der Trigeminus, die Nasennebenhöhlen oder die Mandeln (Tonsillitis). Auch einfache Erkältungen sind oft mit Ohrenschmerzen verbunden, besonders wenn sie mit Halsschmerzen einhergehen.

Andere Ursachen sind Erkrankungen im Kiefer- und Zahnbereich, insbesondere bei Komplikationen mit den Weisheitszähnen. Daneben lösen auch eine Gürtelrose (Herpes zoster), Allergien sowie Krebserkrankungen (z.B. Kehlkopfkrebs) Ohrenschmerzen aus.

Verschiedene Arten von Ohrenschmerzen

Der auftretende Ohrenschmerz weist unterschiedliche Qualitäten auf. Er kann akut auftreten und dabei leicht oder stark ausgeprägt sein, nur ein Ohr oder beide betreffen. Zusätzlich reichen die Empfindungen von stechend über drückend bis hin zu klopfend oder pochend.

Ohrenschmerzen zeigen sich häufig in Kombination mit weiteren Beeinträchtigungen wie z.B. SchwindelOhrensausen, Fremdkörpergefühl im Ohr oder auch Hörminderung bis hin zum Hörverlust. Daneben können Sekrete (siehe auch Ohrenschmalz), Blut oder Eiter austreten.

Bei Grippe und Erkältungen baut sich der Schmerz langsam auf und verschwindet nach der Genesung wieder. Das akute Barotrauma führt hingegen schlagartig zu heftigen Ohrenschmerzen, die nach dem Fliegen oder Tauchgängen in Erscheinung treten. Tritt Flüssigkeit wie Eiter aus dem Ohr aus, ist das Trommelfell gerissen. Danach lassen die Schwellungen und mit ihnen die Schmerzen nach.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Ohrenschmerzen in Frage kommen.

Allgemeine Maßnahmen

Die Verwendung von Wattestäbchen ist zu unterlassen. Eine Reinigung des äußeren Gehörganges sollte mit Spüllösungen erfolgen. Dabei wird Flüssigkeit in das Ohr gespritzt (Gummibalg oder Injektions-Spritze, ohne Nadel!). Geeignete Reinigungslösungen sind Salzwasser, Kokos- oder Olivenöl, 3%iges Wasserstoffperoxid und 3%iges Carbamidperoxid. Bei Trommelfellverletzungen und applizierten Trommelfell-Drainagen sowie Diabetes dürfen keine Spülungen durchgeführt werden!

Eine Druckentlastung des Mittelohres beugt Erkrankungen vor und kann die Heilung bei Ohrenschmerzen unterschiedlicher Herkunft unterstützen. Der Druckausgleich erfolgt durch Öffnen der Eustachischen Röhre, die das Mittelohr (Paukenhöhle) mit dem Nasenrachenraum verbindet. Verschiedene Techniken können die Eustachische Röhre kurzzeitig erweitern. Dazu gehören Massagen, Kauen (Kaugummi) bei zugehaltener Nase und äußerstes Öffnen des Mundes. Gurgeln mit Salzwasser und/oder mit Apfelessig kann dickflüssige Sekrete in der Eustachischen Röhre lockern und infektiöse Erreger zurückdrängen.

Ohrenschmerzen können im Zusammenhang mit einer Seitenstrangangina auftreten. Weitere Informationen zu dieser Erkrankung finden Sie im Artikel: Seitenstrangangina – Ursachen, Symptome und Behandlung.

Kühle Ohrwickel (20 Minuten) können Schmerzen lindern. 20-minütige warme Ohrwickel entspannen die Kiefermuskulatur und wirken dadurch Ohrenschmerzen entgegen.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
Ein Tropfen Lavendel auf einem Wattebausch nochmals mit Gaze umwickeln, dann in der Ohrmuschel deponieren.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen

Schüssler Salze

Bei Schmerz und Rötung in Zusammenhang mit einer geringeren Hörleistung: Ferum phosphoricum
bei entzündetem geschwollenem äußeren Gehörgang: Silicea
Absonderung einer gelblichen Flüssigkeit aus dem Ohr: Kalium sulfuoraicum
bei Entzündung mit Druckgefühl im inneren Ohr: Natrium phosphoricum

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Beschwerden, die von den Weisheitszähnen herrühren, müssen beseitigt werden. Der Zahnarzt sollte daneben eine allgemeine Gebisssanierung durchführen.

Sonstiges aus der Naturheilkunde

Aus der Volksmedizin: Honig wirkt antibakteriell, antimykotisch und ist deshalb ein sehr gutes, natürliches Antibiotikum. Bringen Sie einen Tropfen davon in den Gehörgang.

Auch Knoblauch wirkt biozid und kann Infektionen bekämpfen. Dazu können 2 bis 3 Knoblauchzehen roh verzehrt werden, wobei langes Kauen empfehlenswert ist.

Aus den Zehen können Ohrentropfen zubereitet werden. Der kleingehackte Knoblauch wird 2 Minuten in Olivenöl (nicht zu heiß) gekocht und  abgekühlt. 2 Tropfen sind eine Einzeldosis. Auf die gleiche Weise können Ohrentropfen aus Zwiebeln hergestellt werden.

Mit der gleichen Anwendungsvorschrift werden auch Ohrentropfen aus Nelken mit Sesam- oder Senföl zubereitet.

Diese Mittel sollen nicht bei verletztem Trommelfell verabreicht werden!


Beitragsbild: 123rf.com – Katarzyna Bialasiewicz

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.4.2019 aktualisiert.

Die Zwiebel enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die gemeinsam antibiotisch und schleimlösend wirken.

Dazu zählen organische Schwefelverbindungen, ätherische Öle, Gerbsäuren, Senfölglykoside, Salicylate, Jod und Zink. Bei Mittelohrentzündung können diese Wirkstoffe gute Dienste leisten. Ein Zwiebelsäckchen kann leicht hergestellt werden.

Die geschälten und klein gehackten Knollen werden nach dem Erwärmen über auf Körpertemperatur in der Mikrowelle oder über Wasserdampf in ein Leintüchlein verbracht und vorsichtig gedrückt, damit sich die Wirkstoffe des Saftes mischen. Dadurch entsteht eine effektive Zubereitung.

Anwendung

Legen Sie das Zwiebelsäckchen nacheinander auf jedes Ohr, denn die Mittelohrentzündung tritt meistens beidseitig auf. Das Säckchen sollte so bemessen sein, dass es das ganze Ohr umschließt. Zur Befestigung verwenden Sie ein Stirnband oder eine Mütze.

Mindestens eine halbe Stunde soll das Zwiebelsäckchen wirken, kann aber bei Erwachsenen 2 Stunden, bei Kindern 1 Stunde auf dem Ohr belassen werden. Die Anwendung sollte mehrmals täglich erfolgen, solange die Symptome spürbar sind.

Bei Kindern kann das Zwiebelsäckchen unter das Ohr gelegt werden. Damit sich die Dämpfe mit den Wirkstoffen besser entfalten, empfiehlt sich eine vorherige Erwärmung über einem kleinen Dampfbad (Kessel oder Kochtopf).

Kinder, die den Zwiebelgeruch verabscheuen, erhalten zur Behandlung Zwiebelsocken. Die angewärmten Zwiebelstückchen werden in Tüchern eingewickelt und in Socken gesteckt, die demKind so angezogen werden, dass sich die Zwiebeln auf den Fußsohlen befinden. Die Mindesteinwirkzeit beträgt eine halbe Stunde. Doch auch eine Anwendung über Nacht ist möglich.

Sie können den Zwiebelsaft auch auf ein Wattebäuschchen träufeln, den Sie in gleicher Weise auf das Ohr legen. Eine andere Methode ist das kurze Anbraten der Zwiebelstückchen vor der Anwendung. Die Zwiebeln dürfen nur glasig sein und keineswegs vollständig gegart werden.

Ähnliche Hausmittel

Zwiebelsäckchen und ähnliche Wickel sind alte Hausmittel. Bei Entzündungen haben sich auch Kartoffelwickel bewährt, die auch als Säckchen angewendet werden können. Die Kartoffeln müssen vor dem Abfüllen in ein Leinensäckchen gar gekocht und püriert werden.

Gegenanzeigen

Für einige Menschen ist Wärme bei einer Mittelohrentzündung unangenehm. In dem Fall ist die Anwendung des Zwiebelsäckchens auch nicht empfehlenswert.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 30.09.2021 aktualisiert.