Hildegard von Bingen – Die Hildegard Medizin

Hildegard von Bingen (1098 – 1179) war eine Ordensfrau der Benediktinerinnen, die ein fulminantes wissenschaftliches Lebenswerk hinterließ.

Mit ihren Schriften über Naturwissenschaft, Pharmazie sowie Theologie und Medizin wirkt ihr Schaffen bis heute nach. Hildegard war schon zu Lebzeiten berühmt und präsentierte sich auch als Dichterin und Komponistin.

Bemerkenswert ist die Leistung Hildegards umso mehr, als dies im Hochmittelalter einer Frau gelang. Doch nicht nur deshalb befand sie sich stets im Streit mit der Kirche und ihrem Orden. Hildegard konnte viele Dogmen nicht akzeptieren und entwickelte sich zur Freidenkerin, was sie nicht verbergen wollte und konnte. Einige Historiker sehen in ihr sogar eine Wegbereiterin der Gleichberechtigung und der Aufklärung.

Hildegard war von adeliger Herkunft und kam mit 8 Jahren ins Benediktiner-Kloster auf dem Disibodenberg zur Obhut der Jutta von Sponheim. Nach deren Tod stieg sie durch Wahl zur Magistra auf. Zu diesem Zeitpunkt begannen auch die Konflikte mit den Benediktinern, als sie Regeln des Fastens lockern wollte („Alles mit Maß“). Hart erkämpft war auch die Gründung ihres „eigenen“ Klosters im Jahr 1148, das sie als Äbtissin leitete.

Neben ihrem Hauptwerk spendet sie in über 300 Briefen Trost und Hilfe, prangert aber auch mutig die Missstände in Kirche und Staat an. Sie wurde dafür auch von der allmächtigen Kirche, die ja eigentlich die Nächstenliebe predigt, ein Jahr vor ihrem Tode mit dem Interdikt bestraft.

Weil sie dem Lateinischen nicht mächtig war, verfasste sie ihre zahlreichen Bücher mit Hilfe gebildeter Schreibkundiger. Dabei beruhten die theologischen und mystischen Abhandlungen auf Visionen, die Hildegard schon als Kind erlebte. Es ist verbrieft, dass die Universlagelehrte die von ihr als Offenbarungen wahrgenommenen Projektionen immer auch kritisch reflektierte und deren Wahrheitsgehalt prüfen wollte.

Das theologisch-philosophische Hauptwerk Hildegards ist im Wesentlichen in 3 Büchern enthalten. Im Alter von 43 Jahren schrieb sie eine Vision im Buch «Scivias domini» (Wisse des Herren Wege) nieder. („Schreibe alles auf, was du siehst und hörst, tue die Wunder Gottes kund.“).

Bedeutend ist auch die Abhandlung „Liber divinorum operum“ (Buch über das Werk Gottes, Mensch und Welt) und das Buch „Liber vitae meritorum“ (Der Mensch und seine Verantwortung).

Hildegards naturwissenschaftlichen und medizinischen Werke haben bis heute praktische Relevanz. Sie befasste sich mit der antiken Medizin der Griechen und Römer und führte diese Erkenntnisse mit der mitteleuropäischen Volksmedizin zusammen. Ihr theoretisches Konzept der Medizin war geprägt von der Viersäftelehre des Mittelalters.

In dieser, heute „Humoralpathologie“ genannten Vorstellung, beherrschten vier Körpersäfte alle physiologischen Vorgänge. Die Strömungen dieser Wirkflüssigkeiten waren nicht nur abhängig vom Lebensalter, Charakter und Jahreszeiten, sondern waren auch die Ursache von Krankheiten, wenn ihr Gleichgewicht gestört war.

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Jeder der vier Säfte war Organen und Qualitäten zugeordnet, die sich auch in den Heilpflanzen und den vier Elementen sowie den Tierkreiszeichen widerspiegelten. So entsprang das

  • Blut dem Herzen und prägte den Sanguiniker. Dieser warme, feuchte Saft sollte süß schmecken und mit dem Element Luft in Verbindung stehen, mit Jugend und Frühling korrespondieren sowie mit den Sternzeichen Widder, Stier und Zwilling.
  • Gelbe Galle quillt aus der Leber und bestimmt den Choleriker. Der Saft schmeckt bitter und ist im Überschuss beim Mann, besonders in der Jugend, vorhanden. Die Qualitäten der gelben Galle sind Trockenheit und Wärme, weswegen das Leber-Produkt auch dem Sommer zugeordnet wird. Astrologisch steht der Körpersaft mit dem Mars in Verbindung und unter dem Einfluss der Tierkreiszeichen Krebs, Löwe und Jungfrau. Korrespondierendes Element ist das Feuer.
  • Schwarze Galle ist sauer und scharf, kalt und trocken. Der Saft wird von der Milz und den Hoden produziert und kennzeichnet den Melancholiker, besonders den älteren Mann. Zugeordnet sind das Element Erde und die Jahreszeit Herbst. Die Sternzeichen Skorpion, Waage und Schütze sowie der Saturn sind die bestimmenden Himmels-Symbole.
  • Heller Schleim dominiert als einziger Körpersaft speziell das weibliche Geschlecht. Das Gehirn-Sekret ist feucht und kalt, deswegen auch Kennzeichen des Winters. Der Geschmack ist salzig, das zugehörige Element Wasser. Heller Schleim überwiegt im Alter und steht unter dem Einfluss des Mondes und den Sternbildern Wassermann, Steinbock und Fische.

Diese Körpersäfte im Gleichgewicht zu halten war die erklärte Aufgabe der mittelalterlichen Medizin. Zurück geht das Konzept noch auf Hippokrates und war in Abwandlungen die gültige Medizin-Theorie der europäischen Antike und des Mittelalters bis hinein in die Neuzeit. Die Humoralpathologie verlor ihre Bedeutung erst mit dem Aufstieg der modernen Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert.

Vorher war die Viersäftelehre rund 2.000 Jahre unangezweifelt. Das muss berücksichtigt werden, wenn man Hildegard kritisiert, indem man ihr den Glauben an eine „Irrlehre“ vorhält. Ihren Verdienst, gerade in den Erkenntnissen der praktischen Naturheilmedizin, schmälert dies keinesfalls.

Die wichtigsten Werke Hildegards über Pharmazie und Medizin sind: 1. «Causae et Curae» (Die Ursachen der Krankheiten und ihre Behandlung) und 2. «Physica» (Naturkunde).

„Causa et Curae“ steht im engen Zusammenhang mit der „Physica“. Denn die Beschreibungen der Pflanzen waren eine Grundlage der Naturheilkunde Hildegards. Die bis dahin nur in Latein beschriebenen Pflanzen (und Tiere sowie auch Mineralien) übersetzte die Vertreterin ihrer „fröhlichen Wissenschaft“ ins Deutsche.

Heraus kamen dabei systematische Anleitungen mit phytomedizinischen Rezepten. Fleißig registrierte Hildegard fast 300 Heilpflanzen in den Büchern „Liber compositae medicinae“ und „Liber simplicis medicinae“ mit Nennung der jeweiligen Indikationen.

„Causa et Curae“ enthält auch Hildegards Ernährungslehre, die moderne Erkenntnisse praktisch vorwegnimmt. Sie legt Wert auf gemäßigte Kost mit wenig Fleisch, hebt Getreide, besonders Dinkel, als Hauptnahrungsquelle hervor.

Sie beschreibt Entgiftungskuren, rät zu Bewegung und Erholung in einem ausbalancierten Verhältnis und betont die Bedeutung der geistigen Verfassung für die Gesundheit. Was Hildegard die „Seelenreinigung“ nennt, kennen wir heute als „Psychosomatik“.

Sie beschrieb im Zuge ihrer Visionen die Heilmittel für Leib und Seele. Diese natürliche Medizin habe der Schöpfer selber in der Natur und im Menschen verborgen.

Diese Naturheilkräfte sind Teil der Grundannahmen in Hildegards Weltbild. Gesundheit steht hier auch im Zusammenhang mit der gesamten Lebensführung und Lebenseinstellung. Beides sollte nach Hildegard 4 Grundsätzen unterliegen:

  • Ratio: Die Klarheit der vernünftigen Erkenntnis
  • Discretio: Die Fähigkeit, das richtige Maß in allen Dingen zu finden
  • Viriditas: Die Grünkraft, eine allen Dingen und Lebewesen innewohnende Energie, die der Mensch mit Aktivität in freier Natur zur vollen Entfaltung bringen kann
  • Subtilitas: Die Achtsamkeit gegenüber der Wirkung der Lebensmittel

Wir sehen, dass Hildegard viel mehr war, als nur eine kompetente Apothekerin. Sie entwickelte auf der Grundlage klassisch-antiker Vorstellungen auch die Basis der ganzheitlichen Medizin.

Auch war Hildegard nicht nur Theoretikerin und trotz ihrer wissenschaftlichen Arbeit nicht entrückt oder kopflastig. Das Kloster am Rupertsberg bei Bingen am Rhein war durch Hildegards Betreiben auch eine Art frühe Arztpraxis für Bedürftige.

Hierin unterschied sich ihr Kloster nicht von anderen tätigen Ordenshäusern, die immer auch Zuflucht und Hilfe für die Armen waren. In Hildegards Kloster konnte jeder Kranke mit der Bitte um Rat vorstellig werden.

Im Vergleich zu unserem heutigen Wissen mit immer kürzeren Verfallszeiten, erhebt die Hildegard-Heilkunde den Anspruch zeitloser Gültigkeit und wird auch von kommenden Generationen zur Vorbeugung und Heilung von Krankheiten genutzt werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.9.2016 aktualisiert.

Die Eigenbluttherapie

„Blut ist ein ganz besonderer Saft“, heißt es in Goethes Faust.

Seit über 3000 Jahren setzen die Menschen Blut als Heilmittel ein. Viele dieser Methoden werden heute nicht mehr angewandt. Aber einige Therapieformen mit Blut werden auch heute noch im naturheilkundlichen Bereich eingesetzt. Eine davon ist die Eigenbluttherapie.

Bei der Eigenblutbehandlung wird dem Körper eine kleine Menge Blut entnommen und sofort wieder zugeführt. Der Körper interpretiert das Blut zunächst als Fremdstoff. Durch diesen kleinen Reiz werden seine Abwehrkräfte aktiviert.

Der Grundgedanke: Im Blut sind alle Informationen über Krankheiten, Antikörper und Allergene enthalten. Der Körper reagiert also auf genau die Stoffe, mit denen er auch tatsächlich zu kämpfen hat oder in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Individueller kann eine Therapieform kaum sein!

Es gibt verschiedene Formen der Eigenbluttherapie

  • Injizieren des reinen Blutes: Bei dieser (am weitesten verbreiteten) Methode wird Blut aus der Vene entnommen und direkt wieder in den Gesäßmuskel oder unter die Haut am Arm injiziert. Man beginnt mit einer Blutmenge von 0,1 bis 1ml und steigert sie von Behandlung zu Behandlung, bis etwa 2 bis 3ml erreicht sind.
  • Versetzen des Blutes mit Homöopathika: Zur Verstärkung des anregenden Reizes oder zur Behandlung spezieller Probleme kann das Blut vor der Injektion mit homöopathischen Mitteln vermischt werden. Hierdurch erweitern sich die Möglichkeiten der Eigenblutbehandlung deutlich.
  • Eigenblut als homöopathisches Mittel: Bei der Eigenbluttherapie nach Imhäuser (auch: Eigenblutnosode) wird das Blut nicht injiziert, sondern nach einer homöopathischen Aufbereitung oral eingenommen. Dazu ist nur ein Tropfen Blut aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen nötig. Dieser wird nach homöopathischen Grundsätzen mit Alkohol verschüttelt. D- und C-Potenzen sind möglich. Meist werden Potenzen im Bereich von C5 bis C12 angewandt. Das so entstandene Mittel kann nun über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden. Der Vorteil: Es muss nur einmal Blut entnommen werden. Deshalb eignet sich die Behandlung besonders für Kinder und für Patienten mit großer Angst vor Spritzen.

Eigenblutbehandlungen sind vor allem bei folgenden Krankheiten hilfreich

Nicht geeignet sind sie bei schweren Lebererkrankungen und Nierenerkrankungen (z.B. akuter Leberentzündung), bei schweren Schilddrüsenstörungen, bei Thrombose, bei Blutgerinnungsstörungen (oder der Einnahme Blut verdünnender Mittel), bei stark zehrenden Krankheiten und bei Krankheiten, bei denen nichts injiziert werden darf (hier kann die Eigenblutnosode eine Ausnahme darstellen).

Ein weiterer Artikel zum Thema Eigenbluttherapie:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.6.2016 aktualisiert.

Eigenurin Trinken? Die Eigenharntherapie

Die Eigenurintherapie gehört zu den Verfahren der Regulationstherapien.

Die Urintherapie basiert auf einer Eigenharnbehandlung, auch als Eigenurintherapie bezeichnet. Dies ist eine von der Schulmedizin zwar deutlich abweichende Therapieform, aber wenn ich mir so anschaue, was Patienten bereitwillig alles für Medikamente (siehe: Medikamentenskandale) nehmen, dann ist Eigenharntherapie gar nicht mehr so abwegig.

Gut, das war jetzt kein so guter Vergleich. Wenn man allerdings von einer Eigenurin-Therapie spricht, dann schaudert es schon den ein oder anderen Patienten / Zuhörer.

Nun gut. Ist es möglich, aus der Begutachtung des Urins eine Diagnostik zu folgern, so kann durch das Eigenurin Trinken auch eine Therapie möglich sein. Insbesondere der frische Eigenurin, hierbei der morgendliche Urin, wird zu therapeutischen Zwecken genutzt.

Es wird angegeben, dass das Urin Trinken aus der Naturheilkunde stammt und wissenschaftlich bisher keine heilenden Effekte nachgewiesen wurden. Trotzdem erlangt die Eigenharntherapie immer mehr Bedeutung und überzeugte Anhänger.

Anwendung der Eigenurintherapie

Anwendungsgebiete für die Eigenharntherapie sind die äußerliche und die innerliche Verwendung. Das Trinken von frischem Eigenurin soll Heilung bringen bei verschiedenen Infektionen, wie etwa Mandelentzündung, Katarrhe der Atemwege, Masern, als auch bei der Gelbsucht.

Unterschiedliche Hauterkrankungen können durch die äußerliche Anwendung des Eigenurins gelindert werden. Auch bei Allergien, beispielsweise bei Heuschnupfen oder bei der Arthrose soll die Behandlung mit Eigenurin hilfreich sein.

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Äußerlich angewandt führen unterschiedliche Behandlungen im Rahmen einer Urintherapie zu Heilungserfolgen und Besserungen bei Akne, Neurodermitis, Zellulitis, Schuppenflechte. Auch bei der Wundheilung soll eine Eigenurintherapie positive Wirkungen haben und den Wundheilungsprozeß beschleunigen.

Die Verabreichungsformen für den Eigenharn sind das Trinken des Eigenurins, die subkutane Injektion, also das Spritzen unter die Haut, und verschiedene Einreibungen, Tinkturen, Wickel oder Bäder mit Zusatz frischen Eigenurins.

Wirkungsweise der Eigenharntherapie

Die Wirkungsweise der Eigenurintherapie wird speziell den enthaltenen Harnstoffen und verschiedenen Spurenelementen im Urin zugeschrieben. Auch Hormone und Harnsäure bilden wesentliche Heilungsfaktoren.

Es ist bekannt, dass sich im menschlichen Urin etwa zweitausend Substanzen befinden, die vorteilhafte Wirkung bei der Linderung krankhafter Prozesse besitzen.

Auch verschiedene Salze, Immuneiweiße, Bakterien, Pilze und Viren und Fermente gehören zu diesen Bestandteilen. Diese im Eigenharn enthaltenen Komponenten haben immunresistenzsteigernde, antibakterielle, membranstabilisierende und eiweißauflösende Effekte.

Die Behandlung mit Eigenurin erfordert vorausgehende Kenntnisse und einige Aufklärungsarbeit.

Auch die Abneigung und das Ekelgefühl muss der Patient erst überwinden, um die Eigenurintherapie dauerhaft durchführen zu können. Wichtig ist, dass immer nur frischer Urin verwendet werden soll.

Zur Eingewöhnung beim Trinken kann dem Eigenurin durchaus etwas Apfelsaft oder Zitronensaft zugesetzt werden. Nach dem Herunterschlucken soll die Urinkonzentration im Magen verdünnt werden, dies erfolgt durch Trinken eines Glases stillen Mineralwassers.

Das Trinken des Urins sollte etwa zwanzig bis dreißig Minuten vor der Einnahme der nächsten Mahlzeit geplant werden.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.3.2015 aktualisiert.

Entschlackung – Fakten und Wissenswertes

An dem Begriff der „Entschlackung“ scheiden sich die Geister. Die Fakten aber zeigen: Es gibt sie doch. Entschlackung ist ein Begriff der Naturheilverfahren, genauer der Humoralpathologie (Viersäftelehre). Er meint die Ausscheidung von Körpergiften (Materia peccans) und schädlichen Stoffwechselprodukten, die als Schlacken bezeichnet werden.

Grundlage dieser Überlegung ist die Krankheitslehre des Hippokrates, der als Ursache von Krankheiten die fehlerhafte Zusammensetzung der Körpersäfte annahm. Aber auch die hinduistische Lehre geht davon aus, dass der Körper regelmäßig von Giftstoffen befreit werden muss.

Die ayurvedische Therapie sieht daher eine Reinigungskur vor, bei der unter anderem Stoffwechselendprodukte und Umweltgifte ausgeleitet werden.

Die Schulmedizin steht der Entschlackung hingegen kritisch gegenüber, da sowohl die jeweiligen Schadstoffe als auch die passenden Behandlungsformen nicht klar genug definiert seien.

Dennoch ist wissenschaftlich unbestritten, dass es bestimmte Krankheiten gibt, bei denen der Körper die eigene Entgiftung nur unzureichend vornehmen kann, wodurch zahlreiche gesundheitliche Probleme entstehen können:

So müssen beispielweise Dialysepatienten regelmäßig ihr Blut reinigen lassen, da die Nieren die Giftstoffe nicht mehr eigenständig aussondern.

Ebenso steht außer Frage, dass sich bei einer Gichterkrankung winzige Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern, die in der Folge zu starken Schmerzen führen. Auch wenn die Schulmedizin nicht den Begriff „Schlacke“ verwendet, so ist in diesem Fall die Harnsäure doch nichts anderes, als ein schädliches Stoffwechselprodukt, das der Körper nicht ausscheidet, sondern im Gewebe speichert.

Auch die unkontrollierte Ablagerung von β-Catenin bei der Entstehung von Dickdarmkrebs ist wissenschaftlich erwiesen. In den entarteten Zellen ist ein Gen mutiert, das normalerweise β-Catenin abbaut. Funktioniert der Abbau nun nicht mehr, dann bindet β-Catenin im Zellkern völlig ungerichtet an bestimmte Zielgene, die für die Teilung und das Wachstum der Zelle verantwortlich sind: Auf diese Weise entsteht dann der Tumor.

Um Entschlackung zu erreichen gibt es viele Wege.

Die Ausscheidung von Körpergiften übernehmen im gesunden Körper vor allem die Leber und die Niere. Aber auch über den Darm, über die Haut und bei der Atmung werden Giftstoffe entfernt.

Die Entschlackung kann durch eine erhöhte Schweißsekretion (Diaphorese), Abhusten (Expektoration), gesteigerte Urinausscheidung (Diurese), Darmreinigung (mittels Einläufen) oder Aderlass erfolgen.

Die Heilung nach der Entschlackungstherapie soll dann durch die Selbsthilfe des Körpers durch ein diätetisches Konzept mit vernünftiger Lebensweise und körperlich-seelischer Ausgeglichenheit führen.

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Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die „Politik“ und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die für eine Entschlackung in Frage kommen.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

10 bis 15 Tropfen Brennnesseltinktur in ein Glas Wasser geben. Drei Wochen lang (maximal) 3-mal täglich ein Glas trinken. Wenn Sie unter Ödemen leiden, die von einer
Herzschwäche oder Niereninsuffizienz her-
rühren, sollten Sie diese Kur nicht machen.

Gesunde Ernährung

Durch eine vernünftige Ernährung geben Sie dem Körper die Möglichkeit, Abfallstoffe besser ausscheiden zu können. Vor allem vermeiden Sie so eine weitere „Verschlackung“.

Heilfasten

Hierzu biete ich eine umfassende Heilfasten Anleitung an.

Medizinische Massagen

Unterstützen den Stoffwechsel und die
Durchblutung, sowie den Lymphabfluss. Dadurch kann dem Körper bei der Giftausscheidung geholfen werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema „Übersäuerung“ kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Zahnsanierung

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges aus der Naturheilkunde

AderlaßEinläufeBlutegeltherapie, Schröpfen
(auch mit vorherigem Einritzen der Haut) oder hautreizende Pflaster (Cantharidenpflaster).

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 25.6.2012 aktualisiert.

Krankheiten, Beschwerden und Indikationen aus Sicht der Naturheilkunde. Oder: Warum Sie wirklich krank werden

Warum werden wir eigentlich wirklich krank? Sind es wirklich Bazillen und Viren die über uns herfallen – in der alleinigen Absicht uns zu zermürben und zu Tode zu bringen? Ist Krebs einfach ein Schicksal mit dem wir eines morgens einfach aufwachen? Haben wir zu viel Hausstaub oder Blütenpollen, sodass wie eines Tages einfach eine Allergie davon bekommen?

Von der konventionellen Medizin (auch Schulmedizin genannt), bekommen wir wirklich viele Erklärungen angeboten:

Schuld am Herzinfarkt sei zum Beispiel die Arteriosklerose und das Blutgerinnsel, dass eines der Herzgefäße verschlossen hat. Pech gehabt. Beim Schlaganfall soll es die gleiche Ursache sein.

Schmerzen: Auch hier werden Übergewicht, defekte Bandscheiben, „verschlissene“ Gelenke und zahlreiche andere Dinge verantwortlich gemacht.

Schön. Aber was sind denn die Ursachen für die angeblich verschlissene Bandscheibe? Und kommen die Schmerzen wirklich von dort?

Was wissen wir eigentlich genau über die wirklichen Ursachen?

Warum bekommt ein Arbeitskollege die Grippe und ein anderer nicht?

Obwohl sie im gleichen Raum waren, die gleiche Toilette benutzt haben? Sich die Hände geschüttelt haben?

Wenn die Viren alleine schuld wären, müssten alle Ärzte den ganzen Winter über krank sein, denn die haben jeden Tag mit „Infizierten“ zu tun.

Warum bekommen manche Menschen schon mit 45 Krebs? Und andere scheinbar niemals? Unser kettenrauchender Altkanzler Helmut Schmidt schien ja das Beste Beispiel zu sein. Trifft es also immer nur die „Anderen“?

Warum reagieren manche Menschen auf Blütenpollen allergisch? Die gleichen Blütenpollen waren doch auch schon vor 100 Jahren da? Und da gab es sowas doch nicht? Oder doch?

Wenn Arteriosklerose am Herzinfarkt und Schlaganfall schuld sein soll, was ist dann die Ursache für die Arteriosklerose? Und was ist die Ursache für das Blutgerinnsel, das das Gefäß verstopft hat?

Wenn das verschlissene Gelenk an den Schmerzen schuld sein soll – warum tut dann nur das eine Gelenk weh und nicht auch das andere? Das ist ja meistens genauso „verschlissen“ – oder? Und die „Bilder“ (CT, MRT, Röntgen) werden ja fast immer nur von der Seite gemacht die schmerzt!

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Die wahren Krankheitsursachen

Spezialisten für verschiedene Krankheiten, sowohl Fachärzte als auch Alternativmediziner versuchen oft eine Antwort auf die Frage zu finden, warum es bestimmte Krankheiten überhaupt gibt.

Und sehr oft können diese Spezialisten sehr überzeugenden Antworten geben. Sehr oft werden Sie Erklärungen hören, die wir entweder selbst eine Ursache hat oder die wir nicht prüfen können.

Beispiel:

Patient: „Warum habe ich solche Knieschmerzen?“
Schulmediziner: „Tja, Sie sind leider nicht mehr die Jüngste. Und Sie haben leider eine starke Arthrose im Knie.“

Damit sind die meisten Patienten erst einmal zufrieden: „Aha. Arthrose!“

Aber ist das wirklich die „Ursache“? Arthrose bedeutet ja eigentlich nur „Gelenkverschleiß“, genauer: Verschleiß des Knorpels im Gelenk.

Wenn das für die Schmerzen verantwortlich sein soll, was ist denn dann die Ursache für den Verschleiß? Und ist dieser Verschleiß auch wirklich verantwortlich für die Schmerzen?

Denn: Im Knorpel des Knies gibt es ja überhaupt keine Schmerzrezeptoren. Woher kommen dann die Schmerzen?

Nächstes Beispiel:

Patient: „Warum habe ich solche Rückenschmerzen?“
Alternativmediziner 1 – Chinesische Medizin: „Sie haben eine Nieren Yin Störung.“

Alternativmediziner 2 – Chiropraktik: „Sie haben einen blockierten Lendenwirbel.“

Andere Alternativen Heilverfahren fragen zum Beispiel gar nicht weiter nach Ursachen.

Die Homöopathie zum Beispiel sammelt nur Symptome und sucht das charakteristische der Krankheit jedes Patienten und versucht dann das passende Mittel dazu zu finden.

Was stimmt denn nun?
Denn eines scheint auf den ersten Blick offensichtlich: Sie werden für jedes Verfahren und für jeden Therapeuten Patienten finden, die Ihnen berichten werden, dass Ihnen genau dieser Therapeut oder genau dieses Verfahren geholfen haben.

Sehen Sie wie schwer es ist eine Ursache oder einen Grund auszumachen?

Warum Sie wirklich krank werden

Im folgenden möchte ich Ihnen Gründe anbieten, die eine allgemeine Gültigkeit besitzen und nach meiner Überzeugung auch immer gültig sein werden.

  • Krankheitsursache Nummer 1: Fehlende und / oder falsche Bewegung
  • Krankheitsursache Nummer 2: Falsche und / oder zu viel Nahrung
  • Krankheitsursache Nummer 3: Gifte, Medikamente und andere belastende Substanzen
  • Krankheitsursache Nummer 4: Psychosoziale Faktoren / Stress

Folgende Grafik zeigt das sehr schön. Für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf das Bild oder hier:

Fass der Gesundheit

Wie groß und wie stark das Fass ist, würde z.B. durch die Genetik bestimmt. Der Riss im Fass soll die Resilienz bestimmen – das Vermögen, bzw. die Fähigkeit mit bestimmten Widrigkeiten und Krisen fertig zu werden. Die Wandstärke des Fasses ist also in gewisser Weise „trainierbar“. Die Größe des Fasses ist von Geburt an bestimmt.

Wenn die Krankheitsursachen zu viel werden, läuft das Fass über. Was da überläuft wird als Symptom, bzw. Krankheit sichtbar und unterliegt dann den Eigenheiten der Erkrankung (Pathologie und der entsprechenden Prognose).

Ganz wichtig: unten am Fass sehen Sie einen Ablauf. Dieser Ablauf ist die Fähigkeit ihres Körpers den „Mist“ der oben reinläuft zu entsorgen. Das Wort Entgiftung trifft es nicht ganz, aber im Wesentlichen ist es genau das.

Es gibt also mehrere Schrauben, an denen man jetzt „drehen“ kann:

a) Den Zufluss stoppen, bzw. reduzieren. Maßnahmen dazu sind:

b) Prüfen ob der Abfluss frei ist und den Abfluss frei machen:

Für die optimale Funktion des Abflusses bedarf es natürlich zahlreicher Vitalstoffe. Heilpflanzen unterstützen sowohl beim Überflaufen des Fasses, als auch beim Freimachen des Abflusses. Es kommt halt auf die Pflanze an. Gleiches gilt für die Homöopathie.

c) Eventuell die Resilienz stärken (was aber nichts nutzt, wenn das Fass bereits überläuft)

Sie sehen: Versierte Naturheilkundler prüfen, was als erste Maßnahme sinnvoll erscheint und wozu der Patient bereit ist. Lesen Sie hierzu auch mal meinen Beitrag: 5 Schritte zur Gesundheit und auch Hilfe zur Selbstheilung.

Vielleicht fehlen Ihnen zwei „Ursachen“, die ganz häufig verantwortlich gemacht werden. Ich nenne diese „Pseudo-Ursache“:

Pseudo-Krankheitsursache Nummer 1: Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten

Diese gehören (nach meinem Schaubild) zum Bereich Umweltgifte. Und damit wird auch sofort klar, warum manche Menschen an bestimmten Keimen erkranken und andere nicht. Beispiel: der „Krankenhauskeim“ MRSA wird vor allem für solche Patienten gefährlich, deren Fass sowieso schon am überlaufen ist — klar: denn sonst wären die ja nicht im Krankenhaus.

Pseudo-Krankheitsursache Nummer 2: Gene

Wie so häufig wird das Wohl und Übel der Menschheit in Abhängigkeit gesetzt von der Allmacht der Wissenschaft und deren der Natur überlegenen Wirkweisen. So wurde dann auch vollmundig Anfang der 2000er verkündet, dass die Genetik spätestens nach 10 Jahren, in der Lage sein werde, alle Gen-Codes zu entschlüsseln, die entsprechenden Erbkrankheiten vollständig zu verstehen und die entsprechenden Therapien anzubieten.

Politiker der 90er Jahre (u.a. Bill Clinton) und zahlreiche Wissenschaftler waren sich einig: Das Gesundheitswesen von 2010 wird mit dem von 2000 kaum noch etwas gemeinsam haben – Dank der „genetischen Revolution“. Die Ernsthaftigkeit dieses Optimismus wurde dann durch einen drei Milliarden Dollar Einsatz unterstrichen.

Bereits im Jahr 2011 nach über 10 Jahren ließ sich rückblickend sagen, dass man von der Gen-Code-Entschlüsselung weiter entfernt ist als die Erde vom Mond. Eine Therapierbarkeit von Erbkrankheiten ist so weit entfernt wie die Milchstraße. So einfach kann man die Natur nicht austricksen.

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 24.3.2019 aktualisiert.

Wickel und Auflagen

Eine uralte Heilmethode sind Wickel und Auflagen, die viel häufiger angewendet werden sollten. Sie sind günstig und sehr effizient und helfen gegen viele Arten von Krankheiten. Und das ohne Nebenwirkungen.

Wickel können viele Krankheiten und Beschwerden positiv beeinflussen. Das geschieht vor allem über die Beeinflussung der Durchblutung. Je nachdem, welche Technik angewandt wird und wie lange der Wickel auf dem Körper bleibt, treten verschiedene Wirkungen ein:

Der Wickel kann Wärme entziehen und dadurch die Gefäße verengen, was zu einer Durchblutungsverminderung führt. Er kann aber auch Wärme zuführen (oder bestimmte Kältereize setzen) und dadurch die Durchblutung steigern. Außerdem führen Wickel dem Körper heilkräftige Mittel zu oder leiten schädliche Substanzen über die Haut aus.

Der Vorteil von Wickeln

Wasser leitet Temperaturen viel stärker als Luft. Deshalb ist die Wärme- oder Kältewirkung bei feuchter Haut und feuchten Wickeln viel größer als bei einer trockenen Wärme- oder Kälteanwendung.

Durchblutungssteigerung durch warme Wickel

Wärme spielt bei der Heilung vieler Krankheiten eine große Rolle. Sie hängt eng mit Gefühlen wie Geborgenheit und Wohlbefinden zusammen. Körperlich bedeutet Wärme eine gute Durchblutung.

Gewebe, das gut durchblutet ist, erhält über das Blut viel Sauerstoff und ausreichende Nährstoffe. Außerdem werden Abbau- und Schadstoffe schneller abtransportiert.

Eine Durchblutungssteigerung sorgt also für eine bessere Versorgung und stärkere Entgiftung der betroffenen Organe, was bei vielen Krankheiten schon für eine Verbesserung oder ein Verschwinden der Probleme sorgen kann. Ein warmer Wickel steigert die Reinigung aber noch auf anderem Weg: Er regt die Schweißproduktion an.

Beim Schwitzen kann die Haut viele Giftstoffe loswerden. Verkrampfte Muskeln reagieren auf Wärme mit Entspannung, wodurch verspannungsbedingte Schmerzen nachlassen.

Durchblutungsreduzierung durch kalte Wickel

Bei manchen Beschwerden, zum Beispiel bei Fieber, Entzündungen oder Brandverletzungen, sollte die Durchblutung jedoch nicht weiter angeregt werden. Jetzt geht es darum, dem Körper beziehungsweise dem betroffenen Organ Wärme zu entziehen und die Durchblutung zu reduzieren. So gehen Schwellungen zurück, Entzündungen können abklingen und entzündungsbedingte Schmerzen lassen nach. Bei hochbetagten oder sehr erschöpften Patienten sollten allerdings keine kühlenden Wickel angewendet werden.

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Als Faustformel gilt:

Kalte Wickel werden angelegt, wenn Wärme entzogen werden soll, zum Beispiel bei einer akuten Entzündung oder Fieber.

Warme Wickel hingegen helfen, wenn Wärme (Energie) zugeführt werden soll, zum Beispiel bei Verkrampfungen, Verspannungen oder auch Koliken.

Bildquelle: fotolia.com – britta60

Anwendung

Kalte Wickel werden nur auf warmem Körper angewendet. Wenn Sie dem Wasser etwas Salz oder Essig (2 – 3 EL pro Liter) zugeben, wird der Wickel als nicht so unangenehm empfunden. Der feuchtnasse Wickel oder die Auflage wird etwa 20 bis 30 Minuten aufgelegt und dann erneuert.

Warme Wickel bleiben so lange liegen, bis sie abgekühlt sind und werden dann eventuell erneuert. Seien Sie vorsichtig mit der Wärme, um Verbrühungen zu vermeiden.

Ein Wickel oder eine Auflage besteht in der Regel aus drei Schichten:

1. Dem Innentuch aus Leinen. Es liegt direkt auf der Haut, wird nass (kalt oder heiß) aufgelegt.

2. Dem Zwischentuch aus Baumwolle. Dieses Zwischentuch sollte etwas breiter sein als das Decktuch.

3. Dem Decktuch aus Wolle. Es hält Kälte oder Wärme zusammen.

Wickel mit Wirksubstanzen

Die Kälte und Wärme alleine kann schon eine sehr große Wirkung haben. Bestimmte Substanzen wie Quark, Senf oder Salz können diese aber noch verstärken:

Heublumenwickel

Ein Leinensäckchen mit Heublumen wird im Wasserdampf erhitzt, in ein Frottiertuch eingewickelt und aufgelegt. Das Säckchen ist sehr heiß, also Vorsicht vor Verbrennungen!

Anwendung bei Koliken, schmerzhafter Menstruation, ArthroseBronchitis und Verspannungen. Rückenschmerzen sind oft ein Zeichen von Energiefülle. Sobald Sie bei Rückenschmerzen ein unwohliges Gefühl haben, sofort die heiße Packung durch eine kühle ersetzen. Also Heublumenwickel nie auf akuten Entzündungen und offenen Wunden anwenden.

Kartoffelwickel

Die Kartoffeln in der Schale kochen, in ein Leinensäckchen füllen und zerdrücken. Diesen Kartoffelwickel müssen Sie sehr behutsam auflegen, er ist wegen des Wassers in der Kartoffel extrem heiß. Achten Sie darauf, dass dieser Wickel nicht auf Krampfadern zu liegen kommt, das könnte sehr unangenehm werden. Anwendung bei: rheumatischen Leiden, VerspannungenBlasenproblemenGelenkbeschwerden und Husten.

Kirschkernkissen

So, jetzt aber zum Kirschkernkissen: Ein bewährtes Hausmittel aus Großmutters Schatzkiste. Doch was macht die Kissen mit den holzigen Steinobstsamen so unschlagbar, wenn es um wohlige und heilsame Wärme geht?

Kohlwickel

Möglichst Bio-Kraut nehmen, die äußeren Blätter wegwerfen.Dann einige Blätter nehmen und das harte, mittlere Teil aus den Blättern herausschneiden. Dann die Blätter zwischen Leinen (altes Leinentuch oder Geschirrtuch -es sollte verwaschen und weich sein, aber ohne Weichspüler oder synthetische Duftstoffe) legen und so lange mit einem Wellholz oder mit einer Flasche walken, bis Saft austritt.

Danach legen Sieden Kohlwickel im gewünschten Bereich auf und packen das Ganze schön zu. Anwendung bei chronischen Entzündungenoffenem BeinQuetschungenBronchitits.

Körnerkissen

Bei vielen körperlichen Beschwerden hilft Wärmezufuhr. Jeder kann diese physiotherapeutische Maßnahme selbst anwenden und dafür verschiedene Methoden wählen. Eine traditionelle Technik ist das altbewährte Körnerkissen.

Leberwickel

Die Leber gehört zu den größten Organen und ist das zentrale Element unseres gesamten Stoffwechsels. Sie produziert Hormone und Galle, speichert Eisen und Zucker, trägt zum Immunsystem bei und ist vor allem für die Entgiftung des Körpers zuständig. Mehr als genug Gründe, ihr hin und wieder etwas Gutes zu tun! Der Leberwickel ist eine einfache Anwendung, die der Leber und dem ganzen Körper wohltut.

Heilerde-Wickel

Ein bis zwei Esslöffel Heilerde mit warmem Wasser anrühren, recht dick auftragen und mit Wolltuch einpacken. Die Heilerdewickel bei Rheumatismus und Akne, eventuell auch Verstauchungen und Prellungen anwenden.

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Quarkwickel

Speisequark dick auf ein Leinentuch auftragen. Mit Frottier- und Wolltuch abdecken. Wenn der Quark trocken ist, den Quarkwickel erneuern. Dieser Wickel kühlt angenehm, deshalb ister meist bei allen Entzündungen (vor allem Arthritis) angezeigt.

Retterspitz

Als traditionelles Arzneimittel, das gegen zahlreiche unterschiedliche Erkrankungen eingesetzt wird, hat sich Retterspitz innerhalb der Naturheilkunde seit Jahren bewährt. Retterspitz gibt es als Fertigmischung in der Apotheke. Mehr Informationen zum Retterspitz finden Sie in meinem Beitrag: Retterspitz.

Senfwickel/Senfauflage

Senfmehl erhalten Sie in der Drogerie oder Apotheke. Nehmen Sie davoneinen Esslöffel und rühren Sie es mit einem Liter heissem Wasser an. Das Leinentuch darin nass machen und leicht auswringen.

Auflegen, mit Frottiertuch abdecken und mit dem Wolltuch warm halten. Nach 15 Minuten entfernen Sie den Wickel und reiben die Stelle leicht mit Johanniskrautöl ein.

Achtung: Je nach Menge des Senfmehls entsteht eine intensive Rötung des Hautbereichs, der in gewisser Weise auch erwünscht ist. Keinesfalls den Senfbrei direkt auf die Haut auftragen. Anwendung vor allem bei Bronchitits oder Bandscheibenproblemen.

Oxalis Wickel

Bei kolikartigen Schmerzen kann ein Oxalis Wickel Erleichterung bringen. Empfehlenswert sind die Oxalis Wickel vor allem bei krampfartigen unspezifischen Bauchschmerzen, die auch eine seelische Ursache haben können.

Zwiebelwickel

Rohe Zwiebeln werden fein gehackt und in einem Leinensack aufgelegt. Mit einem warmen Tuch einpacken. Nach 15 Minuten entfernen und mit Johanniskrautöl einreiben. Anwendung bei Nierenleiden (in der Nierengegend auflegen), Kopfschmerzen (im Nacken auflegen), Husten und Schnupfen (auf der Brust auflegen).

Zitronenwickel

Bei Husten, Bronchitis und sogar Lungenentzündung können Zitronenwickel im Brustbereich den Heilungsprozess unterstützen, da sie die gesamten Atemwege beeinflussen.

Salzwickel

Eine Handvoll Salz wird in der Bratpfanne erhitzt. In einem Leinensäckchen wird das Salz dann aufgelegt. Vorsicht, es ist extrem heiß! Mit Frottiertuch und Wolltuch einpacken. Anwendung bei Husten und Schnupfen (auf der Brust).

Ingwerwickel

Zwei Teelöffel Ingwer-Pulver in einen halben Liter heißes Wasser einrühren. Ein Kompressentuch darin tränken, leicht auswringen und auf die Haut legen (Achtung: heiß!). Mit einer Wärmeflasche (auf keinen Fall ein Heizkissen verwenden!) etwa eine Stunde lang warm halten.

Der Öl – Salztest

Massieren Sie ein erstklassiges Olivenöl während 2 Minuten am schmerzenden Gelenk ein. Danach entfernen Sie das restliche Öl mit einem Tuch. Tragen Sie nun feines Meersalz auf die Stelle auf und reiben es für 5 – 10 Sekunden ein. Wenn nach etwa 15 Minuten die Stelle rot wird, können Sie davon ausgehen, dass sich darunter ein Giftherd (Ablagerungen etc.) befindet. In diesem Falle machen Sie einen Kohlwickel (siehe oben). Es kann bis zu drei Wochen dauern, bis das Gelenk wieder „sauber“ ist.

Zwiebelsäckchen

Bei Mittelohrentzündung können diese Wirkstoffe gute Dienste leisten. Dazu fertigen Sie ein Zwiebelsäckchen an.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 1.4.2016 aktualisiert.

Rödern – Mandeln absaugen mit dem Roeder-Verfahren

In der Naturheilkunde wird der Mensch als ganzheitliches Wesen gesehen. Sowohl psychische, als auch organische Abläufe werden im Zusammenhang verstanden und nicht auf Symptome reduziert.

In der Organentsprechung gehören die Mandeln und deren Entzündung zu einer symbolischen Aussage und werden auch als Ausdrucksform eines psychischen Problems gedeutet. Entzündete Mandeln stehen für “den Hals voll haben” und “etwas nicht mehr schlucken können oder wollen”.

Der Arzt und Naturheilkundler Heinrich Röder der von 1866 -1918 lebte, entwickelte eine Methode, das so genannte Rödern. Als Organe, welche eine Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktion haben, besitzen die Mandeln eine große Bedeutung.

Für den Lymphstrom sind sie das zentrale Organ. Oft wurden die Mandeln, medizinisch Tonsillen genannt, entfernt durch die Tonsillektomie, was meistens zu Langzeitpatienten führte, da das lymphatische System empfindlich gestört war.

Röder versuchte dieses zu vermeiden und war der Ansicht, dass ein Organ nur dann geopfert werden dürfe, wenn es wirklich nicht mehr funktioniert. Er war der Ansicht, dass die Mandeln lebenswichtig für den ganzen Organismus seien und er wollte, dass sie erhalten bleiben.

Mittels einer Glasglocke und einem Pumpball wurde ein Vakuum gebildet und die Mandeloberfläche abgesaugt und massiert, damit entwickelte er das Rödern. Mit dem nach ihm benannten Verfahren des Absaugens und Ausmassierens der Rachenmandeln und der Gaumenmandeln wird auch angestrebt, die Ausscheidungsvorgänge zu steigern.

Der eitrige Belag sollte geschält und die Eiterpfröpfchen in den Krypten beseitigt und entleert werden, durch einen Druck auf die vorderen Gaumenböden und die Absaugtechnik. Hierfür gibt es noch andere, so genannte Rödergeräte aus Edelstahl. Eventuell verschluckte Ausscheidungen lösen laut Röder eine Reinformation aus und haben einen positiven Effekt.

Entzündete Mandeln sind ein Herd und streuen, deshalb kommt es oft zu Folgeerkrankungen wie etwa der Mittelohrentzündung (Otitis Media). Sogar rheumatische Erkrankungen kann man darauf zurückführen.

Das Rödern ist eine Reiztherapie und gehört zu den ausleitenden Verfahren. Die allgemeinen Wirkungen sind eine Verbesserung des Stoffwechselgeschehens, eine Aktivierung des Bindegewebes und Entzündungsstoffe sollen abgeleitet werden. Zudem kommt es zu einer Immunstimulans. Durch die lymphatische Umstimmungstherapie kann in vielen Fällen ein chirurgischer Eingriff vermieden werden.

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Die lymphatische Abwehrschwäche kann zu rezidiven akuten Halsentzündungen (siehe auch: Halsschmerzen) führen, Patienten sind einem Wechselspiel von chronischem und subakutem Stadium unterworfen. Hier kann das Rödern eingesetzt werden, aber auch bei Mittelohrentzündung, Gelenkbeschwerden und zur Verbesserung des Hautbildes bei Akne.

Das Rödern ist nicht wirklich schmerzhaft, aber unangenehm, in vielen Fällen löst es auch einen Brechreiz aus. Der Erfolg allerdings spricht für diese Methode.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den „5 Wundermitteln“ ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2012 aktualisiert.